Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Mit dem Gleitschirm über den Bergen – auch im Winter 

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Nicht nur Skifahren, Snowboarden, Schlitteln oder Langlaufen ist im Winter möglich. In Charmey sieht der Besucher regelmässig Gleitschirme am Himmel. Einer, der fast jeden Tag in der Luft ist, ist Felix Thürler aus Jaun. Für die FN hat er seinen Gleitschirm ausgepackt und über seine Faszination gesprochen. 

Felix Thürler steigt in Charmey in die Gondel ein. «Wir müssen gut auf das Wetter schauen. Der Wind kann sich schnell ändern», sagt er. Als die Türen der Gondel sich langsam und quietschend schliessen, werden seine Augen gross. Er steht abrupt auf, sprintet aus der Gondel über das Drehkreuz, vorbei an den wartenden Skifahrern und ruft: «Ich wusste doch, dass ich etwas vergessen habe. Ich bin zu leicht unterwegs.» Prompt erscheint er wieder um die Ecke und rennt neben dem Drehkreuz vorbei an den immer noch wartenden Skifahrern in die nächste Gondel und sitzt keuchend ab. «Ohne den können wir ja gar nicht fliegen», sagt er und legt seinen 22 Kilogramm schweren Rucksack auf den Boden. 

Darin ist nicht nur sein Gleitschirm verstaut, sondern auch der Ersatzgleitschirm, verschiedenstes Material und die Helme für den Flug an diesem Tag. Felix Thürler fliegt seit 22 Jahren – ohne Unterbruch. Seit fast so vielen Jahren ist der gelernte Maurer zudem Tandempilot. 2012 hat er bei Anemos Parapente angefangen und fliegt als einer von vier Piloten regelmässig mit Passagieren in Charmey. 

365 Tage im Jahr in der Luft

Obwohl der Winter nicht die Hauptsaison für Gleitschirmpiloten ist, sind sie auch in der kalten Jahreszeit in der Luft zu sehen. So auch an diesem Tag. «Schau, da ist einer gerade am Fliegen», sagt der 44-jährige Thürler und zeigt auf einen Piloten, der von so weit weg kaum zu erkennen ist. Immer mehr Leute würden die Ausbildung zum Piloten machen, es werde langsam zu einer Trendsportart, sagt Thürler. 

Die meisten Soloflüge macht der erfahrene Pilot im Winter, denn im Sommer hat er in der Regel so viel zu tun, dass er gar keine Zeit hat, alleine fliegen zu gehen. Das Starten sei im Winter jedoch ein wenig schwieriger, weil der Startplatz meistens vereist ist und der Wind nicht geeignet ist zum Starten. Die kalte Temperatur schrecke auch einige ab – richtige Kleidung sei da wichtig. Die Flüge seien in der Regel kürzer, weil es keinen Aufwind habe. Die Aussicht sei aber auch im Winter atemberaubend. Thürler sagt:

Eigentlich kann man immer fliegen, solange das Wetter passt.

Und fährt weiter: «In Charmey ist das fast jeden Tag der Fall.» Die Jahreszeit spiele keine Rolle. Für ihn der beste Ort im Greyerzbezirk zum Fliegen. Am liebsten ist er jedoch im Sommer in der Luft, denn dann ist es warm und er kann sogar im T-Shirt fliegen. 

Thürler schaut zum Startplatz hinüber und sagt: «Da starten wir, das sieht perfekt aus. Ein bisschen Wind, nicht zu stark.» 

Wartezeit kommt vor

Die Gondel ist oben angekommen. Thürler schnappt sich seinen Rucksack, steigt aus, und in zügigen Schritten marschiert er zum Startpunkt am Hang, neben der Piste. Es herrscht Westwind, deswegen geht er an diesen Startplatz. Die Piloten starten stets bei Gegenwind. Er stellt seinen Rucksack ab und beginnt, alles vorzubereiten.

Das Fliegen fasziniere ihn, sagt er. «Jeder Tag ist anders, und kein Flug ist gleich wie der andere.» Auch die Passagiere machen jeden Flug einzigartig. Seine älteste Kundin war 94 Jahre alt. «Das war ein wahres Erlebnis mit ihr.» Das Fliegen fordere Konzentration, sei eine mentale Herausforderung und sehr interessant. Je regelmässiger der Sport betrieben werde, desto grösser würden die Sicherheit und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Das Wetter zu lesen und zu entscheiden, wann geflogen wird, brauche viel Erfahrung:

Wetterprognosen sind sehr hilfreich, aber trotzdem muss jeder Pilot selber die Nase in den Himmel stecken und das Wetter prüfen.

