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Dicke Luft im Frauenraum

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Metamorphose», so lautete der Titel, den der Frauenraum Freiburg für den Geschäftsbericht 2015 gewählt hatte. In der Tat hat der Verein 2015, aber auch 2016 einige Wechsel erlebt: Der Frauenraum bezog neue Räumlichkeiten an der St.-Peter-Gasse. Marie Perriard legte ihr Amt als Präsidentin nieder. Jane Fox übernahm. Die Geschäftsleiterin Giovanna Garghentini Python verliess nach zwölf Jahren den Frauenraum und wechselte zum Internationalen Filmfestival Freiburg. Corinne Siffert kam, warf das Handtuch aber noch in der Probezeit. Pascale Michel übernahm das Amt ad interim und schliesslich definitiv. Und als ob das alles nicht genug wäre, wurde Ende 2016 auch noch die Leiterin des Bereichs Aus- und Weiterbildung gefeuert. Das hat das Fass zum Überlaufen gebracht.

Anstatt ein schöner Schmetterling zu werden, droht sich der Frauenraum in einen hässlichen Nachtfalter zu verwandeln. «Wir befinden uns in einer Krisensituation, das stimmt», bestätigte Direktorin Pascale Michel anlässlich der Generalversammlung vom Donnerstagabend. Auch der Vorstand gestand ein, dass mit dem Frauenraum nicht alles zum Besten bestellt ist. «Wir sind uns der Schwierigkeiten bewusst, die sich in der Müdigkeit der Mitarbeiterinnen ausdrückt», sagte Präsidentin Jane Fox zu Beginn der Versammlung. «Die grosse Arbeitslast, die internen Spannungen, der Umzug in neue Räumlichkeiten, der Wechsel in der Direktion, all dies erklärt die Turbulenzen, durch die wir gehen.» Fox betonte aber auch, dass die Krise ihre Wurzeln in der Geschichte des Frauenraums habe und nicht der neuen Direktorin anzulasten sei. «Wir haben vollstes Vertrauen in Pascale Michel.» Der Vorstand wollte mit dieser Klarstellung und dem Versprechen, man werde sich der Probleme annehmen, zur Tagesordnung übergehen. Dabei machte er aber die Rechnung ohne den Wirt: In mehreren Anläufen verlangten verschiedene anwesende Mitarbeiterinnen, vor allem aus dem Bereich Aus- und Weiterbildung, dass endlich über die Probleme geredet werde. Bereits im Vorfeld der Versammlung war an die Öffentlichkeit gedrungen, dass zumindest ein Teil des Personals mit der Situation nicht zufrieden ist, notabene auch nicht mit der aktuellen Direktorin. Ein Kritikpunkt war, dass der Frauenraum seit dem Abgang von Giovanna Garghentini Python im Managerstil eines Unternehmens geführt werde, weit weg vom früheren basisdemokratischen Vereinsstil.

«Wir sind nicht müde von der Arbeit, wir sind die Umstände leid», stellten darum mehrere Mitarbeiterinnen am Donnerstag klar. «Was fehlt Ihnen denn?», versuchte die ehemalige Vereinspräsidentin Béa­trice Ackermann-Clerc zu vermitteln. «Hat man Sie angehört?» Unter Tränen erzählte eine Mitarbeiterin, dass sie dem Vorstand schon vor einiger Zeit dargelegt habe, wie man mir ihr umgegangen sei. «Haben Sie das nicht gehört?», fragte sie. «Von Mobbing war gegenüber dem Vorstand nie die Rede», rechtfertigte sich Vizepräsidentin Véronique Aeby. Gleichzeitig betonte sie, dass der Vorstand ehrenamtlich arbeite und bemüht sei, die Probleme anzupacken. Dabei solle der Verein von einer Begleiterin unterstützt werden, die die Mitarbeiterinnen bereits angehört und Verbesserungsvorschläge gemacht habe. Das Personal schien diese Antwort wenig zu befriedigen.

Ob die Frauen die Kurve kriegen werden, bleibt offen. Unterdessen ist nämlich auch die Direktorin Pascale Michel krankgeschrieben. Der Vorstand hat von der Generalversammlung aber noch eine Chance bekommen: In einer geheimen Abstimmung wurde er bei zwei Enthaltungen mit 25 Ja gegen 18 Nein wiedergewählt.

Zahlen und Fakten

Frauenraum sucht dringend neue Mittel

Im Jahr 2016 haben 2940 Frauen vom Angebot des Frauenraums Gebrauch gemacht. Sie haben sich weitergebildet, beruflich und juristisch beraten lassen, an Sprachkursen und Workshops zum Thema Gesundheit teilgenommen. Der Frauenraum finanziert sich hauptsächlich über öffentliche Gelder und Spenden. Die Bundessubventionen laufen 2019 jedoch aus. Darum fokussiert sich der Verein ab sofort auf die Beschaffung neuer Mittel.

rsa

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