Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

An der Ostsee ist viel Platz zum Radeln

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Reisen veredelt den Geist und räumt mit Vorurteilen auf», schrieb der irische Schriftsteller Oscar Wilde. Dazu vermittelt die Radtour an der Ostsee gleich noch ein Stück deutsche Geschichte. Sie führt auf der autofreien Insel Hiddensee zu den Spuren berühmter Persönlichkeiten und Künstler. Zum Haus von Gerhard Hauptmann etwa. Und auf Usedom, Deutschlands östlichster und wohl schönster Insel, lässt sie den Glanz der kaiserlichen Seebäder aufleben. Die Altstadt der Hansestadt Stralsund wiederum gehört zum Weltkulturerbe der Unesco. Dort starten wir, und dort endet die Velotour auch: Acht Tage über die Inseln Rügen, Hiddensee und Usedom pedalen verbindet Kultur und Natur auf einzigartige Weise, ob im Sommer oder im Herbst.

Kilometerlange Strände

Eine Radtour, gut organisiert, ohne Gepäck, Gruppendruck und Begleitfahrzeug, was gibt es Erholsameres? Die Hotels sind gebucht, die Strecken, rund 40 bis 60 Kilometer pro Tag, weil total flach, angenehmes Mittelmass. Unterforderte radeln einfach zügiger und haben so mehr Zeit für die Sehenswürdigkeiten in den Städten, die Siesta am Meer oder einen Schwatz mit Einheimischen.

Wir radeln den Küsten entlang mit kilometerlangen Sandstränden, abgegrenzt durch Dünen und Kiefernwald. In Rügen zu schroffen Steilküsten, vorbei an den einzigartigen Boddenlandschaften (Bodden ist ein vom offenen Meer durch Landzungen abgetrenntes Küstengewässer). Immer wieder die Weite der Ostsee vor Augen. Praktisch sieben Tage auf ruhigen Radwegen über weite Felder und durch idyllische Landschaften, und wenn es der Autostrasse entlang geht, dann nur auf Radstreifen. Rasante Abfahrten gibt es keine, dafür aber auch keine mühsamen Steigungen. Auf den Rädern von Eurobike sitzt man kerzengerade. Ein Trettempo, das Schauen zulässt.

Was aber, wenn der kalte Nordwind bläst? Wenn das Treten mit Gegenwind mühsam wird? Nichts von alledem. Rücken- und Gegenwind halten sich die Waage. Und die Leihräder sind stabil mit guter Übersetzung.

Wenn die Kraniche ziehen

Die drei Inseln gehören zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Und in diesem Land ereignet sich im Herbst ein besonderes Naturschauspiel. Dann nämlich rasten bis zu 70 000 Vögel des Glücks, wie die Kraniche heissen. Tagsüber halten sich die Tiere in Scharen auf Feldern und Wiesen auf. Abends gleiten sie zu ihren Schlafplätzen an die Seen und flachen Boddengewässer, wo sie im knietiefen Wasser stehend übernachten. Das Gebiet ist einer der bedeutendsten Rastplätze Europas. Wer die majestätischen Tiere bei ihrem Abendeinflug zu den Schlafplätzen bewundern möchte, kann die Beobachtungstürme oder Fotohütten auf der Halbinsel Fischland-Darss-Zingst und auf der Insel Rügen nutzen.

Pause im Strandkorb

«Das Meer ist eine grosse Verschönerung aller Landschaften», schrieb der preussische Architekt, Stadtplaner und Maler Karl Friedrich Schinkel (1781–1841). Die Tour führt immer wieder dahin. Zu den Strandkörben, wo wir uns Pausen gönnen. Notabene für sieben Euro pro Tag. In Alassio etwa zahlt man 30 Euro und mehr.

Radfahren in der ehemaligen DDR ist äusserst günstig. Hotel wie Küche. Und niemand soll sagen, dass man an der Ostsee schlecht isst. Und schon gar nicht an glanzvollen Orten wie Ahlbeck, Heringsdorf, Bansin, wo schon immer das Vergnügen regiert hat. Im 19. Jahrhundert begründeten sie ihren Ruf als bevorzugtes Urlaubsziel der Berliner Prominenz. In den prunkvollen Villen traf man sich zur Sommerfrische. «Während der DDR-Zeit wurden die Besitzer enteignet, kamen nach der Wende zurück und haben renoviert», erklärt ein Hotelier. Alles erstrahlt in neuem Glanz.

