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Bücher unter dem Weihnachtsbaum

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Horrorvision des Internet-Zeitalters

Wird das Internet-Zeitalter zum Schreckensszenario? Man muss kein Prophet sein, um das Gefahrenpotenzial zu erkennen. Bradbury zeichnet ein düsteres Bild des Social-Media-Zeitalters. «‹Fahrenheit 451› ist Bradburys Meisterwerk, eine finstere Fantasie über die Vernichtung geistiger Freiheit.» (NZZ) Alles, was uns die Aufklärung gebracht hat, wird geächtet und verspottet. Vom Lesen sind die Finger zu lassen, Wissen ist verpönt. Wer ein Buch besitzt, wird bestraft. Unterhaltung, Dauerberieselung und Spass sind an der Tagesordnung. Und dies alles geschieht durch staatliche Verordnung. Hier kommt die «fire brigade» ins Spiel, die unter anderem für Bücherverbrennungen zuständig ist.

Guy Montag, Mitglied der Brigade, beginnt – nach einem schockierenden Einsatz – sich gegen die Gängelung aufzulehnen.

af

Ray Bradbury: «Fahrenheit 451». Roman, Zürich, Diogenes, 2020. 272 S. (aus dem Amerikanischen).

Ein Jahr mit Valérie

Bernhard Winter ist ein Eigenbrötler, der als ehemals engagierter Lehrer seinen Ruhestand schätzt. Er widmet sich vor allem seiner grossen Passion, der Musik. Bei seinen täglichen geheimnisvollen Besuchen auf dem Friedhof lernt er die Jugendliche Valérie kennen. Sie ist alles andere als umgänglich und eckt mit frechen Bemerkungen bei Bernhard gewaltig an. Doch aus der zufälligen Bekanntschaft entwickelt sich nach und nach eine wahre Freundschaft. Der alte Mann erkennt den Hilfeschrei hinter Valéries aufmüpfigem Wesen, das Mädchen wiederum findet in Bernhard einen väterlichen Freund. Beide vertrauen sich ihre Probleme an und helfen einander mit viel Verständnis. Bis zu dem Tag, an dem das unfassbare Unglück geschieht. Ein einfühlsamer Roman, der unter die Haut geht.

gr

Martin Geiser: «Ein Jahr mit Valérie». Roman. 327 S. Thun/Gwatt 2020, WeberVerlag, Schweiz.

Roadtrip durch Nordamerika

Unwiderstehlich sind Roadtrip-Romane, in denen – wie könnte es anders sein – auch das Kultauto schlechthin nicht fehlen darf. Ein ungewöhnliches Paar der Literatur unternimmt in einem alten VW-Bus die Reise von der kanadischen Provinz Québec nach San Francisco an der amerikanischen Westküste. Jack Waterman, ein sich in der Midlife-Crisis befindender Schriftsteller, ist auf der Suche nach seinem Bruder Théo und trifft rein zufällig auf Pitsémine, eine indigene junge Frau. Wegen ihrer langen, dünnen Beine hat sie den Übernamen «Grosse Heuschrecke». Gemeinsam begeben sich die beiden auf die lange Reise quer durch den Kontinent. Ein wunderbarer Roman mit feinem Witz und Charme.

Der Roman gilt als Klassiker der frankokanadischen Literatur und erscheint nun auch in deutscher Sprache.

af

Jacques Poulin: «Volkswagen Blues». Roman, Hanser-Verlag München, 2020, 256 S. (aus dem Französischen übersetzt).

Sibiriens vergessene Klaviere

Sophy Roberts dringt mit ihrer Forschung über gelebte und verdrängte Kultur in Russland bis zu den unwirtlichsten Orten in der unendlichen Weite Sibiriens vor. Ausgerechnet dort spielen Klaviere als Symbol europäischer Kultur eine grosse Rolle. Die Reisejournalistin scheut kein noch so gefährliches Abenteuer auf ihrer Suche nach den Spuren vergessener Klaviere von berühmten Leuten. Es gelingt ihr, einige dieser Musikinstrumente ausfindig zu machen und mit ihnen faszinierende Geschichten rund um ihre ehemaligen und ihre heutigen Besitzer. Ihr Reisebericht ist eine Lektüre voller Magie und gleichzeitig spannend aufgebaut wie ein Roman. Besonders hilfreich auf der «Lesereise» durch das Buch sind die vielen Bilder, die Hinweise zu ausgewählter Literatur, Quellenangaben und ein kurzer historischer Abriss.

gr

Sophy Roberts: «Sibiriens vergessene Klaviere». Sachbuch. Aus dem Englischen von Brigitte Hilzensauer. 396 S. Wien 2020, Paul-Zsolnay-Verlag.

«Charlie Hebdo» wirkt nach

Oberkampf war ein französischer Industrieller mit bayerischen Wurzeln und lebte im späten 18. Jahrhundert. Wegen seiner grossen Verdienste widmete ihm die Stadt Paris eine Strasse: Rue Oberkampf im 11. Arrondissement.

Der Autor zeichnet ein eindrückliches Stimmungsbild Frankreichs und der Hauptstadt Paris zur Zeit des terroristischen Anschlags auf die Redaktion der Satirezeitschrift «Charlie Hebdo».

