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«Architektur muss Mehrwert bieten»

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Ein sonniger Mittag, Jugendliche fläzen sich auf Bänken und Treppenstufen bei der Berufsschule im Altquartier. Andere schlendern über den grossen Platz in Richtung Klassenzimmer. Adrian Kramp lässt den Blick schweifen, zwischen den beiden grauen Gebäuden aus den 1980er-Jahren hindurch zum modernen Kubus in der Mitte und über die Terrasse hinaus zur Kathedrale vor dem Grün des Galterntals.

«Der Neubau bei der Berufsschule war eine komplexe Aufgabe», stellt der Architekt und Dozent an der Freiburger Hochschule für Technik und Architektur fest. Die Lage sei exponiert am Hang, zudem sei die Altstadt nah. «Die Architekten haben eine intelligente Lösung gefunden, um die alten und neuen Elemente mit dem städtischen Raum zu verknüpfen», findet Kramp. Der moderne Kubus funktioniere wie ein Gelenk zwischen den benachbarten Gebäuden.

Die Architekten hätten ein Schulhaus wie einen Eisberg geschaffen: oberirdisch klein, aber mit mehr Platz im in den Hang gebauten unterirdischen Teil. Das schaffe nicht nur Schulräume, sondern auch einen grosszügigen Platz für das ganze Altquartier. Dieser lasse zum einen den Ausblick auf die Altstadt und ins Grüne zu. Zum andern verbinde er die Berufsschule mit der Primarschule darunter und der Sekundarschule daneben.

In Umgebung einfügen

«Bei moderner Architektur sehen die Leute meist nur die Fassade», sagt Kramp. «Plätze oder Treppen nehmen sie als selbstverständlich wahr, nicht als architektonische Leistung.» Über Fassaden könne man streiten, aber zentral sei, dass ein Gebäude sich in die Umgebung einfüge und Lösungen für raumplanerische Probleme biete. «Architektur muss Mehrwert bieten.» Bei der Berufsschule sei das gut gelungen, findet Kramp. Auch der Neubau der Fachhochschule für Gesundheit oder des Gambach-Schulhauses führt er als gute Beispiele an.

Die Stadt Freiburg zeige sich in Sachen Architektur immer wieder innovativ, sagt Kramp. Für die Grösse der Stadt gebe es viele engagierte Architekten und interessante Objekte. Einige davon können an den Architekturtagen an den kommenden Wochenenden besichtigt werden (siehe Kasten).

Sehr mutig für seine Zeit sei etwa der Bau der Universität Miséricorde gewesen, der 1941 eingeweiht wurde. Aber auch bei den jüngsten Ausschreibungen für öffentliche Bauten seien jeweils anspruchsvolle Projekte ausgewählt worden, die spezifische Lösungen lieferten. Schwierig sei es, den «Lebenshauch» mutiger Projekte bis zum Schluss durchzuziehen. Die Finanzen, Behörden oder der Denkmalschutz verwässerten diesen oft.

Ästhetische Nachhaltigkeit

«Öffentliche Gebäude können eher für sich stehen und herausstechen», erklärt Kramp – das sei auch ihre Aufgabe. Privathäuser oder Wohnungen seien zurückhaltender. Im Altquartier an der François-d’Alt-Strasse findet er dafür ein Beispiel: zwei unscheinbare moderne Anbauten an ältere Häuser, die deren Farbe und Dachstruktur aufnehmen. Die Linien sind klar, die Fenster gross. «Hier hat man sich sorgfältig überlegt, wie das Neue eingefügt wird.» Als wenig durchdacht und originell empfindet er den Ausbau eines ehemaligen Fabrikgebäudes an der gleichen Strasse. Er kritisiert etwa die grauen Trennwände bei den Balkonen: «Hier hätte man besser eine Lösung im Grundriss gesucht.»

Auch bei Privathäusern sollten Bauherren und Architekten an die «ästethische Nachhaltigkeit» denken, findet Kramp. «Schliesslich werden diese Häuser für die nächsten fünfzig Jahre da stehen.»

Vorschau

Architekturperlen öffentlich zugänglich

An den zwei kommenden Wochenenden finden schweizweit die SIA-Tage der zeitgenössischen Architektur und Ingenieurbaukunst statt. Organisiert werden diese vom Schweizerischen Ingenieurs- und Architektenverein (SIA). Alle zwei Jahre macht dieser einen Querschnitt des aktuellen baukulturellen Schaffens in der Schweiz öffentlich zugänglich. Die Besucherinnen und Besucher können dabei neben öffentlichen Gebäuden auch private Wohnungen oder Häuser besichtigen. Im Kanton Freiburg sind zwanzig Objekte offen für das Publikum. Dazu gehören unter anderen der Werkhof in der Unterstadt, die Deutschsprachige Orientierungsschule Freiburg oder der NeighborHub in der Blue Factory.

nas

Weitere Informationen: www.sia-tage.ch

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