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Aline Müllers Überraschungscoup

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Es war zweifellos die Überraschung der Schweizer Badminton-Meisterschaften 2019 in Morges: Nicole Schaller/Céline Burkart (Union Tafers-Freiburg) – Titelverteidigerinnen und Titelfavoritinnen – hatten am Sonntag im Final des Frauendoppels das Nachsehen gegen Aline Müller/Jenjira Stadelmann (St. Gallen-Appenzell).

Aline Müller ist in der Freiburger Badmintonszene bestens bekannt, obwohl sie streng genommen gar keine Freiburgerin ist. Geboren vor 19 Jahren in Biel, verbrachte sie den Grossteil ihrer Jugend in Bösingen, wo ihr Vater Peter Müller das Badminton Center Bösingen führte. Beinahe täglich waren Aline und ihr Zwillingsbruder Nicolas in der umgebauten Fabrikhalle im Bösinger Industriegebiet zugegen. Noch bevor sie richtig laufen konnten, hielten sie ein Racket in den Händen, später schlugen sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf einem der Courts Bälle übers Netz. Für den Badminton-Center-Club Bösingen, den ihr Vater gegründet hatte, löste Aline Müller ihre erste Lizenz. «Obwohl ich immer in Biel gewohnt habe, gehört mein Badminton-Herz nach Bösingen», sagt die frischgebackene Schweizer Doppelmeisterin.

Mit Geduld zum Sieg

In der 9. Klasse zog es die Freiburger Meisterin von 2016 in die Ostschweiz, wo sie seit fünf Jahren bei einer Gastfamilie lebt und die Sportschule Appenzellerland besucht. Für den BC Appenzell-St. Gallen tritt Müller im NLA-Interclub an, wo sie mit Jenjira Stadelmann Doppel spielt.

Seit zwei Jahren bilden die beiden 19-Jährigen ein Doppel, und sie haben sich seither kons­tant weiterentwickelt. Vor zwei Jahren hatten Müller/Stadelmann bei den nationalen Titelkämpfen Bronze gewonnen, ein Jahr später Jahr war es Silber, und nun holten sie gegen die deutlich erfahreneren Schaller/Burkart ihr erstes Gold bei der Elite. «Im Frauendoppel gewinnt häufig das Team, das mehr Geduld hat», erklärte Müller den Grund für den unerwarteten Sieg. Die letzten zwei Duelle gegen Schaller/Burkart – zuletzt vor zwei Wochen im Interclub – hatten Müller/Stadelmann noch verloren. «Diesmal liessen wir uns nicht auf ihr starkes Flachspiel ein und sorgten mit Tempowechseln für den Unterschied.»

Insbesondere im dritten Satz (21:7) versuchten es Schaller/Burkart zu oft mit der Brechstange. Dass die beiden Favoritinnen zu schnell den Punkt wollten, lag auch in einer gewissen Müdigkeit begründet. Vor dem Frauenfinal hatte Céline Burkart schon den Mixedfinal bestritten (und Gold gewonnen). Zudem kann sie wegen einer Sehnenentzündung im Fuss zurzeit nur einmal pro Tag trainieren und ist nach ihrer Zwangspause noch nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte.

Ticket zum Nationalteam?

Der Schweizer Meistertitel dürfte Müller ein gutes Stück näher ans Nationalteam gebracht haben. Den Sprung vom Junioren-Nationalteam zur Elite hat die Herzens-Bösingerin in diesem Jahr nicht geschafft. Anders Stadelmann, die seit März 2018 dem Schweizer Elite-Nationalkader angehört, täglich im nationalen Leistungszentrum in Bern trainiert und deshalb bei einer Gastfamilie in Wünnewil wohnt. «Im Sommer beende ich meine Schule, dann werde ich sehen, wie es weitergeht», sagt Müller. «Ich würde gerne den Sprung ins Nationalteam schaffen. Im Sommer möchte ich in Bern die Pädagogische Hochschule beginnen. Ich weiss noch nicht, ob sich die Lehrerausbildung allenfalls mit dem Programm der Nati vereinbaren lässt.» Sie könne sich auch vorstellen, ein Zwischenjahr einzulegen, in Dänemark oder England einen Sprachaufenthalt zu machen und dort Badminton zu spielen.

Schaller/Burkart – wer sonst?

Anders als der Titelgewinn von Müller/Stadelmann stellte der Triumph von Oliver Schaller und Céline Burkart im Mixed keine Überraschung dar. Die Titelverteidiger, die sowohl im Privatleben als auch im Badminton seit Jahren gemeinsam unterwegs sind, gaben im ganzen Turnier keinen einzigen Satz ab. Im Final setzten sie sich gegen die Junioren-Nationalspieler Yann Orteu/Julie Franconville (Lausanne/Yverdon-les-Bains) mit 21:17, 21:5 durch. «Im ersten Satz haben wir zwischenzeitlich die Konzentration verloren und einige Punkte verschenkt», resümierte Oliver Schaller den Final. «Aber wir hatten nie das Gefühl, dass wir das Spiel verlieren könnten.» Die Überlegenheit der Weltnummer 63 zeigte sich im zweiten Satz eindrucksvoll. Schaller/Burkart spielten mit ihren bemitleidenswerten Gegnern Katz und Maus und gestanden ihnen nur fünf Punkte zu.

Auf dem Weg zu ihrem dritten Meistertitel in Folge kam es für Schaller/Burkart im Halbfinal zum speziellen Duell gegen Nicole Schaller/Benedikt Schaller (Union Tafers-Freiburg). «Dass sich drei Geschwister auf dem Feld gegenüberstehen, ist eher aussergewöhnlich», sagt Oliver Schaller, der angesichts der Familienbande dennoch kühlen Kopf bewahrte. 21:16, 21:15 setzte er sich mit seiner Freundin gegen seine Geschwister durch. «Ich denke mal, die Enttäuschung bei Nicole und Benedikt hielt sich in Grenzen. Jedenfalls durfte ich am Abend mit ihnen im Auto heimfahren», scherzte Oliver Schaller. Nicole und Benedikt konnten sich immerhin über Bronze freuen.

Kein Erfolg im Doppel

Leer gingen Oliver und Benedikt Schaller hingegen im Männerdoppel aus, obwohl sie zu den Mitfavoriten auf den Titel zählten. Im Viertelfinal scheiterten die beiden an den späteren Silbermedaillengewinnern Thibaut Bernetti/Anthony Dumartheray (Yverdon-les-Bains) mit 14:21, 15:21. «Ich war weder müde noch nervös, aber ich fand nie den Rhythmus», stellte Oliver Schaller fest. «Und da ich normalerweise nicht Doppel spiele, konnte ich auch nicht auf Erfahrungswerte zurückgreifen, um aus dem Loch herauszukommen.»

Nachfolger von Oliver Schaller und Mathias Bonny, der aufgrund einer Knieverletzung nicht mittun konnte, wurden die als Nummer 1 gesetzten Florian Schmid/Gilles Tripet (La Chaux-de-Fonds).

«Dass sich drei Geschwister auf dem Feld gegenüberstehen, ist eher aussergewöhnlich.»

Oliver Schaller

Schweizer Meister Mixed

«Obwohl ich immer in Biel gewohnt habe, gehört mein Badminton-Herz nach Bösingen.»

Aline Müller

Schweizer Meisterin Doppel

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