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Studie von «H-Focus» tendenziös?

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Studie von «H-Focus» tendenziös?

Sowohl Spitalvorstand als auch Gemeindeverband kritisieren Expertenbericht

Einseitig und widersprüchlich – So lautet das Urteil über den Bericht von «H-Focus» zur Akutversorgung im Seebezirk. Der Vorschlag der Experten bedeute nicht eine Umwandlung, sondern eine Schliessung des Bezirksspitals Merlach.

Von PATRICK HIRSCHI

Rechtzeitig vor der Kundgebung am Samstag in Murten haben der Verband der Gemeinden des Seebezirks sowie der Vorstand des Spitals in Merlach ihre Stellungnahmen zur Studie über die Zukunft der Akutversorgung im Seebezirk, die vom Expertenteam von «H-Focus» verfasst wurde, eingereicht. Beide Stellungnahmen haben einiges am Bericht auszusetzen.

Wie Ruth Lüthi im Vorfeld der Studie angekündigt hatte, wurde ein Verbund des Spitals Merlach mit mehreren Berner Spitälern vom Expertenteam nicht näher geprüft. Dies wird insbesondere vom Gemeindeverband bemängelt. Das Anliegen des Seebezirks für eine angemessene Akutversorgung sei in der vorliegenden Studie nicht zur Kenntnis genommen worden.
An der Sitzung mit den Experten am 12. Dezember 2003 habe sich der Eindruck bestätigt, dass das Büro «H-Focus» mit allen Mitteln versuche, die innerkantonale Lösung zu bevorzugen. Gemäss Gemeindeverband hätte «H-Focus» zumindest darauf hinweisen können, dass der Auftrag, «eine globale Beurteilung der spitalmedizinischen Versorgung vorzunehmen», auch vorausgesetzt hätte, das «Berner Modell» zu berücksichtigen.

Hauptsächlich wird in beiden Stellungnahmen die Kostenanalyse kritisiert, insbesondere bei der innerkantonalen Lösung. Die Studie gehe davon aus, dass die Akutversorgung für die Bevölkerung des Seebezirks in den anderen Freiburger Spitälern die öffentliche Hand nichts koste. Nur deshalb erscheine die Freiburger Lösung derart viel günstiger als die anderen.

Weiter werde davon ausgegangen, dass sich durch die veränderte Situation in der Akutversorgung zukünftig ein grösser Teil der Bevölkerung höher versichern werde. Dies sei ein Affront bezüglich Gleichberechtigung aller Kantonseinwohner, schreibt der Spitalvorstand. «Sie müssen diese Leistung selber bezahlen, ohne eine Reduktion auf ihrem Steueraufkommen als Kompensation zu erhalten.»

Im Übrigen berücksichtige die Studie die Transportkosten für den Rettungsdienst nicht. Da eine Notfallstation in Merlach fehlte, würden die Kosten mit Sicherheit höher ausfallen.

Ebenfalls bemängelt werden die Vergleiche mit den Fallkosten. Es sei nicht berücksichtigt worden, dass die Fallkosten in sämtlichen Freiburger Spitälern höher sind als in Merlach.

Es sei gänzlich unglaubwürdig, dass die Experten Zahlen nach «gewichteten Fallkosten» ungeprüft in ihren Unterlagen verwenden würden. Die «gewichteten Fallkosten», in denen Merlach im Vergleich teurer abschneidet, wurden von der Gesundheitsdirektion im November publiziert. Die Autoren dieser Zahlen hätten aber selber darauf hingewiesen, dass ihre Aussagen noch mit Vorsicht zu geniessen seien.

Spitalplanung 97 sei überholt

Vehement zurückgewiesen wird die Bemerkung bezüglich qualitativer Mängel im Spital. Die Anforderungen der Krankenkassen würden in Merlach vollumfänglich erfüllt, heisst es in beiden Stellungnahmen unisono.

Ebenfalls als Affront wird der Umnutzungsvorschlag aufgefasst. Eine Erweiterung des Pflegeheims um 20 Betten, eine ambulante psychiatrische Behandlung und eine ärztliche Gemeinschaftspraxis auf privater Basis entspreche nicht der Spitalplanung von 1997. Diese habe für Merlach ein Angebot mit 25 Akutbetten und 30 Betten für ein Behandlungs- und Rehabilitationszentrum vorgesehen. Ein Verzicht auf ein solches Zentrum bestätige allerdings, dass das Konzept dieser Spitalplanung überholt sei, schreibt der Gemeindeverband.

Beide Stellungnahmen sind sich darin einig, dass der Vorschlag von «H-Focus» nicht eine Umwandlung, sondern eine Schliessung des Spitals des Seebezirks bedeute. Dadurch würden alle Zusicherungen hinsichtlich Erhalt von Arbeitsplätzen dahinfallen.

Ausserdem sei durch die vorgeschlagene Lösung eine Überlastung der anderen Spitäler absehbar. Insbesonders gelte dies für die Notfallversorgung. Überdies sei diese für deutschsprachige Patienten nicht gewährleistet. Zudem sei der Kanton auch für die medizinische Versorgung der Touristen verantwortlich. Und gerade im Sommer nehme die Bevölkerung im Seebezirk durch den Tourismus erheblich zu. Beide Parteien fordern den Staatsrat auf, bei den Berner Spitälern Offerten für einen Verbund einzuholen. Dazu der Spitalvorstand: «Es ist nicht einzusehen, warum man eine interkantonale Zusammenarbeit Waadt-Freiburg ermöglicht und das gleiche Recht einem anderen Bezirk verweigert.»

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