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Arbeiten in China: Wenn die Kundschaft nur mit dem Flugzeug zu erreichen ist

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Irmgard Lehmann

Bereits die riesige Eingangshalle mit mehreren Aufzügen macht dem Besucher klar, dass in diesem Hochhaus von Shanghai nicht irgendwer Einzug gehalten hat. Nur hochkarätige internationale Firmen residieren dort.

Im obersten Stockwerk auch die internationale Beraterfirma McKinsey. Ausgewählte Skulpturen, mächtige cremefarbene Ledersessel auf hochglanzpolierten Marmorböden empfangen den Kunden. Die Sicht ist grandios: auf die De-Luxe Shoppingmeile von Shanghai, auf das vornehme Quartier French Consession, (ehemaliges Quartier der Franzosen), auf das noble Geschäftsviertel Shanghais. Ein Faszinosum sondergleichen. In diesen durchgestylten Räumen arbeitet der 34-jährige Freiburger Stephan Bosshart.

In den letzten fünf, sechs Jahren habe sich das Stadtbild enorm entwickelt, sagt der Unternehmensberater: «Wir haben hier einen grossen Zustrom von Menschen aus China und Übersee.»

Mit Weltniveau

Vor acht Jahren hat er sich in der 18-Millionen-Stadt niedergelassen. Ob sich in dieser Zeit auch seine Art, zu leben und zu arbeiten, verändert hat? «Ja, insofern, als Shanghai mittlerweile einen internationalen Lebensstandard hat.» Vor Jahren sei das Wohnen noch mit einigen Unnannehmlichkeiten behaftet gewesen. Inzwischen habe die Stadt bezüglich Wohnen, Komfort und Unterhaltung Weltniveau.

Im Flugzeug zur Arbeit

Dass das Leben in China kein Hundertmeterlauf, sondern ein Marathon ist, darüber ist sich auch Stephan Bosshart im Klaren. «Hier in China arbeitet jeder sehr viel.» Der Alltag sei stressig geworden, das stetige Reisen mühsam. «Im schnell wachsenden Umfeld ist die physische und psychische Belastung immer grösser geworden.» Der Anspruch habe stetig zugenommen.

Stephan Bosshart betreut Kunden in Hongkong, Peking, und Taiwan. Da sind mehrstündige Flugreisen an der Tagesordnung. «Das wäre etwa so, wie wenn ich von der Schweiz aus gleichzeitig Kunden in Stockholm, Athen, Lissabon betreuen würde.»

Haushälterin und Kindermädchen

Auch familiär hat sich für den Freiburger einiges geändert. Vor einem Jahr ist Stephan Bosshart Vater geworden. Und für dieses Kind möchte er eigentlich mehr Zeit haben.

Eine Nanny mit Uniabschluss sorgt für die Tochter Sarah, und eine Haushälterin putzt und kocht. Ein Standardmodell in den oberen Gesellschaftsschichten. Meist betreuen die Grosseltern die Kleinen. Denn die Frauen arbeiten. So auch Ehefrau Karen Ruan. Die Taiwanesin ist in leitender Position tätig. «Diesen Support könnten wir uns in Europa wahrscheinlich nicht leisten», meint der Unternehmensberater.

Mit zwei Jahren in der Schule

In den gehobeneren Schichten werden die Kinder auch sehr früh gefördert. So ist es nicht selten, dass ein Kind bereits mit zwei Jahren eingeschult wird.

Ein stark strukturierter Alltag bestimmt bereits die Kleinkinderzeit. Während der Woche ist das Kind in der Krippe, und am Wochenende wird es noch zusätzlich gefördert und geschult. Auf dieser Welle wollen Boss-harts nicht mitreiten. «Wir sind sehr wachsam und möchten es vermeiden, dass unsere Tochter über Jahre hin einem solchen schulischen Stress ausgesetzt wird.»

Büffeln und Auswendiglernen

Auch sei das Schulsystem per se auf Auswendiglernen und Prüfungsziele ausgerichtet. Die Entwicklung des Kindes ist zweitrangig.

Mit ein Grund, um sich über die Zukunft Gedanken zu machen. «Früher oder später nach Europa zurückzukehren, ist für mich eine reelle Option», meint Bosshart. Denn acht Jahre weg von zuhause ergibt auch immer wieder ein Spannungsfeld zwischen der Familie in Asien und der Familie wie auch des Freundschaftskreises in Europa. Mit einer Reise in die Heimat – drei, vier Mal pro Jahr – versucht der Freiburger eine Brücke zu schlagen.

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