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Ansteckung

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Viele Menschen aus meinem Umfeld haben sich in den letzten zwei Jahren mit Sars-CoV-2 angesteckt. Oft auch trotz Einhaltung der empfohlenen Massnahmen wie Abstand, Maske, Händedesinfektion usw. Das Virus fand seinen Weg, um sich zu verbreiten und übertragen. Übertragung ist ein Konzept, welches wir jedoch nicht nur aus der Virologie (oder der Computersprache) kennen. Denn Übertragung prägt unseren Alltag. Eine schlechte Stimmung zu Hause oder eine unerwartet negative Nachricht, und schon wandert die gute Laune in den Keller.

Stimmungen, Atmosphären, Meinungen, Vorurteile und Gerüchte werden übertragen. Auch Geldsummen, Wertanlagen und Kleider können übertragen werden. Übertragung gibt es auch bei Sprache, Gedichten und Metaphern sowie bei Erfahrungen im therapeutischen Prozess.

Wieso aber lassen sich gute Nachrichten viel schwieriger verbreiten als schlechte? So liest man immer wieder über die Sensationsgeilheit in den Medien. Scheinbar verbreiten sich Gerüchte oder Skandale effizienter als Highlights. Die beliebten Live-Ticker auf grossen Medienportalen zeugen vom Anliegen, quasi in Echtzeit eine Katastrophe mitzuverfolgen.

Philosoph Paul Ricœur wies darauf hin, dass sich das Schlechte, Unheilvolle und Böse anonym-schleichend überträgt und ansteckender wirkt, während das Gute bezeugt, gedeutet und anerkannt werden müsse.

Die globale Pandemie hat viele Opfer gefordert. Viele leiden noch heute an deren Folgen. Über Meinungen wurde gestritten. Menschen haben sich verkracht. Und ein Graben hat unsere Gesellschaft geteilt. All das sind Folgen dieses kleinen, unsichtbaren, infektiösen Partikels, welcher sich in einem rasanten Tempo über die Welt verbreitet hat.

Doch nach über zwei Jahren ist es an der Zeit, das Gute zu bezeugen, Dankbarkeit zu äussern und Gräben wieder zuzuschütten. Dies geschieht nicht von alleine. Auch das bedarf der Übertragung. Doch scheint dies weniger ansteckend zu wirken als Corona.

Wovon haben wir uns in den vergangenen Wochen und Monaten anstecken lassen? Von der allgemeinen Depression und Mutlosigkeit, von Schreckensnachrichten – oder von der Tapferkeit, der Solidarität, dem Einsatzwillen so vieler unbekannter wunderbarer Menschen?

zvg

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