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Alle wollen längere Öffnungszeiten

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Alle wollen längere Öffnungszeiten

Podiumsdiskussion der Jungen Wirtschaftskammer Sense-See fühlte den Puls

Das Bedürfnis nach längeren Öffnungszeiten scheint unbestritten. Ein Podiumsgespräch der Jungen Wirtschaftskammer Sense-See gestern in Wallenried bestätigte dies. Von Gewerkschaftsseite wird aber ein genügend grosser Schutz der Arbeitnehmer verlangt.

Von CORINNE AEBERHARD

Auch wenn alle dasselbe wollen, dann bedeutet dies noch lange nicht, dass man das Ziel rasch erreichen kann, wie die gestrige Podiumsdiskussion über das Thema «Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten – wie weiter?», bewies. «Wir blockieren uns selber», brachte es Grossrat Ernst Maeder aus Kerzers gegen Ende der Debatte etwas ungehalten auf den Punkt, und er wundere sich nicht, dass die Schweiz sich kaum mehr entwickle, fügte er bei.

Eine liberale Haltung in Sachen Ladenöffnungszeiten nahm Martin Bieri, Geschäftsführer der Landi Kerzers, ein. Er sei «gegen jegliche Regelungen und Eingriffe», sagte er. Allein die Bedürfnisse des Konsumenten zählten und der Ladenbetreiber müsse selber entscheiden können, wo und wie lange er sein Geschäft betreiben wolle.

Zwei Drittel der Kantone in der Schweiz hätten schon längere Öffnungszeiten und der Kanton Baselland kenne gar keine Einschränkungen mehr, erläuterte Diskussionsleiter Grossrat Armin Haymoz. Man möchte im Kanton Freiburg also nichts Revolutionäres.

Gewerkschaften:
Arbeitsplatzvernichter?

«Lasst jene arbeiten, die wollen oder müssen», sagte Tankstellenshop-Betreiber Hubert Waeber und meinte damit die Angestellten in seinem Sektor. Umfragen zeigten, dass – abgesehen von wenigen Ausnahmen – fast alle in diesem Bereich Tätigen froh seien um die diversifizierten Öffnungszeiten. Er stellte sich nicht gegen einen Gesamtarbeitsvertrag, aber man wolle nicht einen für das gesamte Verkaufspersonal. Das fordern die Gewerkschaften, welche am Podium von Kathrin Achermann, Syna, vertreten waren. «Verkauf ist Verkauf», meinte sie. Und die Rahmenbedingungen sollen für alle gleich sein, das biete einen besseren Schutz gegen aussen. Man könnte spezifische Dinge in einem Anhang regeln, schlug sie vor.

Sie sei auch keinesfalls gegen längere Öffnungszeiten oder gegen den Sonntagsverkauf, aber «mit Regelungen». Mehrmals während der Diskussion musste sie sich dagegen wehren, dass die Gewerkschaften Arbeitsplätze vernichteten, was sie in Abrede stellte.

Eine totale Liberalisierung fand sie – auch aus gesellschaftspolitischen Gründen – riskant. Sie wolle die Konsumenten nicht erziehen, wie Oberamtmann Daniel Lehmann ihr vorwarf, aber sie wolle die Mitarbeitenden schützen.
Untereinander uneinig betreffend die Liberalisierung sind sich die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Einer ihrer Vertreter, Hugo Widmer, welcher in St. Antoni eine Bäckerei und ein Restaurant betreibt, befürwortet aber die Liberalisierung. Dabei verwies er auch auf den Konkurrenzkampf, in welchem die Detaillisten und die Grossverteiler stehen. «Der Kunde wird entscheiden, in welche Richtung es gehen wird.»

Ungleich lange Spiesse

Verschiedene Male im Laufe des Gesprächs wurde auch darauf hingewiesen, dass die aktuelle Situation wettbewerbsverzerrend sei. Hubert Waeber fände es wünschenswert eine gesamtschweizerische Regelung zu haben. Als Ungleichbehandlung bezeichneten mehrere, dass für Geschäfte, die nur wenige Meter auseinander liegen, unterschiedliche Regelungen gelten.

Was die aktuelle Situation im Kanton Freiburg anbelangt, warf er dem Staatsrat vor, dass er «bewusst auf Zeit spielt», weil er die Grossverteiler ins Spiel bringen wolle.

Dagegen wehrte sich Staatsrat Urs Schwaller und wies, wie zuvor schon andere erwähnten, auch auf die Bundesgesetze hin, die auch eine Rolle spielten.

«Die Situation im Kanton Freiburg ist unbefriedigend», räumte er aber ein, und man sei in den letzten Jahren mit vielen Rekursen beschäftigt gewesen. Der Staatsrat wolle ein Lösung und habe deshalb die Rolle übernommen, die Betroffenen zusammenzubringen. In der September-Session wird der Grosse Rat über eine neue Vorlage beraten.

Im September einen Schritt weiter?

Eine Politik «der kleinen Schritte», nannte Armin Haymoz den Weg zu einer Lösung. Das Bedürfnis nach längeren Öffnungszeiten sei unbestritten und idealerweise würde es auf nationaler Ebene geregelt. Im September habe es aber der Grosse Rat in der Hand, einen Schritt zu tun, um eine Liberalisierung herbeizuführen.

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