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Eine neue Schule startet im Schlössli in Ins

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Ab dem 12. August werden erneut Schülerinnen und Schüler das Bärwolfhaus im Schlössli Ins beleben. Mit zwei Klassen startet der neu gegründete Verein Campus InsNeuland. Ganzheitliches Lernen steht dabei im Zentrum.

Zwei Räume mietet der Verein Campus InsNeuland im Bärwolfhaus in Ins. Das Ziel: hier eine eigene Schule zu gründen. Seit rund einem Jahr arbeiten der fünfköpfige Vorstand und diverse Helferinnen und Helfer ehrenamtlich darauf hin. Viele von ihnen sind extra für ihr Herzensprojekt in die Region gezogen, aus Freiburg, dem Emmental, aber auch von weiter her, aus den Kantonen Aargau oder Zürich. Was sie verbindet, ist der Wunsch nach Ganzheitlichkeit in der Bildung.

Die grösste Hürde auf diesem Weg hat der Verein Anfang April überwunden: die Bewilligung als Privatschule von der bernischen Bildungsdirektion zu erhalten. «Wir sind überglücklich, dass wir diesen Meilenstein gemeistert haben», schreibt der Verein freudig im Newsletter. Im Sommer kann das Abenteuer also losgehen.

Von der Idee zur Umsetzung

Die FN trafen einen Teil des Teams im zweiten Stock des Bärwolfhauses, wo ab dem 12. August eine Sekundarklasse zur Schule gehen wird. «Alles hat auf der Basis von Freundschaften angefangen», erinnerte sich Anaïs Guillez, eine der Initiatorinnen. Auch sie, die Leiterin Basis- und Mittelstufe, ist mit ihrer Familie für das Projekt von Freiburg nach Ins umgesiedelt. Sie ergänzt:

Im Gespräch mit Eltern und Familien habe ich gemerkt, dass das Bedürfnis nach neuen Wegen im Schulbereich vorhanden ist.

Anaïs Guillez
Leitung Basis- und Mittelstufe

Gemeinsam mit Gleichgesinnten hätten sie sich regelmässig getroffen und überlegt, wie ihre Traumschule aussehen könnte. Die wichtigsten Punkte waren schnell klar: Die Kinder sollen viel in der Natur sein, sich bewegen dürfen, kreativ sein und auf eine spielerische Art und Weise lernen. Zudem sollen die Klassen altersdurchmischt sein.

Ein Teil des Teams des Vereins Campus InsNeuland. V.l.n.r.: Jasmina Scherrer (Praktikantin), Sara Stocklin (Marketing), Michael Baeriswyl (Sportmentor), Anaïs Guillez (Leiterin Basis- und Mittelstufe), Adrian Theilkaes (Campusleiter).
Bild: Aldo Ellena

Im Mai fand das Team dann das Lokal in Ins. «Der Ort hier ist ideal», betont Adrian Theilkaes, zukünftiger Campusleiter und seit 20 Jahren als Lehrer tätig. Schon früher wurde das Schlössli als Schule genutzt (siehe Kasten), die Infrastruktur steht. Ein grosser Umschwung mit Wiesen, Sportplatz, Gartenhäuschen und Spielplatz bieten Platz für Bewegung und Erleben der Natur. In der hauseigenen Küche werden die Schülerinnen und Schüler am Mittag jeweils gemeinsam das Essen zubereiten. Irgendwann vielleicht sogar aus eigenem Gemüse: Ein Gartenbeet ist schon bereit, von den Kindern und Jugendlichen bepflanzt zu werden.

Geschichte

Alternative Schule hat Tradition

Das Schlössli in Ins schaut auf eine lange Zeit als Bildungseinrichtung zurück. Im Jahr 1953 gründeten Ruth und Robert Seiler dort die anthroposophische Heimschule Schlössli. Die 60-jährige Erfolgsgeschichte ging im Jahr 2014 abrupt zu Ende: Das kantonale Jugendamt verfügte die Schliessung. Grund war ein Konflikt zwischen der Stiftung Seiler als Vermieterin der Gebäude und dem Trägerverein der Schule. Heute vermietet die Stiftung die rund 20 Gebäude an diverse soziale Projekte sowie Künstlerinnen und Künstler. (mes)

«Wir wollen uns von den Strukturen lösen», erklärt Theilkaes. Leistungsdruck und Konkurrenzdenken seien fehl am Platz, das Lernen ein individueller Prozess.

