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Als schwebte Steve Lee über der Bühne

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Nein, der Mann hat es nicht einfach. Er steht auf der Bühne in der römischen Arena genau da, wo vor drei Jahren Steve Lee mit seiner unvergleichlichen Art die Menge in seinen Bann zog. Was will Nic Maeder auch machen? Zieht der neue Frontmann die Show ab, so wirft man ihm vor, er zolle dem 2010 verstorbenen Steve Lee zu wenig Respekt. Hält er sich zurück, so heisst es, Maeder habe nicht das Charisma von Lee. Dabei haben Nic Maeder und Gotthard am Freitag bei ihrem neuerlichen Auftritt bei Rock oz’Arènes eigentlich alles richtig gemacht. Vor wiederum 8000 Besuchern zeigten sie sich rockiger und bauten mit dem Auftritt einer Dudelsack-Formation ein originelles Showelement ein. Gotthard vermied Hits, die zu sehr an Steve Lee erinnerten. Mit dem Deep Purples «Hush» oder dem durch Manfred Mann bekannten «Mighty Quinn» kann man nicht ins Fettnäpfchen treten.

Auch Maeder erfüllte seine Rolle perfekt. Obwohl er vom Namen her ein Rieder sein könnte, bringt der Wahl-Australier Internationalität mit. Als gebürtiger Lausanner sprach er zum mehrheitlich welschen Publikum französisch. Maeders Stimme kommt derjenigen von Steve Lee so nahe wie irgendwie möglich. Wohltuend war es auch, dass Maeder wie die gesamte Band überwiegend in Schwarz gekleidet war; Steve Lee hatte vor drei Jahren ein weisses Hemd getragen. Gotthard drückte so aus, dass die Trauerzeit noch nicht vorbei ist. Allerdings ist für die Band auch klar, dass sie nach vorne blicken muss. Sie wird nach ihrem zweiten Schweizer Auftritt nun nach Japan auf Tournee gehen. Dort wird vielleicht Steve Lee etwas weiter weg sein. In Avenches hatte man den Eindruck, als schwebe er immer noch irgendwo über dem Bühnendach. Und als Maeder in Würdigung von Steve Lee die Hymne «One Life, one Soul» sang, konnte so mancher im Publikum die Tränen nicht mehr zurückhalten.

Auch starker Gewitterregen konnte den Abend nicht verderben.Nic Maeder (im Bild) und Gotthard haben bei ihrem Auftritt in Avenches alles richtig gemacht. Bilder Alain WichtLMFAO trifft den Nerv der Generation Botellòn. 

Bilanz: Ausverkauft nur vor arbeitsfreien Tagen

N ein, es ist nichts geworden mit dem neuen Besucherrekord bei Rock oz’Arènes 2012. Obwohl die Veranstalter bereits frühzeitig den Dienstag (ZZ Top), Freitag (Gotthard, Alice Cooper) und Samstag (LMFAO) als ausverkauft verkünden konnten, hat das Festival den Rekordaufmarsch aus dem Vorjahr verpasst. Den Donnerstag mit Iggy Pop bezeichnete Festivaldirektorin Charlotte Carrel gestern bei der Bilanzpressekonferenz als enttäuschend: Nur 4000 Personen fanden den Weg in die Arena. Auch am gestrigen französischen Abend blieben trotz 5000 Besuchern viele Plätze frei. «Man merkt, der Aufmarsch ist schwächer, wenn die Leute am Tag darauf arbeiten müssen», hat Carrel festgestellt. «Das ist wohl die Schweizer Mentalität.»

Total sind also 33 000 Zuschauer zum diesjährigen Festival gekommen. 4000 weniger als beim Rekord, aber 1000 mehr, als es für eine ausgeglichene Rechnung bräuchte, obwohl die Erlöse der Bar zurückgingen. Einerseits hängt dies damit zusammen, dass es beim Konzert von Iggy Pop teilweise, beim LMFAO durchgehend und am gestrigen französischen Abend noch einmal regnete. Im Regen sah Charlotte Carrel aber auch etwas Positives: «Am Elektroabend hat der Regen die Stimmung etwas abgekühlt. Das hat die Sicherheitsaufgaben erleichtert.»

Aus Sicherheitsgründen wur den nur PET-Flaschen ohne Deckel abgegeben. Das hat den Organisatoren böse Kommentare auf Facebook eingebracht. Die Direktorin ist darüber auch nicht zufrieden. Es seien Forderungen der Partner gewesen, aber für nächstes Jahr brauche es Änderungen. Das Recycling-Konzept war dennoch erfolgreich: Nach 18 Tonnen Abfall letztes Jahr waren es heuer nur neun Tonnen. Auch künstlerisch zeigten sich die Organisatoren zufrieden. Iggy Pop sei besser drauf gewesen als 2001, so Carrel. Der Elektroabend entspricht zwar nicht dem Geschmack der Direktion, aber er sei halt im Trend, und wenn man die Stars bekommt …, seufzte Carrel. Sympathiepunkte erhielt dafür Schock-Rocker Alice Cooper. Er trat zu einem Song im Gottéron-Dress auf. «Er will immer einen lokalen Touch bringen», so Carrel.

Für nächstes Jahr ist das Datum noch nicht bestimmt. Das Paléo-Festival Nyon wird eine Woche nach hinten verschoben, und so muss Rock oz’ Arènes wohl ausweichen.

LMFAO: Koma-Saufen auf der Bühne

N ein, in den FN werden Sie nicht erfahren, was die Abkürzung LMFAO bedeutet. Wer will, kann googeln. Trotz strömendem Regen war der Auftritt von LMFAO am Elektroabend das Ereignis von Rock oz’Arènes 2012. LMFAO trifft den Lebensnerv der Generation Botellón. Sie bringen auf die Bühne, was in Amerika Jahr für Jahr Horden von Jugendlichen während den sogenannten Spring Breaks ausleben. Schrilles unter dem Motto «Sonne, Saufen und Sex». Die beiden Sänger Redfoo und SkyBlu leben dies auf der Bühne aus. Das Publikum geht mit, trägt gelbe Sonnenbrillen und Shirts in Neonfarben. Alles ordnet sich dem Hit «Party Rock Anthem» unter; was expliziter ist, ist auf Youtube nur für über 18-Jährige zu gänglich. uh

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