«Wir haben für alle Studierende einen Praktikumsplatz», sagte Josef Catillaz auf Anfrage. Der Abteilungsleiter Ausbildung Kindergarten und Primarschule derPädagogischen Hochschule(PH) Freiburg ist hörbar erleichtert. Im Juni fehlten noch über fünfzig Praktikumsplätze.
Die Deutschfreiburger Lehrerinnen und Lehrer hatten einen Praktikumsstopp verhängt, weil sie nicht zufrieden waren mit der neuen Pensenregelung. Erziehungsdirektorin Isabelle Chassot (CVP) wollte nicht mehr, dass zwei Lehrkräfte eine Stelle im Verhältnis 20 zu 80 teilen können. Chassot schrieb vor, dass jede Lehrkraft, die an einer Klasse unterrichten will, mindestens 40 Stellenprozente übernehmen muss. Im Mai gingen rund 500 Lehrerinnen und Lehrer auf die Strasse, um gegen die Pensenregelung zu protestieren. Im Juli einigten sich Erziehungsdirektion und Lehrerverbände. Nun gewährt die Direktion in AusnahmefällenKleinpensen; die Lehrerverbände brachen den Praktikumsstopp ab (die FN berichteten).
Einige Lehrerinnen und Lehrer, die sich dem Praktikumsstopp angeschlossen hatten, meldeten sich daraufhin bei der PH, um einen Praktikumsplatz anzubieten. «Aber nicht alle», sagt Josef Catillaz. Doch gebe es in allen Schulhäusern Praktika. «Die Bereitschaft ist recht gross», sagt Catillaz. Das ist auch nötig, denn noch nie gab es an der PH so viele Studierende wie heuer: 140 in der deutschsprachigen Abteilung, 450 in der französischsprachigen.
Einige der Studierenden hatten auf eigene Faust ein Praktikum gesucht, wie dies die PH empfohlen hatte. So werden einige ihre praktische Ausbildung in anderen Kantonen absolvieren. «Das bringt einengrösseren Informationsaufwand mit sich», sagt Catillaz. «Aber es ist auch spannend.»