Eine hervorragende defensive Leistung, eine wiedererstarkte Tea Kojundzic und ein glatter 3:0-Sieg – Volley Düdingen hatte am Samstag beim NLA-Spiel in Genf mehrfach Grund zur Freude.
Den Saisonauftakt hatte Genf den Düdinger NLA-Volleyballerinnen anfangs Oktober gründlich vermiest, am Samstagabend nahmen die Power Cats nun erfolgreich Revanche für die damalige 2:3-Heimniederlage. Bloss 73 Spielminuten brauchten sie, um die Westschweizerinnen 3:0 zu bezwingen und ihnen das festliche Escalade-Wochenende zu verderben.
Rezept gefunden gegen Larson
Einen halben Satz brauchten die Power Cats, um die Weichen für den Sieg zu stellen. Bei 13:13 nutzten sie ein kurzes Nachlassen der Genferinnen, um auf 17:14 davonzuziehen. Als dann Sarina Wieland beim Stand von 19:16 zum Aufschlag kam und den Satz nach Hause servierte, war die anfängliche Nervosität endgültig verflogen. Düdingen hatte seine Hausaufgaben gemacht. Trainer Leonardo Portaleoni hatte ein Rezept gefunden, damit sich Genfs Liga-Topskorerin Jody Larson nicht entfalten konnte. Bloss zehn Punkte sollten der Amerikanerin im Verlauf des ganzen Spiels gelingen – normalerweise ist es das Doppelte und mehr. «Es ist uns gelungen, unseren Spielplan umzusetzen. Wir haben Genf zu keinem Zeitpunkt die Kontrolle über das Spiel überlassen», bilanzierte Diagonalangreiferin Tea Kojundzic nach dem Spiel.
Kojundzic’ Wiederauferstehung
Waren die Ballwechsel im ersten Satz noch relativ kurz gewesen, begeisterten die beiden Teams nun mit tollen Rallies. Die Power Cats bekundeten in der Annahme zwar etwas mehr Probleme als ihr Gegenüber, aber weil sie in der Defense hoch konzentriert agierten, gut antizipierten und beinahe jeden Ball zurückbrachten, konnten sie sich immer wieder aus brenzligen Situationen befreien. Im Angriff war Nada Mawead einmal mehr ein sicherer Wert, Bruna da Silva stellte in der Mitte wie immer ein steter Gefahrenherd dar, und auch Tea Kojundzic verdiente sich mit 17 Skorerpunkten Bestnoten. Die Diagonalangreiferin, die ihre Bauchmuskelverletzung definitiv überstanden zu haben scheint, zeigte die stärkste Leistung seit langem. Dass Leonardo Portaleoni die 30-Jährige zum ersten Mal in dieser Saison hat durchspielen lassen und der gegnerische Trainer Andreas Vollmer sie zur besten Spielerin der Partie gewählt hat, dürfte Balsam für das Selbstvertrauen der Kroatin gewesen sein. Natürlich muss sie ihre Leistungen in den nächsten Begegnungen noch bestätigen, aber mit dem Auftritt am Samstag hat Kojundzic zumindest schon mal zwei Schritte in die richtige Richtung genommen. «Jede auf dem Platz hat eine gute Leistung gezeigt, was das Ergebnis einer harten Trainingswoche ist», betonte sie nach dem Spiel
Zwei abgewehrte Satzbälle
Dennoch konnte sich Düdingen nicht absetzen, Genf aber auch nicht. Nie betrug die Differenz zwischen den beiden Kontrahenten mehr als zwei Punkte. In der Money-Time schien es, als würde Genf der Satzausgleich gelingen, als es bei 24:22 zwei Satzbälle hatte. Doch die Power Cats zeigten Nervenstärke, werten diese ab und nutzten wenig später ihren dritten Satzball zum 28:26. Im Hinspiel hatten sie gegen die Westschweizer noch drei Sätze mit zwei Punkten Differenz verloren, diesmal lachte ihnen das Glück.
Hervorragende Defensive
Das Glück mussten die Düdingerinnen danach nicht mehr beanspruchen. Sie hatten das Geschehen unter Kontrolle und liessen sich auch von den frühen gegnerischen Timeouts bei 4:9 und 9:14 nicht mehr vom Weg abbringen. Es war beeindruckend, was die Gäste in der Verteidigung alles für Bälle ausgruben. Genf schaffte es kaum mehr, zu punkten, verlor früher oder später die Geduld und produzierte in seiner Verzweiflung regelmässig Fehler. Die langen Ballwechsel gingen fast immer zugunsten der Senslerinnen aus, sodass sie mit 25:21 den Sack zumachen konnten. Von den Schwankungen, die das Spiel der Power Cats in dieser Saison immer wieder prägten, war in Genf kaum etwas zu sehen. «Es ist schön, festzustellen, dass sich unsere harte Arbeit langsam auszuzahlen beginnt und wir die Inkonstanz hinter uns lassen», freute sich Tea Kojundzic.
Düdingen holte sich die drei Punkte, die es unbedingt benötigte, mit einer überzeugenden Leistung. Und bei Glaronia muss man sich darauf vorbereiten, dass man am nächsten Samstag im Leimacker auf einen vor Selbstvertrauen strotzenden Gegner treffen wird.
Telegramm
Genf – Düdingen 0:3 (16:25, 26:28, 21:25)
Genf. – SR: Pedrazzini/Enkerli.
Genf Volley: Lyklema, Larson, Gillon, Szabo, Warren, Remy, Reesink (Libera); Guscetti, Nowak, Biermann.
Power Cats Düdingen: Wieland, Rothenbühler, Gebhardt, Meawad, Da Silva, Kojundzic, Portmann (Libera), Hasler (Libera); Gasser.
Bemerkung: Wahl zu den besten Spielerinnen: Reesink und Kojundzic.
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