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Im 88. Vereinsjahr löste sich der Kirchenchor auf

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«Kirchenchor ade, scheiden tut …» – unter diesem Titel teilt Emanuel Gasser mit, dass kürzlich das letzte Kapitel des reformierten Kirchenchors von St. Antoni geschrieben worden ist. Die 23 Mitglieder haben an der 88. Hauptversammlung einstimmig beschlossen, den Verein aufzulösen. «Dies war schon länger absehbar», sagt der ehemalige Präsident des Chors.

Zum einen habe der Chor an Überalterung gelitten, sagt er zu den Gründen für die Auflösung. So sei das jüngste Mitglied um die 50 Jahre alt, und das älteste Mitglied, Idi Bellorini, sei bereits 90-jährig. Zum anderen seien die Neumitglieder ausgeblieben. «Traditionsgemäss pflegt ein reformierter Kirchenchor den vierstimmigen Gesang. Dazu braucht es alle Stimmen. Kommt es zu Ausfällen wegen Krankheit, ist der vierstimmige Gesang geschwächt», erklärt er. In den letzten Jahren sei ab und zu ein neues Mitglied dazugekommen. «Aber leider nur tröpfchenweise», so Emanuel Gasser, der Jahrzehnte lang als Diakon in der reformierten Kirchgemeinde St. Antoni tätig war.

Dirigent hörte auf

«Die Verbindlichkeit, in einem Chor mitzuwirken, schreckt viele ab.» Das sei ein Phänomen, mit dem nicht nur reformierte Kirchenchöre zu kämpfen hätten, sondern auch andere Vereine. Im Fall seines Chors kam noch eine weitere Komponente hinzu: Dirigent Walter Klopfenstein hat Ende des letzten Jahres altershalber sein Amt abgegeben (die FN berichteten). 43 Jahre lang hatte er den Chor geleitet und in dieser Zeit für die Proben und Auftritte eine Distanz zurückgelegt, die einer Weltumrundung entspricht, wie Emanuel Gasser ausgerechnet hat. Zu seinem Abschied hatte der Chor die Ryba-Weihnachtsmesse einstudiert und vorgetragen.

Als Jugendchor gegründet

Der reformierte Kirchenchor St. Antoni wurde vor 88 Jahren gegründet. «Es war ursprünglich ein Jugendchor», weiss Emanuel Gasser. Zwei Lehrer, Alfred Mäder und Marcel Fasnacht, haben damals Konfirmanden zum gemeinsamen Singen eingeladen. Diese seien mit 18 oder 19 Jahren eingetreten und dem Verein teilweise über viele Jahrzehnte treu geblieben. Noch an der Auflösungsversammlung hat der Chor Ueli Hediger für 60 Jahre Mitgliedschaft mit einer Urkunde geehrt. Weitere vier Jubilarinnen erhielten Urkunden für 30 und 40 Jahre Mitgliedschaft.

Der Auflösungsentscheid ist einstimmig gefallen. Doch ein wenig Wehmut sei schon dabei gewesen. «Auch wenn es für einige ältere Mitglieder nicht leicht war, abends noch an die Probe zu kommen, so bedauerten sie doch, dass mit der Auflösung auch das Vereinsleben aufhört», so der ehemalige Präsident. Der Chor ist in auswärtigen Kirchen aufgetreten sowie im Spital Tafers und in Pflegeheimen, er ist aber auch regelmässig auf Reisen gegangen, hat Brätli-Abende und Raclette-Mittagessen organisiert; ausserdem haben sich die Sänger an Geburtstagen gegenseitig besucht. «Wir hatten einen guten Zusammenhalt», so Emanuel Gasser. Deshalb haben die Mitglieder auch entschieden, gewisse Anlässe wie einen Höck beizubehalten.

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