Er breitet den Gleitschirm aus, der eine Fläche von 42 Quadratmetern hat, und zieht die Seile zurecht, damit sie sich nicht verheddern. Wegen des Schnees bleiben die Seile an einigen Stellen hängen, und Thürler muss sie jedes Mal lösen und neu richten. «Das ist zwar ein bisschen mühsam, aber gehört dazu.» Nachdem alles gelöst und Thürler zufrieden mit den Seilen ist, kontrolliert er nochmals, ob alles richtig befestigt ist und alle gesichert sind. «Ich habe eine Checkliste, die ich vor jedem Flug durchgehe», sagt er. Dann ist er bereit zum Starten – doch der Wind macht ihm einen Strich durch die Rechnung. «Jetzt hat es gerade keinen Wind. Nun müssen wir warten, das kann schon mal vorkommen», sagt er lachend.

Raubt den Atem 

«Sobald ich dir das Zeichen gebe, machst du zwei, drei Schritte im Schnee, und sobald ich dir ein weiteres Zeichen gebe, rennst du einige Meter nach vorne, bis wir in der Luft sind», sagt Thürler. Er spürt, dass der Wind langsam wieder stärker wird und es bald losgehen kann. 

Dann ist es so weit. Zuerst zwei, drei Schritte nach vorne, dann ein bisschen schneller den Hang hinunter, und schon ist der Boden unter den Füssen weg. «Jetzt kannst du dich bequem reinsetzen und den Flug geniessen», sagt er. 

Es ist klar an diesem Tag, und die Aussicht raubt einem den Atem. Der Moléson bedeckt mit Schnee, das Seeland bis zum Neuenburgersee mal nicht komplett im Nebel versunken, und die Freiburger Alpen erstrahlen zur Linken. «Davon kann ich mich nicht sattsehen», sagt Thürler. Das Gefühl, in der Luft zu sein, ist kaum in Worte zu fassen. Ein Blick nach unten: Die sonst so grossen Tannen wirken wie kleine Spielfiguren. Je höher es geht, desto flacher wirkt der Boden. 

Der Wind sei an diesem Morgen nicht allzu stark, sagt Thürler. Aber am Nachmittag wäre ein Flug schon nicht mehr möglich gewesen. «Bis maximal 32 Stundenkilometer Wind fliegen wir noch, dann ist es zu gefährlich», sagt er. Der erfahrene Pilot hat schon über 6000 Flüge auf dem Buckel, und der Freudenfaktor ist bei jedem Flug da – egal ob für die Arbeit oder privat. Sein längster Flug dauerte Mal fünf Stunden. Da ist er von Charmey bis nach Buchs im Kanton Luzern geflogen.  

Das Beste zum Schluss

Schon bald ist das Dorf zu sehen, die Talstation, der Parkplatz und der Landeplatz. «Willst du noch einige Kurven machen, bevor wir landen?», fragt Thürler. «Das mache ich am liebsten und bin fast ein wenig enttäuscht, wenn einmal ein Gast keine Lust darauf hat.»

Er ist sowohl in der Schweiz als auch schon im Ausland geflogen. 
Aldo Ellena

Ich sage Ja, und schon zieht Thürler am Gleitschirm, und es geht los. Zuerst nach links, dann rechts. Der Fahrtwind prescht ins Gesicht, und das Adrenalin steigt.

Dann setzt Thürler zum Landeanflug an. Unten angekommen, ist das Adrenalin im Körper noch gut zu spüren. Rund zehn Minuten dauert ein Flug vom Berg bis ins Tal. «Die Flugzeit spielt aber kaum eine Rolle, es ist jedes Mal ein unglaubliches Erlebnis», sagt Thürler. So schnell wie das Vorbereiten ging, ist der Schirm auch schon wieder im Rucksack verpackt. Thürler trägt ihn bis zu seinem Auto und verstaut ihn im Kofferraum. «Im Sommer würde ich nun gleich wieder raufgehen und mit dem nächsten Passagier fliegen», sagt er. «Doch für heute ist Schluss.»

Serie

Wintertourismus

Diese Woche ist schulfrei. Viele Freiburgerinnen und Freiburger machen Sportferien oder verbringen den einen oder anderen Tag in den Bergen. Die FN zeigen in einer Serie die verschiedensten Facetten des Wintertourismus im Kanton und berichten jeden Tag aus einem anderen Freiburger Wintersportgebiet.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema