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Angst vor einer «Übermacht»

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Angst vor einer «Übermacht»

St. Wolfgang: Unterschriftensammlung gegen Asylzentrum

Die Einwohner des Weilers St. Wolfgang in Düdingen hegen grosse Bedenken bezüglich des geplanten Asylzentrums im ehemaligen Altersheim. Bereits sind einige hundert Unterschriften gesammelt worden.

Von IMELDA RUFFIEUX

Die Anwohner von St. Wolfgang sind von der Information über ein geplantes Durchgangsheim für Asylbewerber überrascht worden. Wie die übrige Bevölkerung von Düdingen erfuhren sie es erst mit der Einladung zu einer Informationsveranstaltung. Als Direktbetroffene hätten sie eine vorgängige Information erwartet, erklären Margrit Etter und Eliane Piller, stellvertretend für die Bewohner von St. Wolfgang. «Wir waren perplex, vor allem als wir merkten, wie konkret das Projekt schon fortgeschritten ist.» Überrascht waren die Anwohner vor allem auch deshalb, weil ihnen die Stiftung im Jahr 2000 in einem Brief bestätigte, dass sie über die Zukunft des ehemaligen Heims auf dem Laufenden gehalten werden.

Die Anwohner hatten das Gefühl, dass ihre Bedenken und Ängste am Informationsabend nicht ernst genommen worden sind. «Wir waren auch nicht darauf vorbereitet zu argumentieren, weil wir nicht wussten, dass die Verhandlungen schon so weit fortgeschritten sind», erklärte Eliane Piller.

Unterschriften aus ganz Düdingen

Gleich nach diesem 4. April lancierten die Anwohner eine Unterschriftensammlung. Nicht nur innerhalb des Weilers stiess die Petition auf Interesse: In wenigen Wochen sind einige hundert Unterschriften zusammengetragen worden. Die Petition geht weiter und soll voraussichtlich im Mai Oberamtmann Marius Zosso übergeben werden.

Am Montag war eine Delegation der Anwohner bei Marius Zosso, um ihm ihre Anliegen vorzutragen. Da die Stiftung St. Wolfgang als Eigentümerin des Gebäudes der eigentliche Ansprechpartner ist, suchen die Bürgerinnen und Bürger auch mit der Stiftung das Gespräch. Die Anwohner möchten die Verantwortlichen überzeugen, das Gebäude dem Kanton nicht zu verkaufen, sondern lediglich zu vermieten (siehe Kasten).

Zu viele Asylbewerber im Weiler

«Wir sind nicht absolut gegen ein solches Heim», hält Eliane Piller fest. Man habe aber gewisse Bedenken, wenn einem Weiler mit rund 70 Einwohnern (davon etwa 15 Kinder) plötzlich eine «Übermacht» von bis zu 80 Asylbewerbern gegenüberstehe. Die Anwohner würden es deshalb begrüssen, wenn einerseits in einer Versuchsphase erst einmal vielleicht 20 Asylbewerber kämen.

Andererseits gibt es auch Befürchtungen bzgl. Sicherheit und Unruhe, vor allem wenn es sich bei den Ausländern um Angehörige verschiedener – im schlimmsten Fall sich bekriegender – Völkerstämme handelt. Deshalb möchten die Anwohner, dass vor allem Familien bzw. Menschen der gleichen Mentalität, Religion und Kultur zusammengeführt werden. Die Bedenken bezüglich der Sicherheit konnten weder von den Gemeindebehörden noch von den Verantwortlichen des Roten Kreuzes widerlegt werden. «An wen sollen wir uns wenden, wenn es dringend wird, wenn sich die Vorfälle wiederholen und die Polizei nicht mehr kommt?», fragt sich Margrit Etter. Man fühle sich alleine gelassen.

Andere Standorte prüfen

Ein weiteres Argument der Anwohner ist die Abgeschiedenheit des Weilers, welche die Freizeit- und Ausgehmöglichkeiten beschränkt. Die Chancen für eine Integration seien nicht gerade sehr gross, argumentieren die beiden Frauen. «Für die Betreuung von Betagten war das Heim nicht mehr zeitgemäss, aber für so viele Asylbewerber soll es gehen», erklärt Margrit Etter.

Eliane Piller ist überzeugt, dass andernorts bessere Standorte für ein Asylzentrum bestehen (z. B. Guglera). Angesichts der sinkenden Zahl von Asylgesuchen sei der Kauf eines Gebäudes auch nicht sinnvoll.
Kaufentscheid
fällt am 20. Mai

Die Stiftung St.Wolfgang fällt den Entscheid über den Verkauf des ehemaligen Altersheims am 20. Mai. Wie Hans-Ueli Marti, Präsident der Stiftung erkärt, soll momentan am vom Verwaltungsrat gefassten Entscheid festgehalten werden. Dem Stiftungsrat wird folglich an dieser Sitzung der Antrag für einen Verkauf des Gebäudes vorgelegt. im

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