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«Dafür schauen wir zu, wie Felix abfliegt»

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Training ist wichtig für die Patrouille Suisse. Deshalb fliegt das Team während zwei Wochen an mehreren Orten im Land und übt die Elemente des neuen Programms 2017 ein. Kommandant Nils Hämmerli verweist darauf, dass das Team zwei neue Mitglieder hat und mit Gunnar «Gandalf» Jansen einen neuen Leader. Deshalb sei das Programm entschärft worden. «Das machen wir immer so, wenn wir Neulinge haben», so Hämmerli. Das habe nichts mit dem Unfall vom letzten Jahr zu tun, als eine F-5 Tiger der Kunstflugstaffel in den Niederlanden abstürzte.

Bellechasse gehört zu den Standard-Trainingsplätzen der Patrouille. Hier kann das Team das Timing der Figuren üben. Markierungen am Boden dienen den Piloten zur Orientierung. So können der Verband und der Solist die Abläufe trainieren, sagt Hämmerli. Sie haben an einem Vortrainingskurs die beiden neuen Piloten vorbereitet. Dann wurde das Programm erarbeitet. Nun gelte es, das Geplante mit allen sechs Maschinen in die Luft zu übertragen. Nach vielen wetterbedingt ausgefallenen Trainings von letzter Woche fliegt die Truppe an diesem Dienstagvormittag erstmals zusammen. Auf dem Plan stehen Figuren in grosser Höhe.

«Ein Versteckspiel in der Luft»

Beim Flugplatz parkieren Autos aus der näheren und weiteren Umgebung. Der Fanclub ist mit einem Lieferwagen vor Ort (siehe Kasten). An diesem Tag sind wegen des durchzogenen Wetters nicht viele Zuschauer dort, es kamen auch schon 300 Personen. Das Treffen ist eine familiäre Sache. Hämmerli duzt viele Anwesende. Er verteilt Vullykuchen und schüttelt Hände. Ein Schwätzchen da und dort. «Danke für die Mohrenköpfe», sagt er zu einer Frau. Kinder mit bunten Ohrenschützern staksen über die Wiese. Vier «Felix»-Modelle stehen auf der Wiese neben dem Original. «Felix» ist Hämmerlis in den Farben der Staffel gestrichene Pilatus PC-6.

Um 9.56 Uhr erfolgt der erste Überflug der sechs Tiger über dem Flugplatz. Nur noch rasch ein Selfie geknipst und ein Video fürs Youtube gefilmt, dann ist es für die Zuschauer Zeit, einzustehen, um die Show aus der ersten Reihe anzusehen. Da die Menge überschaubar ist, ist das auch nicht so schwierig. Einige Zuschauer haben ein Funkgerät dabei. Die meisten zücken einen Fotoapparat, die einen Profikameras, die anderen das Handy.

Hämmerli steht am Boden im dauernden Kontakt mit dem Staffelführer und den anderen Piloten. «Du bist noch zu nahe», sagt er zum einen. Die Befehle des Leaders in der Luft sind kurz und knapp. «Achtung… Topp…!» Die Figur gelingt. Etwas später informiert der Staffelführer Hämmerli per Funk: «Wir fliegen Richtung Norden und holen Anlauf für eine Synchronrolle.» Die Figur muss man sich vorstellen, findet sie doch wie ein grosser Teil der restlichen Darbietung hinter den tief hängenden Wolken statt. Nur die Abgasstreifen lassen manchmal erahnen, wo sich die rot-weiss bemalten Tiger gerade befinden. «Ein Versteckspiel in der Luft», murmelt ein Fotograf, als er den Himmel nach etwas Knipsbarem absucht. Er hat ein beeindruckendes Teleobjektiv montiert und lebt offensichtlich für den Augenblick. Seine Mission ist nicht einfach: Wenn doch einmal eine Maschine tiefer fliegt und gut zu sehen ist, ist sie genau so rasch wieder weg, wie sie aufgetaucht war. Die Kameraverschlüsse öffnen und schliessen sich; sie klingen wie ein Maschinengewehr.

Nach der Übung sagt Hämmerli, es sei gut gewesen, dass sie doch noch trainieren konnten, doch «das Wetter war schlechter, als wir gedacht hatten.» Er fliegt um 10.56 Uhr mit «Felix» davon. Etwas mehr als eine knappe Stunde davor war er mit der Maschine auf der Piste gelandet.

«Es hat Spass gemacht»

Am Stand des Fanclubs der Schweizer Kunstfluggruppen steht der Aargauer Heinz Lohrer und verkauft Andenken. Es seien deutlich weniger Leute als sonst, sagt er. Er muss es wissen, denn die Mitglieder des Vereins reisen mit dem Team mit – an jedes Training und an viele Auftritte, auch im Ausland. «Man kann fast sagen, wir gehören hier zum Inventar», sagt er und lächelt verschmitzt. Christoph Brönnimann aus Mühleberg ist mit seinem Sohn gekommen. «Es hat Spass gemacht», sagt er, «es wäre einfach noch toller gewesen, wenn sie tiefer geflogen wären.» Das sei aber wegen des Wetters halt nicht gegangen. «Dafür schauen wir nun zu, wie ‹Felix› abfliegt.» Fritz Wasem aus Schwarzenburg ist ein häufiger Gast an den Trainings im Bellechasse. «Die Show ist sehr interessant, und die Figuren, die sie fliegen, sind beeindruckend», sagt er. Dominik Madörin hat seine ganze Familie aus dem Baselbiet nach Sugiez gebracht, um der Patrouille zuzuschauen. «Ich bin seit 40 Jahren Fan», sagt er. Sein Sohn allerdings interessiert sich nicht besonders für das Geschehen. Auch Markus Bächler aus Kerzers kam mit seinen Kindern nach Bellechasse. Und auch sie bekamen nichts zu sehen, sagt er, weil die Maschinen in den Wolken flogen. «Das ist etwas enttäuschend, aber es gehört halt dazu.»

Zahlen und Fakten

Die Werbeträger der Schweizer Luftwaffe

Die Patrouille Suisse (PS) ist eine von vier Kunstflugteams der Schweiz. Hinzu kommen das PC-7-Team sowie die beiden Display-Teams mit je einer F/A-18 und einem Super-Puma-Helikopter. Die Patrouille Suisse ist seit über 40 Jahren der Werbeträger der Schweizer Luftwaffe. Sie tritt an vielen Veranstaltungen im In- und Ausland auf. Sechs Piloten fliegen, der Kommandant koordiniert die Show vom Boden aus. Das aktuelle Trainingsprogramm der PS wurde verlängert. Es gibt zusätzliche Flüge ab Payerne und Emmen. Über Bellechasse trainiert die Staffel morgen Donnerstag wieder. Das PS-Team wird immer von Mitgliedern des Fanclubs begleitet. Der Verein feiert übrigens am Freitag sein 25-Jahre-Jubiläum mit einem Fest in Emmen.

fca

 

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