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Wie ein Zettel ihn ins Kino brachte

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Während bald fünf Jahren hat Dario Brosi das Kino Le Cinéma in Murten geleitet. Im Sommer ist Schluss. Er wird sich auf seinen Hauptberuf als Vorsorgeberater konzentrieren. Dem Kino will er als Besucher treu bleiben.

Es war ein sonniger und heisser Tag im Sommer 2019. Dario Brosi flanierte mit seinem fünfjährigen Sohn durch das Stedtli in Murten. Ein Zettel, der im Schaufenster des Kinos Le Cinéma hing, zog sein Interesse auf sich. Es war eine Ausschreibung für die Stelle des Geschäftsführers. Während der Sohn gedanklich wohl eher bei einem gluschtigen Eis war, dachte sich Dario Brosi: «Es wäre cool, hier zu arbeiten und sich ins Kulturleben einzubringen.» Aus der spontanen Überlegung wurde eine handfeste Bewerbung, und einige Wochen später trat Dario Brosi mit Enthusiasmus und Vorfreude die Aufgabe im Kino mit einem Pensum von 20 Prozent an.  

«Charmanter Ort»

«Das Kino ist eine wunderbare Einrichtung, wo ich in einen Film und seine Geschichte abtauchen und diesen ungestört für mich geniessen kann», schwärmt er im Gespräch. In Murten komme als Besonderheit die einmalige Lage im ehemaligen Feuerwehrmagazin in der Altstadt hinzu, unterstreicht Brosi. Für diesen «charmanten Ort», wie er das Lichtspielhaus mit seinen 72 Plätzen liebevoll bezeichnet, legte sich der neue Geschäftsführer von Anfang an in die Riemen.

Er nahm nach eigenen Angaben verschiedene Umstellungen in den Betriebsabläufen vor, regelte das Zusammenspiel der Funktionen neu und digitalisierte diverse administrative Aufgaben. Noch vollkommen damit beschäftigt, sah er sich nach einigen Monaten auf einmal mit einer nie erwarteten Herausforderung konfrontiert: einem leeren Kinosaal. Die behördlichen Einschränkungen der persönlichen Kontakte als Reaktion auf die Coronapandemie hatten auch das Murtner Kino gezwungen, seine Pforten vorübergehend zu schliessen.

«Ein charmanter Ort»: So charakterisiert Geschäftsführer Dario Brosi das Kino Murten mit seiner einmaligen Lage im ehemaligen Feuerwehrmagazin im Stedtli.
Bild: Daniel Göring

Rückblickend gibt Dario Brosi zu, dass er damals in manch einer Nacht nicht so gut geschlafen hat. «Zum Glück hatten wir aus verschiedenen Gründen nicht so hohe laufende Kosten, die uns belastet hätten.» Geholfen habe überdies, dass das Kino für seine Angestellten Kurzarbeitsentschädigung vom Kanton erhalten habe. Die Erleichterung über beides ist ihm noch immer anzuhören. Die breit abgestützte Publikumsaktiengesellschaft, die hinter dem Kino steht, sei denn auch verhältnismässig glimpflich durch die Zeit der Pandemie gekommen. «Wir konnten mit dem Kino in eine Art Winterschlaf gehen», meint Dario Brosi und schmunzelt.

Das Erlebnis zählt

Nach dem Wiedererwachen kehrten die Besucherinnen und Besucher ins «Le Cinéma» zurück. Dies geschah allerdings zuerst noch etwas zögerlich, wie der Geschäftsführer feststellte. Doch in letzter Zeit habe er eine  deutlich gestiegene Lust an der Kinoatmosphäre festgestellt. «Die Leute kommen wieder vermehrt, weil sie das Erlebnis suchen und nicht nur, um einen bestimmten Film zu sehen», hat Dario Brosi beobachtet. Er ist denn auch zufrieden mit den Zuschauerzahlen. Diese bewegen sich im Schnitt um die 25 Personen pro Film.

