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An der Ästhetik scheiden sich die Geister

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Der Kanton Freiburg möchte sich in der Schweiz als Leader im Lebensmittelsektor positionieren. Dazu setzt der Staatsrat auf den Campus Grangeneuve für die Tierhaltung, aber auch auf den «Swiss Campus für Agri & Food Innovation» in den Bereichen Lebensmittel und Biomasse.

Zu diesem Zweck hat der Kanton Ende 2016 dem Unternehmen Elanco das Industrie- und Landwirtschaftsgelände AgriCo in Saint-Aubin abgekauft. Für knapp 4 Millionen Franken wurden seither Sanierungsarbeiten am Empfangsgebäude vorgenommen, und elf Firmen haben sich bereits niedergelassen.

Gestern hat der Grosse Rat nun mit 72 gegen 6 Stimmen bei 12 Enthaltungen einem Kredit von 21,76 Millionen Franken für die Sanierung von vier Gebäuden und den Umbau eines Gebäudes zugestimmt. Damit kann die erste Etappe des Campus realisiert werden. Bis 2034 will der Kanton in insgesamt vier Etappen 95 Millionen Franken investieren.

Für Kommissionssprecher André Schoenenweid (CVP, Freiburg) stellt dieser gestrige Entscheid einen logischen Schritt dar, nachdem der Kanton das Gelände zu einem vorteilhaften Preis von 20 Millionen Franken erwerben konnte. In dieser ersten Phase könnten somit 150 Arbeitsplätze geschaffen werden. Schoenenweid lobte den detaillierten Finanzplan des Staatsrats, der eine genaue Einschätzung der zu erwartenden Kosten erlaubt. Er erwähnte auch, dass die Kommission zwei Mal eine Besichtigung vor Ort durchgeführt hatte. Das zweite Mal stiegen die Mitglieder gar auf das Dach des zentralen Büro-und Laborgebäudes. Sie liessen sich von Vertretern des Kulturgüteramts über den bauhistorischen Wert der Gebäude orientieren. Seit 1993 stehen die Industriegebäude unter Schutz; 2018 wurden sie so auch im Ortsplan von Saint-Aubin vermerkt. Auf dem Gelände wird rund die Hälfte der Gebäude abgebrochen; die nun zu sanierenden Gebäude bleiben als symbolische und emblematische Zeitzeugen erhalten.

«1970 handelte es sich um das progressivste Industriegelände der Schweiz», betonte Staatsrat Olivier Curty (CVP). Vergleichbare Objekte würden sich nur in Frankreich und Italien finden. Die Architekten Zweifel Strickler haben auch die ETH Lausanne erbaut. «Es geht dabei nicht um den Geschmack», so Curty.

Teure Dachsanierung

Dennoch entbrannte gestern im Grossen Rat eine Debatte über die Schutzwürdigkeit. Beim Büro- und Laborgebäude – gemäss Curty «das Herz des Geländes» – entfallen alleine fast 6 Millionen Franken auf die Sanierung des Flachdaches. «Die Kosten sind hoch, speziell die Renovation des Daches», so Curty. «Aber wir müssen auch die heutigen Normen erfüllen.» Der Kaufpreis sei damals auch deswegen so interessant gewesen, weil Gebäude unter Schutz stehen. «Heute bezahlen wir den zweiten Teil der Rechnung.»

Dies erregte im Grossen Rat Widerstand. Cédric Péclard (La Broye c’est vous, Aumont) stellte im Namen der Mitte-links-grün-Fraktion einen Antrag auf Rückweisung. Das Dekret überzeuge nicht, sagte er. Die Dachsanierung sei zu teuer und nicht gerechtfertigt. Und sie sei auch nicht nachhaltig, weil nur eine schwarze Fläche entstehe, und keine Solarzellen. Das Sparpotenzial beim Dach wurde mit rund 3 Millionen Franken beziffert. Doch der Rat lehnte den Rückweisungsantrag nach anderthalbstündiger Eintretensdebatte mit 52 gegen 34 Stimmen ab.

Mehrere Grossräte zeigten sich ob der Schutzvorschriften frustriert. «Der Denkmalschutz befiehlt, und wir haben zu folgen», meinte Gabriel Kolly (SVP, Corbières). «Der Kulturgüterschutz ist ein Staat im Staat», monierte Pierre-André Grandgirard (CVP, Cugy).

Doch Bruno Boschung (CVP, Wünnewil) fragte: «Ist das der gute Moment, um beim Kulturgüterschutz ein Exempel zu statuieren?» Julia Senti sagte: «Nicht jedes Kulturgut sieht aus wie eine Kathedrale.» Und Jean-Pierre Doutaz (CVP, Greyerz) sagte: «Die Arbeit des Kulturgüterschutzes ist so im Gesetz verankert.»

Staatsrat Curty meinte: «Nach der Sanierung werden die Gebäude eine Qualität wie ein Neubau haben.»

Zahlen und Fakten

Bis zu 1600 Arbeitsplätze

Das AgriCo-Gelände in Saint-Aubin (Broyebezirk) umfasst rund 1 Million Quadratmeter Landwirtschaftszone und 265 000 Quadratmeter Industriefläche. Davon sind 150 000 Quadratmeter bebaubar. Ende 2016 hat der Kanton der Firma Elanco das Gelände für 20 Millionen Franken abgekauft. Mit dem gestern gewährten Kredit über 21,76 Millionen Franken kann die erste Etappe von insgesamt 41,2 Millionen Franken vollendet werden. Für sämtliche vier Etappen, unter anderem mit Neubauten, sind bis 2034 Investitionen von 95 Millionen Franken vorgesehen. Inklusive der Investitionen von Privaten könnten es gegen 400 Millionen Franken sein. Für das Gesamtprojekt werden bis zu 1600 Arbeitsplätze erwartet.

uh

 

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