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Die Schifffahrtsgesellschaft LNM feiert 150 Jahre und wandelt sich

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Für den Tourismus im Dreiseenland, und damit auch für Freiburg, spielt die Schifffahrtsgesellschaft LNM eine wichtige Rolle. Doch im Rest des Kantons gehe das manchmal vergessen, sagt Stephane Moret anlässlich des Jubiläums.

Ursprünglich lag ihr Fokus auf dem Transport von Pendlern und Gütern, jetzt rücken der Tourismus und Events immer weiter in den Mittelpunkt: Die Rede ist von der Schifffahrtsgesellschaft des Neuenburger- und Murtensees (LNM), die seit 150 Jahren im Dreiseenland unterwegs ist.

Stephane Moret, Geschäftsleiter von Murten Tourismus, gehört seit Sommer 2018 dem Verwaltungsrat der LNM an. Er stellt dort die Verbindung zwischen dem Unternehmen und den Tourismusorganisationen sicher. Weitere Freiburger Mitglieder im Verwaltungsrat sind David Sansonnens von der Volkswirtschaftsdirektion und Rudolf Herren, Gemeinderat von Murten. «Für den Tourismus in der Region Murten ist die Schifffahrt so wichtig, wie es die Bergbahnen für die Bergregionen sind», sagt Stephane Moret. Die Schifffahrt sei eine Aktivität in sich, die Erlebnisse bietet, und sie verbinde das Dreiseenland. Sie schaffe zudem einen Zugang zu weiteren Aktivitäten. Er macht ein Beispiel: «Man kann am Morgen durch das Stedtli von Murten spazieren oder an einer Führung teilnehmen. Danach geht es mit dem Schiff zum Mont Vully, um die Höhlen zu besichtigen oder um eine Wanderung zu machen. Nach dem Essen eines Eglifilets führt der Ausflug wieder per Schiff zurück nach Murten.»

Drei Kantone und vier Städte

Die LNM sei ein interessantes Unternehmen. «Wie viele Strukturen in unserer Region, befindet sie sich auf mehreren Kantonsgrenzen.» Die Gesellschaft müsse Kompromisse finden zwischen drei Kantonen – Neuenburg, Freiburg und Waadt – und vier Städten – Murten, Estavayer, Yverdon und Neuenburg. Das sei komplex, aber es funktioniere. Der Kanton Bern fehle darin etwas, habe jedoch mit der Bielersee-Schifffahrts-Gesellschaft (BSG) eine eigene Gesellschaft. «Dieser Zustand ist historisch so gewachsen. Die Zusammenarbeit mit der BSG wurde in der Vergangenheit verstärkt und funktioniert heute gut.»

Auch wenn die LNM ihren Sitz in Neuenburg hat und diese Stadt sowie dieser Kanton federführend in den Entscheidungen sind, dürfe die Rolle Freiburgs in der Schifffahrtsgesellschaft nicht unterschätzt werden, so Stephane Moret. Mit Jean-Luc Rouiller habe ein gut vernetzter Freiburger die Direktion inne. Und nach Neuenburg sei Murten der Hafen mit dem zweitstärksten Passagieraufkommen mit 80’000 Personen. Die Schifffahrt bringe dem Kanton Freiburg einen Mehrwert – «ich bin mir aber nicht sicher, ob sich der Kanton dem bewusst ist. Man spricht viel von Bergbahnen. Die Schifffahrt geht manchmal ein bisschen vergessen.»

Der Hafen von Murten ist bei der LNM der Hafen mit dem zweitgrössten Passagieraufkommen.
Aldo Ellena/a

Schwimmende Bühnen in Zukunft

Ihm zufolge ist das Jubiläum erfolgreich gewesen. «Es sollte ein Impulsgeber sein und Akteure vernetzen. Und in der Tat lernten sich die Teams der LNM und der Tourismusorganisationen besser kennen. Es gab auch Kontakte mit Gemeinden.» Ebenfalls seien Zukunftsüberlegungen lanciert worden. So entwickle die LNM derzeit mit den Tourismusorganisationen aus dem Dreiseenland das Konzept Schwimmende Bühnen. «Sanfte und respektvolle Aktivitäten sollen auf dem See stattfinden können. Wir wollen keine Massen auf den See bringen.» Auch eine Zusammenarbeit mit Festivals aus der Region sei denkbar.

