Autor: Heribert Baechler
Mit zeitgerecht arrangierten Werken für Harmoniemusik eröffnete die Jugendmusik der Stadt Solothurn mit Dirigent Patrick Kappeler am Dienstagabend das Konzert des Valiantforums. Schon in den ersten Takten zur Titelmelodie der TV-Serie The A-Team von Pete Carpenter überzeugten die jugendlichen Bläser durch engagiertes Spiel und sichere Intonation. In Hans Zimmers musikalischem Querschnitt zum Film Backdraft vermisste man etwas die raumbezogene Anpassungsfähigket des Schlagzeugs. Die Perkussionsabteilung sorgte im Kurzmedley aus Indiana Jones von John Williams für karibische Stimmung.
Facettenreiche Klangbilder
Dirigent Martin Schranz präsentierte mit dem Jugendblasorchester Worb eine Formation mit ausgewogenen Registern. Die kompakte Kraft des Blechregisters mit sonorem Posaunenchor erstrahlte in Alfred Bösendorfers Kap Arkona. Das Arioso in Carl Wittrocks Tullamore gestalteten die Holzbläser mit zarter Intensität. Nach feinem Beat zur Einleitung entfaltete das Orchester Jan Hadermanns Partitur Twins zu facettenreichen Klangbildern einer Band mit dynamischer Bandbreite.
Die Knabenmusik Bern entführte das Publikum mit einem Zigeunertanz von Jan van der Roost in die Puszta. Nach zwei, drei liegenden Akkorden – wie zum Atemholen – entfaltete sich in den Registern der zigeunerhafte Reigen mit seinen quirligen Beschleunigungen. Bert Appermonts Rapunzel passte zum Ort. Klarinettistin Tanja Kälin erzählte das Märchen vom Mädchen im Turm. Die Orchestermitglieder folgten ihrem musikalischen Leiter Cornelius Wegelin mit wachem Gespür. Zu Warren Barkers New York lieferte die Knabenmusik den Sound der 30er-Jahre. Die swingende Musik, die sich in kühnen synkopischen Akzentverschiebungen vom engen Viertakt-Schema befreite, riss das Publikum zu begeistertem Schlussapplaus mit.
Knabenmusik gewinnt
Nach kurzer Beratung verkündete die Jury die Rangierung: 1. Knabenmusik Bern, 2. Worber Jugendblasorcheser, 3. Jugendmusik der Stadt Solothurn. Alle waren sich einig: An diesem Abend hat die Musik gesiegt.