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Neues Gremium an Schnittstelle Kirche – Staat

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Neues Gremium an Schnittstelle Kirche – Staat

Im «Forum Schule und Religion» ist die katholische und reformierte Kirche vertreten

Im Kanton Freiburg haben die staatlich anerkannten Kirchen das Recht, eine Lektion konfessionell gebundenen Religionsunterricht zu erteilen: Mit der Umsetzung befasst sich das neu gegründete «Forum Schule und Religion». Dazu ein Gespräch mit Filippo Niederer, Leiter der katechetischen Arbeitsstelle Deutschfreiburg.

Mit FILIPPO NIEDERER sprach
MARIE-THERESE WEBER-GOBET

Seit Jahren wird an den Primarschulen Deutschfreiburgs das Fach Religion erteilt. Warum wurde gerade jetzt ein neues Gremium geschaffen, um im Bereich Schule und Religion zu wirken?

Die Anforderungen an die Schulleitungen und Lehrpersonen sowie die Zahl der Vorschriften haben in den letzten Jahren ständig zugenommen. Zugleich nahm der Konsens in weltanschaulichen Fragen in den Lehrerkollegien wie bei den Eltern und in der Gesellschaft generell ab.

In diese komplexe Schulwelt hinein kommen nun Katechetinnen im Auftrag der Kirche. Oft unterrichten sie nur wenige Stunden und sind deshalb schwach ins Lehrerkollegium eingebunden. Da kann es zu Missverständnissen und Spannungen kommen. Diese lassen sich im Gespräch meist entschärfen und lösen. Viele der auftauchenden Fragen aber stellen sich nicht nur in einem Schulhaus, sondern sind struktureller Natur. Für diese macht es Sinn, wenn sie in einem Gremium besprochen werden, das für ganz Deutschfreiburg zuständig ist.

Was soll denn das «Forum Schule und Religion» Neues bringen?

Das neue Gremium hat über die Mitglieder einen intensiven Kontakt zu den Entscheidungsinstanzen. Darüber hinaus trifft sich das Forum regelmässig. Deshalb vermag das Forum schnell auf auftauchende Probleme zu reagieren und breit abgestützte Lösungen zu erarbeiten. Dank seiner Zusammensetzung kann es Schwierigkeiten auch frühzeitig erkennen und entschärfen, bevor sie eskalieren. Schliesslich bildet das Forum auch eine Gesprächsplattform für die involvierten Kirchen und den Staat.

Wie steht es mit der Zusammensetzung und der Arbeitsweise des Gremiums?

Entsprechend seiner Zielsetzung setzt sich das FS&R aus Vertreterinnen und Vertretern der reformierten und der katholischen Kirche sowie des Staates zusammen. Die drei Gruppen sind darin in etwa zahlenmässig gleich stark vertreten. Dem Forum steht als Vorstand eine dreiköpfige Leitung vor, bestehend aus dem Vertreter oder der Vertreterin der Inspektorenkonferenz und der beiden katechetischen Arbeitsstellen. Aber auch die schulische Basis ist darin vertreten. So bilden Lehrpersonen, Katechetinnen und die Vertretungen der Schulleitungen und von «Schule und Elternhaus» die Mehrheit des Gremiums.

Welches werden Arbeitsschwerpunkte sein?

Das Spektrum reichte von Raum- und Materialfragen bis zur Frage, ob der konfessionelle Religionsunterricht weiterhin im Rahmen der Schule stattfinden soll. Das erste Anliegen, mit dem sich das Forum beschäftigen wird, ist die Verbesserung der Koordination zwischen Bibel- und Religionsunterricht.

Im Rahmen des konfessionellen Religionsunterrichtes spielen gewisse biblische Geschichten eine wichtige Rolle. Für Katechetinnen und Katecheten ist es deshalb wichtig zu wissen, ob diese Geschichten im Bibelunterricht behandelt wurden oder werden. Deshalb möchten wir die diesbezüglichen Absprachen zwischen den Lehrpersonen fördern.

Vielerorts sind Bestrebungen im Gange, um den Religions- und Bibelunterricht aus dem Schulzimmer zu verbannen. Ist dieser Wind auch bei uns zu spüren und wie stehen Sie selber dazu?

Generell ist die Akzeptanz des Re-
ligionsunterrichtes an den staatlichen Schulen in Deutschfreiburg noch hoch. Viele Schulleiter und Schulleiterinnen, Lehrer und Lehrerinnen stehen hinter dem Modell
des konfessionellen Unterrichts im Rahmen der staatlichen Primarschule.

Dennoch ist nicht zu übersehen, dass der konfessionelle Unterricht an den Primarschulen durchaus diskutiert und von einzelnen in Frage gestellt wird. Die Kritiker möchten in der Regel den konfessionellen Unterricht durch Religionskunde ersetzen.

Über diese Tendenzen bin ich nicht glücklich. Das Hineinwachsen in eine Religion bildet meines Erachtens einen wesentlichen Aspekt einer ganzheitlichen Entwicklung. Hier lernen Kinder die Geschichten und Rituale kennen und verstehen, mit welchen wir in unserer hiesigen Kultur Gott zu begreifen versuchen.

Religionsunterricht ist eine wichtige Hilfe auf dem Weg zu einem lebensfördernden und toleranten Glauben. Letztlich geht es meines Erachtens im Glauben um die Frage nach den tragenden Werten und nach dem Sinn des Lebens, und zwar nicht nur meines eigenen. Das Christentum bietet hier einen immensen Schatz an Elementen für Antworten, die auch in schwierigen Situationen gültig bleiben und «verhäbe».

In einem Religionskundeunterricht hingegen werden die Schülerinnen und Schüler einfach durch ein Museum geschoben. Hier gibts nichts auszuprobieren, sich anzueignen – nur zu wissen.

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