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Falsche Polizisten sorgen für Telefonterror

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In den letzten Wochen wurden wieder mehr Menschen zum Ziel von Telefonbetrügern, die sich als Polizeiangehörige ausgeben. Die Kantonspolizei empfiehlt: «So schnell wie möglich auflegen!»

«Dies ist ein Anruf der Polizei. Ihre Identitätskarte wurde in Zusammenhang mit kriminellen Aktivitäten verwendet. Falls Sie denken, dass es sich um eine Verwechslung handelt, drücken Sie bitte die 1.» Solche und ähnliche Anrufe häufen sich in den letzten Wochen wieder, auch im Umfeld der FN-Redaktion.

«Ich muss abnehmen, auch wenn ich die Nummer nicht kenne, weil ich mein Handy auch als Geschäftshandy benutze», meint beispielsweise Irma K.* Allein in den letzten sieben Tagen hat die Senslerin sechs betrügerische Anrufe erhalten. «Man erkennt es sehr gut, es ist immer eine computergenerierte Stimme, mal auf Deutsch, mal auf Französisch oder auch auf Englisch», berichtet sie. «Ich habe immer sofort aufgelegt, aber es hinterlässt trotzdem ein sehr unangenehmes Gefühl.»

Phishing-Fälle bei Kantonspolizei bekannt

Die Kantonspolizei bestätigt, seit Anfang März mehrfach Meldung von solchen betrügerischen Anrufen erhalten zu haben. «Die Betrüger versuchen damit persönliche Informationen der kontaktierten Personen zu erhalten – sogenanntes Phishing», erklärt Caroline Aebi von der Kommunikationseinheit der Kantonspolizei gegenüber den FN. Dabei gingen die Anrufer meist folgendermassen vor:

Die abgespielte Tonbandaufzeichnung dient dazu, die Aufmerksamkeit der angerufenen Person zu erregen, entweder durch Angstmacherei oder durch das Vortäuschen von Autorität. Wer dann darauf reagiert, wird zu einem reellen Gesprächspartner umgeleitet, der das Szenario weiterspinnt, um Informationen wie Bankdaten, Passwörter oder E-Mail-Adressen zu erhalten.

Caroline Aebi
Kantonspolizei Freiburg

Wenn Irma K. also nicht einfach aufgelegt hätte, wäre sie wohl dazu aufgefordert worden, die Daten auf ihrer ID vorzulesen – «zur Überprüfung». Oder ihre Bankdaten oder das Passwort ihrer Swiss-ID. Mit den so gesammelten Informationen könnten die Betrüger dann nicht nur Geld, sondern ganze Identitäten stehlen und verkaufen – sodass aus dem vorgetäuschten Szenario einer für kriminelle Aktivitäten verwendeten ID plötzlich Realität werden könnte.

Verbreitete Betrugsmasche

Die Masche ist so verbreitet, dass ihr das Bundesamt für Polizei Fedpol schon letzten Oktober einen Abschnitt auf seiner Webseite widmete. Dort wird erklärt: «Diese betrügerischen Telefonanrufe werden in der Regel über ein Mobiltelefon im Namen der Polizei oder anderer Behörden getätigt. Zu den angeblichen Absenderinnen und Absendern gehören Polizeibehörden wie Fedpol, Europol, Interpol, Kantonspolizeien oder auch der Zoll.» Die Nummer, die die Betrüger dazu verwenden, ist meist generiert und nicht echt – falls das Opfer versuchen sollte, zurückzurufen, nimmt niemand ab.

Aber was sollte man tun, wenn man einen solchen Anruf erhält? Kantonspolizei und Fedpol raten ganz klar: «So schnell wie möglich wieder auflegen, keine persönlichen Informationen weitergeben, die Nummer blockieren.» Zudem sollte man den Anruf wenn möglich dem Bundesamt für Cybersicherheit BACS melden. «Es ist immer sinnvoll, einen solchen Betrugsversuch zu melden», betont auch Caroline Aebi. «Das ermöglicht es der Polizei und ihren Partnerorganisationen, mit Präventionsmassnahmen zu reagieren.» So warnt die Kantonspolizei beispielsweise auf Social Media vor den jeweils am stärksten verbreiteten Betrugsmaschen. 

Noch wichtiger ist es zu reagieren, wenn man tatsächlich persönliche Informationen preisgegeben hat. «Man muss unbedingt eine Anzeige bei der Polizei machen», so Aebi. Diese könne dann den konkreten Fall direkt untersuchen – auch wenn es schwierig ist, dabei befriedigende Resultate zu erzielen. 

Ermittlungen im Bereich der Cyberkriminalität sind aufgrund ihrer Komplexität und ihres internationalen Charakters eine echte Herausforderung.

Caroline Aebi
Kantonspolizei Freiburg

*Name der Redaktion bekannt

Zahlen und Fakten

Schweizweit mehr Betrugsfälle

Die Meldung von Betrugsfällen über die Website des Bundesamtes für Cybersicherheit BACS ermöglicht es diesem, eine Statistik zur Häufigkeit der Betrugsversuche aufzustellen und schnell zu identifizieren, falls diese zunehmen. Ein Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt klar: Der Anstieg bei den Scam-Anrufen ist ein schweizweites Problem. Allein vergangene Woche hat das BACS insgesamt 2250 Meldungen erhalten, Mitte März kletterten die Eingänge gar auf fast 2400 Fälle. In den Monaten Januar und Februar waren es wöchentlich noch weniger als 1000 gemeldete Anrufe. Die Aufschlüsselung nach Unterkategorien zeigt ausserdem, dass Anrufe im Namen von Fake-Behörden den grössten Anteil dieser Betrugsversuche ausmachen. Letzte Woche wurden insgesamt 1300 solcher Fälle gemeldet. (cam)

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