Paris steht unter Schock, Angst und Wut breiten sich aus. Es gelingt Klute vortrefflich, diese bedrückende Stimmung einzufangen. Eine Zäsur im Leben erfährt auch Jonas Becker, der von Berlin in dieses gebeutelte Paris zieht. Er möchte sich seinen Traum, als freier Schriftsteller zu leben, erfüllen und eine Biografie über einen von ihm verehrten Autor schreiben. Aber das Leben lässt sich nicht einfach vorausplanen.

af

Hilmar Klute: «Oberkampf»: Roman, Berlin, Galiani, 2020, 320 S.

Abschiedsfarben

Bernhard Schlink ist bekannt für Überraschungseffekte. Mit seinen kurzen Erzählungen weiss er immer wieder aufs Neue zu begeistern. Es sind Geschichten über Menschen, die Mühe haben, der Wahrheit ins Gesicht zu blicken, die sich stark fühlen im Verdrängen von Tatsachen und dabei übersehen, was das richtige Leben zu bieten hat.

Von freudiger Hoffnung berichtet der Autor, von Enttäuschungen, Ängsten und Erwartungen. Solche Gefühle baut er geschickt in erstaunliche Geschehnisse ein. Einzelne Wendungen in seinen Texten sind so meisterhaft inszeniert, dass man erst im letzten Moment davon überrascht wird und mit Erstaunen bemerkt, dass man die längste Zeit in eine ganz andere Richtung gelesen hat. Ein packender Erzählband, der an Vielschichtigkeit kaum zu überbieten ist.

gr

Bernhard Schlink: «Abschiedsfarben». Geschichten. 231 S. Zürich 2020, Diogenes.

Ein Dorforiginal als Hauptfigur

Kalmann ist das Dorforiginal von Raufarhöfn. Diese Ortschaft liegt in einer abgelegenen Region im Nordosten Islands, wo auch schon mal arktische Kälte herrschen kann. Kalmann sieht sich dort als eine Art Sheriff, der für Recht und Ordnung sorgt. Er ist zwar naiv, aber auf seine Art auch weise, und er hat ein ausgesprochen gutes Herz. Manche im gottverlassenen Ort sehen in ihm einen Dorftrottel. Doch da tun sie ihm unrecht und verkennen seine wahre Stärke. Selbstverständlich ist er auch gezwungen, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. In Island findet man nicht so leicht einen Job, doch Kalmann weiss sich zu helfen. Er jagt Polarfüchse und erlegt Haifische, um sie zum weit und breit besten Gammelhai zu verarbeiten.

Nach dem plötzlichen Verschwinden des alles beherrschenden Dorfkönigs McKenzie gerät Kalmann unversehens in grosse Schwierigkeiten.

af

Joachim B. Schmidt: «Kalmann». Roman, Zürich, Diogenes, 2020, 352 S.

Was dir bleibt

Eines Morgens verschwindet die 76-jährige Gladys aus dem kleinen Ort in Kanada, wo sie sich seit Jahren um ihre psychisch kranke Tochter kümmert. Die Nachbarschaft ist ausser sich. Wie kann die Frau ihre Tochter einfach so im Stich lassen? Fest steht einzig, dass sie mit der Bahn abgereist ist.

Ein junger Lehrer und Zugfanatiker will mehr über dieses Verschwinden wissen und reist der Frau hinterher. Damit beginnt eine Odyssee durch ganz Nordkanada. Auf seiner Reise befragt er die unterschiedlichsten Leute, erfährt so Verblüffendes und kommt schliesslich der Wahrheit immer näher. Brillant ist, wie treffend die Autorin die verschiedenen Charaktere darstellt und durch deren Erzählungen hilft, das Geheimnis um Gladys zu lüften. Eine unglaublich mitreissend erzählte Geschichte voller Lebensmut.

gr

Jocelyne Saucier: «Was dir bleibt». Aus dem Französischen von Sonja Fink und Frank Weigand. Roman, 253 S. Berlin 2020, Insel-Verlag.

Gölä erzählt aus seinem Leben

Wer kennt sie nicht, Songs wie «Schwan», «Uf u dervo» oder «Keini Träne meh». Die Lieder von Gölä gehören bereits zum einheimischen Volksliedgut. Doch der Weg zum Erfolg war steinig, niemand wollte seine Musik hören, keine Plattenfirma bot ihm einen Vertrag an. Der Autor Dänu Wisler hat sich mit dem erfolgreichsten Musiker der Schweiz unterhalten. Das Buch «Gölä: Zigeunerherz» erzählt etwa vom Auftritt am Open Air St. Gallen, wo er mit Eiern und Tomaten beworfen wurde. Aber auch, wie es aufwärts ging und der Künstler mit seinen direkten Liedern die Herzen seiner Fans erreichte. Dänu Wisler zeichnet das facettenreiche Leben des populären Musikers nach. Das Buch ist grosszügig bebildert.

im

Dänu Wisler: «Gölä: Zigeunerherz», Werd-und-Weber-Verlag, Thun, 2020, 160 Seiten.

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