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«Als Mutter bin ich verantwortlich»

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Andrea Burgener, Co-Präsidentin von S&E, über Erziehung, Beruf und Schulalltag

Autor: Mit ANDREA BURGENER sprach IRMGARD LEHMANN

Sie sind berufstätig, Generalrätin und ehrenamtlich stark engagiert. Wie machen Sie das als Mutter von drei Kindern?

Es ist vor allem eine Frage der Organisation. Man muss Prioritäten setzen und den Fünfer auch einmal gerade sein lassen. Im Haushalt bin ich keine Pedantin. Da liegt allerhand herum, und zum Glück stört es keinen.Drei Stunden pro Woche kommt die Haushaltshilfe. Da putzen wir gemeinsam und zwei Mal pro Woche mache ich den Grosseinkauf.

Und was ist mit den Kindern?

Wenn die Kinder von der Schule heimkommen, bin ich meist zuhause, und bis zum Nachtessen für sie da. Nachher übernimmt mein Mann dieseAufgabe.Unsere drei Kinder haben unterschiedliche Bedürfnisse. Ein Kind kann mich morgens um 6 Uhr bitten, mit ihm noch Vokabeln zu lernen. Bei einem anderen hingegen muss ich punkto Hausaufgaben nachfragen. Und das Kind im Gynmasium weiss, dass die Schule in seiner Verantwortung liegt.Ich muss aber auch nicht jeden Tag in der Küche stehen. Das jüngste Kind geht am Montag zum Mittagstisch (siehe Kasten) und die Grösseren sind auch ausser Haus …

… ideale Zustände?

Sieht nur so aus, ist es aber nicht. Auch bei uns läuft nicht immer alles rund. Auch ich raste manchmal aus und fühle mich anschliessend nicht gut.

Persönliche Freizeit – gibt es die?

Am Wochenende ja. Da halte ich mich von Sitzungen fern, so gut es geht. Und im Sommer verbrin- gen wir seit Jahren einen Monat auf einer Alp im Wallis. Und das Jahr hindurch bringen Konzerte und Ausstellungen die nötige Entspannung.

Was liegt Ihnen bezüglich Schulalltag der Kinder am meisten am Herzen?

Dass das Kind ohne Angst zur Schule geht. Und dass es weiss, auch mal mitschlechten Noten nach Hause kommen zu dürfen, wobei dann gemeinsam hinterfragt werden muss, wie es dazu kam.

Mischen Sie sich ins Schulgeschehen ein?

Wenn ein Kind geknickt nach Hause kommt, suche ich das Gespräch mit ihm und mit der Lehrperson – oder wende mich an das Lehrerteam, wie kürzlich, als die Velos auf dem Schulhausplatz regelmässig ohne Luft dastanden.Meine Erfahrungen mit der Schule im Auquartier sind positiv. Die Lehrerschaft ist stabil, was gegenseitiges Vertrauen schafft. Ich schätze das Freiburger Schulsystem. Die einzelnen Schulen sind übersichtlich und dies fördert die Zusammenarbeit.

S&E hatte letztes Jahr das 20-JahrJubiläum. Was wurde erreicht?

Wir sind heute ein anerkannter Gesprächspartner für die Erziehungsdirektion, werden zu Vernehmlassungen eingeladen und sind in Kommissionen vertreten. S&E hat in Deutschfreiburg acht Sektionen, die sich unterschiedlichen Aufgaben widmen.

Das Bildungswesen ist zurzeit eine grosse Baustelle. Was beschäftigt Sie am meisten?

Das schweizerische Harmonisierungsprojekt «Harmos». Ziele sind u. a. die Einführung von Blockzeiten und die ausserschulische Betreuung. Von Letzterem ist leider auch im Zusammenhang mit der Diskussion um die Einführung des 2. Kindergartenjahres nicht mehr gross die Rede. Das macht Schule&Elternhaus Sorgen.

Sollte der Staat denn ihrer Meinung nach noch mehr Erziehungsarbeit übernehmen?

Nein, so ist das nicht gemeint. Es geht um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ich setze mich nur dafür ein, dass Mittagstische und ausserschulische Betreuung für alle möglich sind und daher öffentlich sein müssen.

Studien besagen, dass die heutigen Eltern besser sind als jene der 60er- und 70er-Jahre. Was sagen Sie dazu?

Im Prinzip wollen es Eltern immer gut machen. Oft sind sie aber allzu schnell bereit, die Erziehungsarbeit zu delegieren. Eltern müssen ihren Teil der Verantwortung übernehmen resp. behalten. Als Mutter bleibt die Verantwortung für meine Kinder bei mir.Andrea Burgener, in Visp aufgewachsen, ist Lehrbeauftragte an der Universität Freiburg, Mutter von drei Kindern (11, 13 und 17 Jahre alt), Co-Präsidentin der Vereinigung «Schule und Elternhaus» S&E Kt. Freiburg, Generalrätin in Freiburg und Präsidentin von Kinderschutz Schweiz.

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