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Antike Männerstrümpfe und ein Ballbüchlein

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Nach und nach erloschen die Sterne am Himmel der Patrizierfamilie Castella, bis im Jahr 2006 schliesslich die letzten männlichen Vertreter des Adelgeschlechts verstarben. In Vergessenheit geraten wird der Name dennoch nicht, dafür sorgen die über 3300 antiken Bücher der Familienbibliothek sowie mehr als 6700 schriftliche Notizen und Dokumente. Anlässlich der aktuellen Ausstellung in der Kantons- und Universitätsbibliothek (KUB) können auch einfache Bürger bis am 24. November in das persönliche Leben der Adligen eintauchen.

Reichhaltiges Archiv

«Dass das Familienarchiv der Castella über die Jahrhunderte hinweg so gut erhalten blieb, zeugt von der grossen Sorgfalt der jeweiligen Besitzer», sagte Romain Jurot anlässlich der gestrigen Medienkonferenz in der KUB zur Ausstellung der Patrizierfamilie in Freiburg. Nebst Jurot kümmerten sich Silvia Zehnder-Jörg und Caroline Arbellay von der KUB um die Archivierung und Katalogisierung des schriftlichen Familienschatzes.

Der Zukunft erhalten

Dieses Familienarchiv war zuletzt im Besitz von Pierre de Castella de Delley, der es dem Staat Freiburg im Jahr 2004 vermachte. Zwei Jahre später verstarb der Patrizier und hinterliess Monique de Castella de Delley, mit der er 42 Jahre lang in zweiter Ehe verheiratet war. «Somit bleibt der Zukunft eine Spur der Familiengeschichte erhalten», begründet die 83-jährige Witwe den Eigentumswechsel des Familienarchivs. Gemeinsam mit ihrem Gatten lebte sie noch bis in die 80er-Jahre im Familienschloss in Delley, das 1706 erbaut wurde. Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf dessen ehemaligen Schlossherrn Tobie de Castella (1733-1815), der sich auf seinem Grundstück als leidenschaftlicher Gärtner betätigte.

Persönliche Briefe

Nebst Tobie de Castellas persönlichen Notizen gewähren zahlreiche Briefe seiner Schwestern Einblick in den damaligen Alltag. Weder private Sorgen und Freuden, noch politische Stellungnahmen werden verschwiegen. Auch persönliche Gegenstände bereichern die Ausstellung und lassen die Sitten der Vergangenheit wieder aufleben. So auch das kleine Ballbüchlein, das seine Besitzerin an jeden Tanzabend begleitete: Wünschte ein Herr einen Tanz mit seiner Angebeteten, musste er diesen im Ballbüchlein schriftlich reservieren. Doch nicht nur dieses Büchlein, sondern auch antikes Geschirr, Münzen, Gemälde und sogar Männerstrümpfe stellte Monique de Castella de Delley aus ihrem Privatbesitz für die Ausstellung zur Verfügung. «Ich habe je einen Fuss im 19. und im 21. Jahrhundert», schmunzelt de Castella. «Doch man darf sich nicht an der Vergangenheit festklammern, sondern muss die Gegenwart akzeptieren und sich weiter entwickeln.»

 

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