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Angehörige wünschen persönliche Betreuung von Behinderten im Alter

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Autor: Pascal Jäggi

Sollten Menschen mit Behinderung im Alter an spezialisierte Institutionen verwiesen werden oder ist es besser, wenn sie so lange wie möglich zu Hause leben können? Einig waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Tagung der Universität Freiburg am Mittwoch darin, dass individuelle Lösungen gefordert sind, da jeder Mensch anders auf Massnahmen anspreche. Vor allem Erika Tuller von Insieme, dem Verein für Menschen mit geistiger Behinderung, sowie Mutter eines Sohnes mit geistiger Behinderung, und Katharina Kanka, Präsidentin der Stiftung Fachstelle Assistenz Schweiz (FAssiS), sprachen sich für eine Betreuung zu Hause aus.

Assistenten zuhause statt teures Heimpersonal

Kanka, in Plaffeien wohnhaft, verfolgt mit ihrem Verein und in Zusammenarbeit mit dem Bund das Ziel, einen Assistenzfonds zu schaffen, der es Hilfsbedürftigen ermöglichen würde, Assistenten zu finanzieren, die ihnen in ihrem Haus zur Seite stünden.

Erika Tuller erwähnte, dass ihr der Kontakt zwischen dem jungen Pflegepersonal und ihrem mittlerweile 54-jährigen, geistig behinderten Sohn manchmal seltsam vorkomme. Nach so langer Betreuung, kann sie sich schwer vorstellen, wie es wäre, wenn ihr Sohn alleine im Heim lebte. Tuller nannte einen ihr bekannten Fall, den sie für ideal hält: Die betreuenden Eltern mussten in ein Altersheim, worauf ihr Kind ebenfalls am selben Ort wohnen durfte.

Beispiel für Betreuung

Einen anderen Einblick lieferten Jean-Marc Laub und Patricia Aguet vom Heim «Maison des Chavannes». Sie stellten ihr Pojekt vor, «ein Begegnungsort», wie sie es nannten, mitten in Lausanne. Ein Haus, in dem insgesamt 234 Menschen mit Behinderungen im Alter von 19 bis 89 Jahren leben. Die beiden gingen auf die Schwierigkeiten, aber auch auf die Vorteile ein, die es mit sich bringt, wenn so viele verschiedene Menschen zusammenleben. Im Heim arbeiten rund 390 Mitarbeitende, die den Bewohnern eine Vielzahl von Aktivitäten bieten, erzählte Laub.

Früher Wahlkampf

Aus politischer Sicht berichteten Ruth Lüthi, ehemalige Freiburger Gesundheitsdirektorin, und Yves Rossier, Direktor des Bundesamts für Sozialversicherungen. Die frühere Staatsrätin wies darauf hin, dass Alter und Behinderung oft getrennt wahrgenommen würden. Aufgrund der längeren Lebenserwartung aber träten diese immer häufiger zusammen auf.

Lüthi, die als Präsidentin der eidgenössischen AHV/IV-Kommission tätig ist, nannte sowohl den Ausbau von Dienstleistungen zu Hause als auch eine Anpassung der Heime an die neuen Umstände wichtig für die Zukunft.

Yves Rossier machte sich vor allem für die Finanzierung «seiner» Werke stark. «Die Solidarität der Bevölkerung ist gefragt, vor allem im Hinblick auf den 15. September», wie Rossier wahlkämpferisch forderte: Im Herbst findet die verschobene Abstimmung über eine Mehrwertsteuererhöhung zugunsten der IV statt. Zumindest in dieser Frage waren sich alle Tagungsteilnehmer einig: Ein Ja ist für sie ein Muss.

Aus wissenschaftlicher Warte sprach François Höpflinger. Der Soziologe an der Universität Zürich rechnete vor, dass im Jahr 2020 rund 2400 behinderte Personen im Alter von 65 Jahren stark pflegebedürftig sein werden. Auf diese Zukunft müsse die Gesellschaft besser vorbereitet werden, mahnte er.

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