Unser Ideal ist, dass die Kinder und Jugendlichen aus sich selbst Motivation schöpfen, statt auf den Lehrstoff nur zu reagieren.

Adrian Theilkaes
Campusleiter
Die Farbstifte stehen bereit für die Kinder, die ab August hier die Lehreinheiten besuchen werden.
Bild: Aldo Ellena

Strukturen mit viel Spielraum

Ein Rahmen wird den Kindern und Jugendlichen aber dennoch gesetzt: «Wir halten uns an den Lehrplan 21», betont Guillez. Die obligatorischen Fächer Mathematik, Französisch oder Deutsch wird es weiterhin geben. «Wir wollen aber die Möglichkeit für Vertiefung geben.» Statt nur eine Stunde lang kann sich eine Klasse also während eines ganzen Morgens mit einem Thema beschäftigen. Die Idee: in projektorientierten Arbeiten Theorie und Praxis zu verbinden. In der Mathematik könnten die Kinder beispielsweise ein Gartenhaus planen und im Werken dann lernen, wie sie es zusammenbauen können.

Es bleibt aber auch Zeit für Wahlfächer wie Kunst, Kultur, Schauspiel, Zirkus oder Malen. Dazu kommen Sport und Bewegung – und auch hier ohne Leistungsdruck, wie Sportlehrer Michael Baeriswyl betont:

Die Kinder sollen spielerisch die eigenen koordinativen Fähigkeiten entdecken.

Michael Baeriswyl
Sportmentor

In den sogenannten Lernspuren, einer Art Portfolio mit den Arbeiten der Schülerinnen und Schüler, halten die Lehrerinnen und Lehrer deren individuellen Fortschritt fest.

Das Schulgelände ist gross und bietet viel Platz für Spiel und Gestaltung.
Bild: Aldo Ellena

Finanzielle Fragezeichen

«Wir sind offen für alle», betont Guillez. Allerdings räumt sie ein, dass die Schule aktuell doch eher privilegierten Familien vorbehalten ist. «Wir bekommen kein Geld vom Staat und sind auf Spenden angewiesen.» Das Recht auf freie Bildungswahl sei deshalb in der Schweiz nicht gewährleistet, kritisiert sie. Um Chancengleichheit zu schaffen, will der Verein einen Förderfonds schaffen.

Mit zwei Klassen startet die neue Schule im Sommer, eine mit Kindergärtnern und Primarschülerinnen, die andere mit Sekundarschülern. Dazu kommt ein Brückenangebot fürs 10. Schuljahr. Die Klassengrösse komme ganz auf die Nachfrage an: «Ideal wären zwei 15er-Klassen», so Theilkaes. Wenn es gut läuft, soll die Schule zweisprachig werden. Das ist aber noch Zukunftsmusik.

Zahlen und Fakten

Privatschulen: Kein Boom im Kanton Bern

Im Schuljahr 2022/23 besuchten im Kanton Bern rund 96 Prozent der schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen die staatliche Schule. 1,1 Prozent wurden im Homeschooling und rund 2,8 Prozent an einer Privatschule unterrichtet. Diese Zahl hat in den letzten fünf Jahren abgenommen: Im Schuljahr 2018/19 lernten noch 3,2 Prozent an einer privaten Bildungseinrichtung, wie die Direktion auf Anfrage schreibt.

Insgesamt gibt es im Kanton Bern 57 Privatschulen, vier weniger als noch vor fünf Jahren. Elf von ihnen erhalten vom Kanton finanzielle Unterstützung. Die Bedingung ist, dass sie «eine angemessene Grösse aufweisen und seit längerem bestehen oder die Attraktivität des Kantons als Standort internationaler Unternehmen massgeblich unterstützen». (mes)

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