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Alles unter einem Dach

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Alexandra Rumo-Jungo neue Direktorin des Familieninstitutes

«Ich bin natürlich nicht gekommen und habe gesagt, Professor Perrez soll nun gehen», antwortet Frau Rumo-Jungo amüsiert auf die Frage nach den Gründen für den Wechsel an der Spitze des Instituts für Familienforschung und -Beratung, wie die Institution, welche sich aus den Disziplinen Ethnologie, Heilpädagogik, Jus, Ökonomie, Psychologie, Soziologie und Theologie bildet, mit vollem Namen heisst.

Das Amt des Direktors unterliegt gemäss Statuten einem zweijährigen Turnus und kann jeweils von einem Professor bzw. einer Professorin der beteiligten Lehrstühle übernommen werden. Professor Perrez habe sich nach sechs Jahren von seinem Amt zurückziehen und das Zepter weitergeben wollen. Die junge und sympathische Freiburgerin Alexandra Rumo-Jungo steigt mit sichtlich grossem Elan in ihr neues Amt ein und erzählt begeistert von ihrem neuen Projekt mit Guy Bodenmann, Psychologe und Koordinator des Institutes: Das am 1. Januar 2000 in Kraft getretene Scheidungsrecht verlangt grundsätzlich eine Anhörung der Kinder im Rahmen des Scheidungsverfahrens ihrer Eltern.
Das sensible Eingehen auf Kinder stellt die Richter und Richterinnen aber vor eine grosse Herausforderung. Ziel der neuen Weiterbildungsveranstaltung ist deshalb, ihnen – neben den juristischen – vor allem auch die psychologischen Aspekte eines Gespräches mit Kindern nahezubringen und aufzuzeigen, in welchen Fällen ausschliesslich kompetente Fachleute die Anhörung durchführen können.

Fruchtbare Verbindung

Gerade in ihrem Schwerpunkt Familienrecht erscheint Frau Rumo-Jungo die Verbindung von Psychologie und Jus als sehr fruchtbar. Dies ist denn auch der zentrale neue Impuls, den sie der Institution durch ihre jetzige Funktion geben will. So soll das Familieninstitut schon im kommenden Sommer auch Rechts-Beratungen durchführen (übrigens ebenso wie die psychologischen Beratungen zweisprachig!).

Angesprochen sind alle, die sich zu familienrechtlichen Aspekten informieren wollen. Darunter fallen etwa Fragen wie: Müssen mir die Eltern das Studium finanzieren?, Wie funktioniert das gemeinsame Sorgerecht? oder Welche rechtliche Stellung hat das Kind eines unverheirateten Paares?
Idealerweise möchte sie später Teilfragen durch Studierende in Verbindung mit Lizentiats- und Seminararbeiten abklären lassen, wobei die eigentliche Beratung natürlich bei einer ausgebildeten Juristin bleiben würde. So würde einerseits das Studium praxisnäher, und andererseits könnte das Portemonnaie der Klienten und Klientinnen geschont werden.

Keine Konkurrenz zu Therapeuten und Anwälten

Dies wird in den amerikanischen «Law Schools» bereits mit grossem Erfolg praktiziert. Die Beratung sei aber keineswegs der Schwerpunkt der Tätigkeiten des Instituts. «Es ist uns ein grosses Anliegen, keine Konkurrenz zu den hiesigen Therapeutinnen und Anwälten zu sein», betont Frau Rumo-Jungo. Vielmehr sei eine Zusammenarbeit erwünscht.

Sie würden sich eher als Triagestelle mit einer niedrigen Zugangsschwelle verstehen und die Ratsuchenden an verschiedene spezialisierte Fachleute weiterleiten, sobald die Fragen einen gewissen Umfang übersteigen. Gerade durch die Interdisziplinarität, welche sie stets hervorhebt und vor allem auch im Bereich der Forschung als äusserst wichtig erachtet, ergebe sich für Ratsuchende ein Gewinn.
So sind etwa bei einer Scheidung beispielsweise rechtliche und psychologische Aspekte eng miteinander verknüpft. Die anderen Instituts-Disziplinen sind in erster Linie in den Bereichen Forschung und Lehre beteiligt.
So wurden etwa bereits interdisziplinäre Veranstaltungen zu den Themen «Scheidung» und «Sexualität» angeboten sowie alle zwei Jahre eine interdisziplinäre Tagung zu Themen der Familie organisiert, bei welcher die verschiedenen Fakultäten jeweils ihre fachspezifische Sichtweise eingebracht haben.
Mit der Bemerkung: «Man kann heute nicht mehr nur in Schubladen denken» unterstreicht die neue Direktorin ihr Anliegen, weist aber gleichzeitig auch auf die Schwierigkeiten einer interdisziplinären Zusammenarbeit hin. Sollten bei der Paarung Jus und Psychologie allerdings derartige Probleme auftreten, ist der Experte für Partnerschaftsstress, Guy Bodenmann, glücklicherweise gleich im eigenen Haus zu finden.

Möglichkeiten im Bereich
der Weiterbildung

Neben vielen Forschungsprojekten (z.B. Situation der Familie im Kanton Basel) ist das Institut auch im Bereich der Weiterbildung aktiv und bietet insbesondere eine 4-jährige Psychothe-rapie-Ausbildung mit Schwerpunkt
Kinder und Jugendliche an. Ange-
sprochen auf zukünftige Projekte, berichtet sie vom neuesten Präventionsprogramm für Eltern, einem Kurs
zu Förderung der elterlichen Erziehungskompetenz, der in Zusammenarbeit mit Australien und Deutsch-land für die Schweiz lizenziert werden soll.

«Für das Autofahren braucht es einen Führerschein, aber Kinder bekommen kann jeder», unterstreicht die Juristin die psychologische Tragweite der Erziehungsaufgabe. Nach ihrer Ansicht erfassen die Leute die Wichtigkeit von Prävention zwar noch nicht so stark, man könne diesen Kurs aber auch als Weiterbildung für Eltern betrachten.
Es sei durchaus auch ein Wunsch, das Institut in der Bevölkerung noch bekannter zu machen, denn «die Universität hat auch den Auftrag, das Wissen nach aussen zu tragen». Man verzichte hier aber weitgehend auf Werbung. Einerseits verbiete dies (für Beratung und Therapie) der Verhal-
tenskodex der Psychologen und andererseits sehe man es in den Rechtswissenschaften auch nicht sehr gerne. Man wolle aber sowieso nur langsam wachsen. Nichtsdestotrotz seinen die Leute herzlich willkommen, einmal hereinzuschauen und sich zu informieren.

Der Zug fährt bereits

Alexandra Rumo-Jungo scheint sich also bereits bestens mit dem Institut identifiziert zu haben und spricht im Interview viel in der «Wir-Form». Dies erstaunt auch kaum angesichts der Tatsache, dass sie schon vorher Mitglied des Direktoriums gewesen ist und sozusagen bereits zur Institutsfamilie gehört hat. «Ich komme ja auch nicht hierher, um alles auf den Kopf zu stellen. Ich springe auf einen fahrenden Zug auf», fasst sie ihre aktuelle Situation bildlich zusammen. Na dann: «Gute Fahrt!»

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