Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Animationsfilm zur Armut: «Nicht alle sind Alkoholiker oder Penner»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Viele Benutzer von La Tuile haben sehr interessante Lebensgeschichten, aber keine Plattform, um diese an die Öffentlichkeit zu bringen. Dies wollten wir mit unserem Film ändern», sagte Filmemacher Fred Guillaume anlässlich der offiziellen Präsentation des Films «La Nuit de l’Ours» im Freiburger Kino Rex.

In dem 24-minütigen Animationsfilm suchen verschiedene Tiere eine Unterkunft für die Nacht und finden schliesslich Obdach im Haus des Bären. Hier gelangen sie für einige Stunden in ein sicheres Umfeld und können ihre verschiedenen Schicksale erzählen. Bemerkenswert ist, dass die gesprochenen Passagen ausschliesslich aus Originalaufnahmen aus der Notschlafstelle La Tuile bestehen.

Vorurteile abbauen

Eines der Hauptziele des Films sei es gewesen, Vorurteile abzubauen, sagte Sam Guillaume: «Nicht alle Leute, welche die Dienste von La Tuile in Anspruch nehmen sind Alkoholiker oder Penner, sondern es gibt viele, die hart arbeiten aber trotzdem kein Dach über dem Kopf haben.» Zudem, so Fred Guillaume, sei vielen nicht bewusst, wie viel Armut es auch in einem reichen Land wie der Schweiz gebe.

Die Idee für das Projekt sei vor drei Jahren entstanden, mit dieser Thematik auseinandergesetzt haben sich die Brüder aber schon vorher. So absolvierten beide einen Teil ihres Zivildienstes in der Notschlafstelle La Tuile und gründeten dort einen Ciné-Club, bevor das Bedürfnis nach einem eigenen Film wach wurde. Diesen haben sie in Zusammenarbeit mit La Tuile entwickelt, finanziert wurde der Trickfilm aber über Spendengelder.

Der Entscheid für einen Animationsfilm mit Tieren bot die Möglichkeit, die Anonymität der sprechenden Personen grösstenteils sicherzustellen, und die Thematik respektvoll zu behandeln, ohne sie unerträglich werden zu lassen. Diese Wahrung einer gewissen Distanz ist nicht zuletzt auch deshalb wichtig, weil der Film auch in Schulen zur Thematisierung von Armut eingesetzt werden soll. Zu diesem Zweck hat eine kantonale Arbeitsgruppe Unterrichtsmaterial für verschiedene Schulstufen ausgearbeitet.

Berühren ohne zu entmutigen

«La Nuit de l’Ours» solle einerseits Hoffnung machen, andererseits aber auch aufzeigen, dass niemand davor gefeit ist, in eine solche Situation zu geraten, sagte Fred Guillaume: «Nichts ist definitiv, weder der Erfolg noch der Absturz.»

Dass es den Brüdern Guillaume gelungen ist, zu berühren, ohne dabei völlig zu desillusionieren, zeigen die beiden Preise, mit denen der Film am Internationalen Festival für Animationsfilme Fantoche ausgezeichnet wurde.

 

Praktische Infos

Mehrere Vorführungen und DVDs

Weitere Vorführungen von «La Nuit de l’Ours» finden am nächsten Samstag um 16.45 im Kino Rex in Freiburg oder im Kino Prado in Bulle statt. Der Film wird auch regelmässig an der Freiburger Messe zu sehen sein. Auf der Homepage des Films sind zudem mit deutschen und englischen Untertiteln ausgestattete DVDs mit Zusatzmaterial erhältlich. Zu kaufen gibt es zudem eine Box, die neben der DVD auch ein Spiel enthält, das eine vertieftere Auseinandersetzung mit dem Thema «Armut» erlaubt.rb

Meistgelesen

Mehr zum Thema