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Die «Zauberflöte» als Traumwelt inszeniert

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Er wolle die «Zauberflöte» als Traum von Tamino inszenieren, sagte Regisseur Joan Mompart im Vorfeld der Premiere zur Oper «Zauberflöte» im Freiburger Equilibre. Die Protagonisten der Oper würden mit ihren Gefühlen so zu einem Teil von Taminos Seele. Papageno etwa sei ein Symbol seiner eigenen Feigheit. Solche Neuinterpretationen historischer Opern sind stets heikel: Gross ist die Gefahr, dass eine Handlung in die Vorlage interpretiert wird, die das Textbuch nicht hergibt. Es war deshalb überraschend, wie gut Momparts Idee bei der Premiere am Samstag funktionierte. Während der Ouvertüre sah man Tamino, wie er sich ins Bett legt und einschläft, kurz vor Ende der Ouvertüre wird das Bett hochgehoben. Sein Kampf gegen die Schlange spielt sich bereits im Traum ab.

Grenzen verschwimmen

Allerdings: Abgesehen von der Einleitung und dem Abschluss bewegt sich die Oper weitgehend in bekanntem Rahmen. Man überlegt sich deshalb als Zuschauer kaum, welchen von Taminos Gefühlen die Aktion auf der Bühne entsprechen könnte. Für Mompart ist die «Zauberflöte» ein hochaktuelles Werk. Anspielungen auf die Aktualität, etwa die Klimakonferenzen, bleiben aber relativ vage.

Am Ende der Oper wacht Tamino aus seinem Traum auf und sieht sich von dessen Protagonisten umringt. Die Grenzen von Traum und Wirklichkeit verschwimmen hier also. Das ist ein interessanter Gedanke. Was Mompart damit ausdrücken will, bleibt aber unklar.

Faszinierend sind dafür die eingesetzten Videoprojektionen und die Lichtstimmungen. Es ist reizvoll, wenn man sich im zweiten Aufzug in einem dreidimensionalen Sternenraum befindet. Die projizierten Wald- und Tierszenen und die verschiedenen Lichtstimmungen verstärken noch die Atmosphäre des Traums.

Starker Sarastro

Das Freiburger Kammerorchester mit seinem Dirigenten Laurent Gendre wirkte nach eher verhaltenem Beginn vor allem im zweiten Aufzug zunehmend dynamischer. Solistisch überzeugte unter anderen Sarastro (Bart Driessen) mit seinem mächtigen Bass, der aber nie zu dominant wurde. Die Königin der Nacht (Marlène Assayag) schuf einen schönen Gegensatz zwischen den tieferen Passagen mit viel Kraft und Vibrato und den leichten Koloraturen. Papageno (Benoît Capt) passte haargenau in seine Rolle: Sein Bariton verströmte Wärme und Leichtigkeit und passte damit zur verschmitzten Naivität des Vogelfängers. Demgegenüber blieb Tamino (Peter Gijsbertsen) musikalisch und schauspielerisch über weite Strecken eindimensional. Das hörte man etwa in den ersten Dialogen mit Papageno, die er fast durchwegs mit erhobener Stimme sprach, oder auch in der Arie «Dies Bildnis ist bezaubernd schön». Diese war so kraftvoll, dass die besungenen zärtlichen Gefühle wenig authentisch wirkten. Pamina (Bénédicte Tauran) hingegen glänzte speziell im zweiten Teil: Ihr Pendeln zwischen Trauer und Verzweiflung wirkte stark. Eine besondere Erwähnung haben die drei Knaben (Lucie Murith, Elsa Binz, Laurane Binz) verdient. Ihre jungen und hellen Stimmen strahlten die unschuldige Reinheit aus, mit der Mozart die Szenen musikalisch umgesetzt hat. Papagena (Salomé Zangerl) führte die Oper im quirligen Duett mit Papageno zu einem vorläufigen Höhepunkt.

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