Für die weitere Zukunft erwartet der Geschäftsleiter von Murten Tourismus, dass sich die Zusammenarbeit der LNM mit den Tourismusorganisationen weiter verstärken und die Schifffahrtsgesellschaft Erlebniskonzepte entwickeln wird. «Beispielsweise ein Essen auf einer Plattform auf dem See oder ein Konzert auf dem See.» Zusätzlich werde das Thema Nachhaltigkeit das Unternehmen immer stärker beschäftigen. Dass die Flotte veraltet sei und investiert werden müsse, sei dem Verwaltungsrat bewusst. Momentan würden die Diskussionen in die Richtung gehen, einen Teil der Schiffe zu ersetzen und den anderen Teil zu renovieren. Die Bänke auf den Schiffen seien einzig für den Personentransport entworfen worden und nicht erlebnisorientiert. Auf dem Deck könnten Liegestühle platziert werden, so Stephane Moret. Auch über den Austausch der Motoren werde gesprochen. Die Schiffe fahren bislang mit Diesel. «Jede Entscheidung in diesem Bereich muss allerdings langfristig gedacht werden.»

Chronologie

Die LNM ist vor 150 Jahren aus einer Fusion entstanden

Der 30. September 1872 ist das Gründungsdatum der Schifffahrtsgesellschaft des Neuenburger- und Murtensees (LNM). Hervorgegangen war das Unternehmen aus der Fusion der Société fribourgeoise de navigation und der Société moratoise de navigation à vapeur.

Der wechselnde Wasserstand der Seen war zu Beginn ein Problem für die Schifffahrt. Die Erste Juragewässerkorrektion löste dies. Gleichzeitig wurden grosse Investitionen zur Anpassung der Anlegestellen notwendig. Für den Warentransport wurde die Eisenbahn immer interessanter, weshalb die LNM ihr touristisches Angebot verstärkte. Die zwei Weltkriege führten zu einem Einbruch im Tourismusbereich und einer Kohleknappheit. Die Gesellschaft geriet in finanzielle Schwierigkeiten, worauf sie ihre Flotte verkleinerte und Darlehen bei Kantonen und Städten aufnahm.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es wieder zu einem Aufschwung im Tourismus. Die drei Seen erfreuten sich neuer Beliebtheit als Feriendestination. An der Expo.02 transportierten die LNM-Schiffe Besucherinnen und Besucher zwischen den Arteplages. Die 2010er-Jahre waren geprägt von Schwierigkeiten bei den Finanzen und in der Unternehmensleitung, weshalb die LNM nur provisorische Konzessionen erhielt. Erst nach einer Reorganisation gab es 2020 wieder eine Konzession für zehn Jahre. jmw

Programm

Seespektakel mit Tanz und Licht beginnt um 22.15 Uhr

Mit einem Seespektakel aus Tanz, Licht und Ton feiert die LNM ihr Jubiläum. Nach den Aufführungen vor den Häfen von Neuenburg, Yverdon-les-Bains und Estavayer-le-Lac machen die Künstlerinnen und Künstler der italienischen Gruppe Corona Events an diesem Freitag Halt auf dem Murtensee. Die dreissigminütige Show mit Beginn um 22.15 Uhr wird auch vom Ufer aus zu sehen sein. Bei schönem Wetter wird das Spektakel-Schiff bei der Pantschau-Wiese vor Anker liegen, bei schlechter Witterung im Hafen Murten. Die Show beginnt mit einer Darstellung der Naturgewalten, die das Dreiseenland zu einem Sumpfgebiet machten. Anschliessend thematisiert sie die Juragewässerkorrektionen. Schliesslich geht es um das Gleichgewicht zwischen dem Schutz der Natur und dem menschlichen Handeln. Mit einer Schiffsparade am 1. Oktober vor dem Hafen von Neuenburg schliesst die LNM ihre Jubiläumsfeierlichkeiten ab. jmw

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