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«Seltsam, im Nebel zu wandern…»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Nun kommen sie wieder, die kalten Tage des Jahres. Wenn sich im Herbst die Blätter der Bäume verfärben, dann ist das ein eindrückliches Naturschauspiel zum Abschied der Vegetationsperiode. Allerdings braucht es den Sonnenschein, damit diese Farbenpracht zur Geltung kommt. Während einer anhaltenden Nebel- oder Hochnebellage mit ihren Grautönen kommen die bunten Herbstfarben gar nicht zum Ausdruck. Viele Menschen sind zudem mit sich selbst beschäftigt, weil die langen Nebelperioden ihr Gemüt, ihre Psyche beeinflussen.

Wir wollen uns im heutigen Beitrag einmal überlegen, was Nebel ist und wie er zustande kommt. Ganz einfach erklärt ist Nebel nichts anderes als eine Wolke, die bis auf die Erdoberfläche hinunter reicht. Sie behindert in erster Linie die Fernsicht. Man spricht darum definitionsgemäss von Nebel, wenn die Sichtweite weniger als einen Kilometer beträgt – sonst von feuchtem Dunst.

Wie entsteht der Nebel?

Damit Nebel entsteht, müssen drei Voraussetzungen gegeben sein: Luftfeuchtigkeit, Kondensationskeime und eine möglichst windstille Wetterlage. Die Luft in unserer Atmosphäre enthält immer und überall unterschiedliche Beträge an Feuchtigkeit in Form von unsichtbarem Wasserdampf. Man misst die absolute Luftfeuchtigkeit in Gramm Wasser pro Kubikmeter Luft (g/m³). Nun hat aber die Luft die Eigenschaft, dass sie bei einer bestimmten Temperatur nur eine ganz bestimmte Menge Wasserdampf aufnehmen kann, bis sie zu 100 Prozent gesättigt ist. Man nennt diese Luftfeuchtigkeit die Sättigungsfeuchte. Je wärmer die Luft ist, umso mehr Wasserdampf kann sie bis zur Sättigung aufnehmen; je kälter die Luft, umso geringer ist diese Sättigungsfeuchte. Bei null Grad Celsius ist ein Kubikmeter Luft schon mit fünf Gramm Wasserdampf gesättigt; bei 20 Grad Celsius beträgt der Wert 17 g/m³.

Unter dem Taupunkt

Den Temperaturpunkt, bei dem die Luft zu 100 Prozent mit Feuchtigkeit gesättigt ist, nennt man den Taupunkt. Kühlt man nämlich die gesättigte Luft unter diesen Taupunkt ab, dann beginnt sie, mithilfe der Kondensationskeime (Staub oder Salze) Wasserdampf in Form von feinsten Wassertröpfchen auszuscheiden. Diesen Vorgang nennt man das Tauen. In höheren Luftschichten beginnt damit der Prozess der Wolkenbildung, und unmittelbar über dem Erdboden entsteht der Nebel. Wolken- oder Nebelbildung ist also immer mit dem Unterschreiten des Taupunktes verbunden. Lösen sich Nebel oder Wolken auf, ist das ein Zeichen von erwärmter Luft. Diese kann mehr Wasserdampf aufnehmen und überschreitet somit den Taupunkt. Je nach Ursache der Nebelbildung gibt es verschiedene Nebelarten.

Nebel ist nicht gleich Nebel

Strahlungsnebel: Er bildet sich bei winterlichen Hochdrucklagen mit feuchter Luft in der Grundschicht und wolkenlosem, windarmem Wetter. In der Nacht kühlt sich der Boden durch Abstrahlung der Wärme in den Weltraum ab. Bei diesem Vorgang kühlt sich auch die Luft langsam ab. Der Taupunkt wird unterschritten, und es entsteht dabei Bodennebel, auch Strahlungsnebel genannt. Tagsüber wird der Boden durch die Sonne erwärmt. Der Taupunkt wird durch die Erwärmung der Luft überschritten, und der Nebel löst sich auf. Ein typischer Herbsttag.

Advektionsnebel: Er entsteht, wenn Winde feuchte Luft horizontal herantransportieren (Advektion) und diese Luft über einen kalten Grund gleitet. An der Grenzschicht der beiden Luftmassen wird die feuchte Luft abgekühlt, unterschreitet den Taupunkt und bildet eine mehr oder weniger dicke Nebelschicht.

Mischungsnebel: Diese Nebelart bildet sich, wenn feucht-kalte und feucht-warme Luftmassen aufeinanderprallen. Die Vermischung der Luftmassen und die gleichzeitige Abkühlung an den Grenzschichten kann zu langen Nebelphasen führen. Ein Paradebeispiel ist Neufundland: In diesem Gebiet treffen feucht-kalte Luft des Labradorstroms und warm-feuchte Luft des Golfstroms aufeinander, vermischen sich und bilden den berühmt-berüchtigten Neufundlandnebel. Dieser dichte Nebel wurde der «Titanic» im April 1912 zum Verhängnis.

Verdunstungsnebel: Man kennt ihn auch als «Seerauch». Nachts kann sich die Luft über einem See stärker abkühlen als das Wasser. Somit ist der See am Morgen wärmer als die Luft über ihm. Der See erwärmt die unterste wasserdampfgesättigte Luftschicht. Die wärmere Luft steigt kurzfristig auf und wird sofort wieder abgekühlt, unterschreitet den Taupunkt, und dabei bilden sich diese lockeren Nebelschwaden. Man könnte meinen, dass der See «raucht».

So weit die Erklärungen zur Entstehung des Nebels (und der Wolken) und zu den Nebelarten. Im nächsten Beitrag gehen wir der Frage nach, wie Nebel sich auf das Gemüt des Menschen auswirken kann.

Mario Slongo ist ehemaliger DRS-Wetterfrosch. Einmal im Monat erklärt er in den FN spannende Naturphänomene. Beiträge unter: www.freiburger-nachrichten.ch, Dossier «Wetterfrosch».

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