Ostsee ohne Ebbe und Flut

Vor der Wende tummelten sich hier vorab die Russen. Heute machen Deutsche Urlaub. Schlange stehen sie–wie wir auch–auf der Seebrücke in Zinnowitz, wo der ehemalige Kapitän Manfred Zimmermann uns mit der Tauchgondel in die Tiefe führt und dort übers Meer erzählt: «Vor 12 000 Jahren war die Ostsee ein Süsswassersee. In der Baderegion Zinnowitz ist der Salzgehalt pro Liter lediglich acht bis zwölf Gramm. Im Mittelmeer jedoch 35 Gramm. Und die tiefste Stelle an der Ostsee misst nur 450 Meter.»

Und was ist anders als an der Nordsee? «An der Ostsee gibt es keine Ebbe und Flut, darum ist das Wasser hier wärmer.» Und wie steht es mit der Verschmutzung? «Vor fünf Jahren haben die Ostseestaaten Massnahmen festgelegt, um die Verschmutzung zu stoppen.» Vorbei seien die Zeiten, als die Schiffe ihren Abfall entleerten und auf See die Tanks reinigten. «Heute gibt es dafür hohe Strafen», erklärt Zimmermann. Und um den Fischbestand zu erhalten, sind Fischfangquoten festgelegt. «Die Ostsee ist leider keine Kinderstube für die vielen Fische. Es hat zu viel Seegras, und der Algenwuchs verpasst dem Meer eine graue Farbe.»

Und immer wieder gibt es auf dieser Tour Dinge, die überraschen. Wie etwa das wunderschöne Hotel «Galerie» inmitten der Altstadt von Greifswald. Mehr Kunstgalerie als Hotel. Besitzerin ist die Baslerin Anita Kägi. «Ich habe keine Angst vor Kunstraub», sagt sie. Im Haus steige ein redliches Volk ab, vor allem Radler, viele Schweizer. Die Universitätsstadt mit rund 55 000 Einwohnern ist bekannt für die intakte Backsteingotik und gilt als idealer Ausgangspunkt für Radtouren.

Treffpunkt mit dem Ozean

Ein Highlight auf unserer Tour sind die zwei letzten Tage in Stralsund, der Stadt der Denkmäler mit beeindruckenden Backstein-Kirchen und prachtvollen Giebelhäusern. Die historische Stadt, die im Zweiten Weltkrieg nur zu 16 Prozent beschädigt wurde, zählt zum Unesco-Welterbe. Was man auf keinen Fall verpassen darf, ist der Besuch des Ozeanmuseums, das 2008 eröffnet wurde. Das Haus ist eine einzige Liebeserklärung an die Weltmeere. Warum ist das Meer so blau? Müssen Fische trinken? Auch auf solch banale Fragen gibt es Antwort.

In Stralsund begegnen wir auch dem Entdecker des Sauerstoffs: Apotheker Carl Friedrich Scheele (1742–1786). Das Scheelehaus–heute das Hotel Scheelehof–erinnert an Stralsunds grossen Sohn.

Die Reportage entstand mit Unterstützung von Eurotrek Zürich.

Bodden: durch Landzungen abgetrennte Küstengewässer.Die typischen Strandkörbe laden zum Rasten ein.40 bis 60 Kilometer pro Tag unterwegs.Zinnowitz auf Usedom: Mit der Tauchgondel das Meer erleben.

Tipps und Infos

Meeresmuseum und Nationalpark

Eurotrek Zürichbietet die Velotour «Drei Inseln, Rügen, Hiddensee und Usedom» an: ca. 800 bis 1100 Franken, inklusive Hotel/Frühstück, Gepäcktransport, Fähre und Bahnfahrt. Tägliche Anreise von 1. April bis 31. Oktober. Auch mit Elektrorad möglich. Kontakt: www.eurotrek.ch; Telefon 044 3161000.

Air Berlin:Flug Zürich–Hamburg, dann ca. dreistündige Bahnfahrt nach Stralsund.

Erlebnis Kranich:im Herbst geführte Exkursionen (www.zingst.de).

Greifswald:Hotel «Galerie» (www.hotelgalerie.de).

Stralsund:Meeresmuseum (www.ozeaneum.de).

Rügen:Nationalpark-Zentrum Königsstuhl im Unesco-Weltnaturerbe.

Hamburg:anschliessend zwei Tage mit Hamburg Card.il

Meistgelesen

Mehr zum Thema