Im Geschäftsjahr 2022/23 hat das Murtner Kino rund 6400 Besucherinnen und Besucher gezählt. Das ist fast die Hälfte mehr als in den zwölf Monaten zuvor, wie Brosi hervorhebt. Froh ist der Geschäftsführer immer, wenn er neue einheimische Streifen ins Programm aufnehmen kann. Dann ist ein gefüllter Kinosaal schon fast garantiert. «Schweizer Filme sind beim Publikum begehrt, sie tun dem Kino gut.» Aktuellstes Beispiel dafür ist die Komödie «Bon Schuur Ticino». Aber auch Studio- und Dokumentarfilme erreichen je nach Thema beachtlichen Zulauf. So sorgte etwa im letzten Jahr ein Schweizer Film über Krähen für volle Ränge im alten Feuerwehrmagazin.

Anspruchsvoller Job

Als Geschäftsführer laufen bei Dario Brosi alle Fäden des Kinobetriebs zusammen. Er kümmert sich um die Finanzen, die Abrechnungen, das Personal, die Lieferanten, die Werbekunden und die Kontakte mit den Behörden. Ein besonderes Augenmerk legt er auf die Beziehungspflege in der Region. Denn ein kleines Kino lebt von der Zusammenarbeit mit Unternehmen und Organisationen. «Es ist gut, wenn man sich kennt, daraus entstehen immer wieder interessante Kooperationsmöglichkeiten», erklärt Brosi.

Dario Brosi leitet noch bis im Sommer die Geschicke des Kinos Murten.
Bild: Daniel Göring

An der Funktion des Geschäftsführers schätzt der 37-jährige Murtner neben der Vielfalt von Tätigkeiten die Flexibilität: «Es ist definitiv kein 08/15-Job. Ich kann für das Kino arbeiten, wann immer ich einen Freiraum habe.» Dennoch zieht Dario Brosi im Sommer einen Schlussstrich und gibt den Posten des Kinodirektors zum Ende des Geschäftsjahres ab. Der Grund liegt in seinem Hauptberuf: Die Aufgaben als Vorsorgeberater einer Bank seien in jüngster Zeit anspruchsvoller und komplexer geworden. «Es ist mir je länger, je schwerer gefallen, zwei Jobs unter einen Hut zu bringen.»

Er bleibt dem Kino treu

Auch wenn er sich fortan voll auf den Beruf in der Bank konzentrieren will, ganz loslassen wird Dario Brosi das Kino in Murten nicht. «Ich werde als Besucher weiterhin hier anzutreffen sein», sagt er und blickt auf das Plakat neben sich vor dem Fenster. Es zeigt eine Vorschau auf das Drama «One Life» mit Anthony Hopkins in der Hauptrolle. «Das ist der Film, den ich mir als Nächstes anschauen werde.» Nicht bloss der Geschäftsführer des Kinos, sondern ein wahrer Cineast, der da spricht.

Geschäftsleitung

Angelo Scarcia: Der neue Geschäftsführer

Der neue Geschäftsführer des Kinos Murten heisst Angelo Scarcia. Der Verwaltungsrat hat ihn zum Nachfolger von Dario Brosi gewählt. Mit Scarcia erhalte das Kino einen Geschäftsführer, der Führungserfahrung und eine hohe Motivation für die Aufgabe mitbringe, begründet Alexander Hayoz, Präsident des Verwaltungsrats, die Ernennung. Scarcia war bis Ende letzten Jahres stellvertretender Geschäftsführer der Laserspielarena Lasercity in Biel. Er ist nebenher auch als Filmer und Videoproduzent tätig. Scarcia soll nach Angaben von Alexander Hayoz das bisherige Publikum des Kinos Murten bei der Stange halten und gleichzeitig neue Besucherinnen und Besucher für das Lichtspielhaus gewinnen. Angelo Scarcia ist 43-jährig und wohnt in Meyriez. Er wird die Funktion des Geschäftsführers am 1. Juli antreten.

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