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Alpbetriebe haben mit Hitze gekämpft

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Wenn die Hirtinnen und Hirten in Plaffeien ihre schönsten Trachten tragen und Kühe, Rinder, Pferde und Geissen mit bunten Blumengestecken verziert sind, feiert das Sense-Oberland den Alpabzug. Rund 17 000 Leute besuchten letztes Jahr den Anlass und auch diesen Samstag erwartet Schwarzsee Tourismus viele Besucher. Für mehrere Alpbetriebe bedeutet der Samstag das Ende eines speziellen Sommers: Die Trockenheit in den Freiburger Voralpen machte ihnen zu schaffen.

Hohe Temperaturen

Der Hitze konnten selbst die Rinder und Kühe in den Alpen nicht entfliehen, denn dieser Sommer war laut Meteo Schweiz der drittheisseste seit Messbeginn 1864. Einige Alpbetriebe in den Freiburger Vor­alpen kämpften mit Wassermangel, mit vertrocknetem Gras auf den Weiden und folglich mit Futtermangel. Anfang August gab der Bundesrat grünes Licht: Helikopter der Schweizer Luftwaffe versorgten Alpbetriebe mit Wasser. Elmar Zbinden, Vizepräsident des Freiburgischen Alpwirtschaftlichen Vereins, war auf seinem Alpbetrieb auch mit den hohen Temperaturen konfrontiert, kam aber mit einem blauen Auge davon. «Mein Alp­betrieb befindet sich in einem Flyschgebiet, weshalb ich weniger Probleme mit der Wasserversorgung hatte als beispielsweise Weiden in einem Kalkgebiet. Doch in gewissen Momenten gab es dennoch Engpässe», sagt er auf Anfrage. Seine Herde weidet noch bis Ende Woche auf der Alp Grundbergera unterhalb von Stoss, bis er sich mit ihr am Samstag auf den Weg nach Plaffeien macht. Insgesamt nehmen 15 Herden mit rund 900 Tieren am Alpabzug im Sense-Oberland teil (siehe Kasten).

Trockenes Gras

Als Landwirtschaftverantwortlicher der Gemeinde Plaffeien betreut Zbinden 96 Sömmerungsbetriebe. Im Schnitt seien die Alpbetriebe gegenüber dem Vorjahr eine Woche bis zehn Tage früher ins Tal zurückgekehrt, beziehungsweise werden noch ihren Sitz auf der Alp räumen, gibt er an. Wie viele schon mit der Herde umgezogen seien, kann er aber nicht angeben.

Betriebe, die vor allem Rinder auf den Alpweiden hatten, seien weniger auf frisches Gras angewiesen, da das trockene für die Tiere ausreichte. «Für Milchkühe ist frisches Gras allerdings essenziell, weil sie ansonsten weniger Milch geben», erklärt Zbinden. Milchbetriebe hätten ihre Tiere deshalb eher von der Alp abgezogen. Ungünstig für das Pflanzenwachstum war nicht nur der Wassermangel, der zu teils fehlendem und trockenem Gras geführt hat, sondern auch der starke Wind. «Dieser trocknete die Weiden noch mehr aus.»

Zbinden ist mit seinen Berufskollegen einig, dass diese Sommerhitze in Zukunft keine Ausnahme sein wird. Mehrzweckgenossenschaften wie die von Schwarzsee haben für den Breccaschlund ein umfangreiches Wasserversorgungsprojekt aufgegleist (die FN berichteten). Die einzelnen Betriebe müssten jedoch zukünftig auch mit grossen Zisternen arbeiten, sagt er. Wasserversorgung durch Helikopterflüge sind aus seiner Sicht keine Lösung. «Dies liegt wohl auch nicht im Interesse des Bundes und der Armee, da die Flüge mit hohen Kosten verbunden sind. Vielleicht müsste man über die Möglichkeit von Subventionen sprechen, um in den einzelnen Gebieten Projekte für die Wasserversorgung zu realisieren.» Der Freiburgische Alpwirtschaftliche Verein werde in den kommenden Monaten nach Lösungen suchen.

Der heisse Sommer hat sich auch auf die Teilnehmerzahl des Alpabzugs in Plaffeien ausgewirkt: Im Vorjahr waren es drei Herden mehr, wie Adolf Kaeser, Direktor von Schwarzsee Tourismus, auf Anfrage sagt. Ihm sei allerdings nicht bekannt, dass Landwirte wegen den neuen kantonalen Sicherheitsvorschriften die Teilnahme abgesagt hätten. Diese hat das kantonale Amt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen herausgegeben, nachdem 2016 beim Alpabzug in Charmey ein durchgebranntes Pferd vier Personen umgerannt und schwer verletzt hatte. Dieser Leitfaden sorgte bei den Landwirten im Sense-Oberland für Unmut: Sie ärgerten sich beispielsweise über Kleidervorschriften oder über den vorgeschriebenen Durchgang von drei Metern, den die Hirten als zu klein erachten (die FN berichteten).

Zbinden versteht auf der einen Seite seine Berufskollegen. «Es ist doch selbstverständlich, dass ein Halter dafür sorgt, dass seine Helfer korrekt gekleidet und gut ausgerüstet sind.» Auf der anderen Seite spiele die Versicherungsfrage eine wichtige Rolle bei grossen Anlässen, weshalb der Kanton seine Rolle wahrnehme und Weisungen herausgegeben habe.

«Für Milchkühe ist frisches Gras essenziell, weil sie ansonsten weniger Milch geben»

Elmar Zbinden

Vizepräsident des Freiburgischen Alpwirtschaftlichen Vereins

Information

Buntgeschmückte Tiere in Plaffeien

Am Samstag, 22. September, laden die Alphirten und Schwarzsee Tourismus zum alljährlichen Alpabzug in Plaffeien ein. Von 9 bis ungefähr 14.15 Uhr ziehen 15 bunt­geschmückte Herden durch das Sensler Dorf. Schwyzerörgeli-Musik, Alphorn­klänge, Fahnenschwinger und Schlagermusik umrahmen das Programm. Von 15 bis 17 Uhr und von 22 bis 2 Uhr morgens tritt der Volksrocker Willy Tell mit Band auf. DJ Trudi spielt von 14 bis 22 Uhr Musik für Gross und Klein.

jp

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