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Arti-Fri-Ciel besetzt alte TPF-Garage

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Arti-Fri-Ciel besetzt alte TPF-Garage

In dem bereits wieder geräumten Gebäude sollte ein Kulturzentrum entstehen

Das Kollektiv Arti-Fri-Ciel hat erneut mit einer Hausbesetzung auf sich aufmerksam gemacht. Am Freitag haben sich die jungen Leute in der ehemaligen TPF-Garage an der Pilettesgasse niedergelassen. Oberamtmann Nicolas Deiss liess das Haus innerhalb von wenigen Stunden räumen.

Von CAROLE SCHNEUWLY

«Freiburg hat ein neues sozial-politisch-gesellschaftliches Kulturzentrum.» So lautete die Überschrift der Medienmitteilung, mit der das Kollektiv Arti-Fri-Ciel am Freitagnachmittag bekannt gab, dass es die leer stehenden Räume der alten TPF-Garage besetzt habe. Das neue Kulturzentrum wurde jedoch nur wenige Stunden alt: Weil die Direktion der Verkehrsbetriebe TPF keine Möglichkeit zu einer Einigung sah, liess Oberamtmann Nicolas Deiss das Haus noch am frühen Abend räumen.

Nach kurzer Beratung willigten die Besetzer ein, das Gebäude bis 18 Uhr friedlich zu verlassen. Auf diese Weise konnten sie die Aufnahme ihrer Personalien und eine Strafanzeige verhindern. Die aufgebotenen Polizeibeamten mussten nicht eingreifen.

1000 Unterschriften gesammelt

Für Arti-Fri-Ciel hat sich damit gewissermassen die Geschichte wiederholt: Im vergangenen November hatte das Kollektiv die ebenfalls seit Jahren leer stehende ehemalige Druckerei Nawratil an der Neustrasse besetzt. Auch damals wurde das Gebäude aus rechtlichen und sicherheitstechnischen Gründen binnen eines Tages geräumt.

Seither hat das Kollektiv versucht, unter der Vermittlung von Nicolas Deiss mit den Stadtbehörden eine einvernehmliche Lösung zu finden. Parallel dazu wurden an die 1000 Unterschriften gesammelt, die den Forderungen der etwa 30 jungen Leute Nachdruck verleihen sollten: Arti-Fri-Ciel wünscht sich mehr politischen und kulturellen Freiraum und hat es sich zum Ziel gesetzt, dafür in Freiburg eine alternative, nicht-kommerzielle Plattform zu schaffen.

Keine Hilfe von den Behörden

«Nun ist ein halbes Jahr vergangen, und an unserer Situation hat sich nichts geändert», schrieben die Besetzer in ihrer Mitteilung vom Freitag. Die Behörden hätten ihnen nicht weitergeholfen, und die Gemeinde habe zu verstehen gegeben, dass sie über kein Objekt verfüge, welches sich für die Zwecke des Kollektivs eigne.

Deshalb habe man beschlossen, nicht weiter zu warten und die ehemalige TPF-Garage zu besetzen. Gleichzeitig betonte das Kollektiv seine friedlichen und versöhnlichen Absichten: Man hoffe auf Unterstützung aus der Bevölkerung und auf eine sinnvolle Übergangslösung mit den Behörden und lade alle Interessierten zu einem Augenschein ein.

Zwischen Verständnis und Angst

Viel Verständnis für die jungen Leute zeigt der Oberamtmann: «Ich habe in diesem Fall immer wieder versucht, mit allen Beteiligten Lösungen zu finden, weil ich die Mitglieder von Arti-Fri-Ciel kenne und ihnen vertraue.» Darüber hinaus seien die vielen leer stehenden Gebäude in der Stadt wirklich ein Problem: Da würden Bau- und Abbruchbewilligungen erteilt, und dann passiere jahrelang nichts. «Und den jungen Leuten mit ihren Projekten und Ideen hält man diese leeren Räume praktisch vor die Nase.»

Andererseits sei auch klar, so Deiss weiter, dass die Hauseigentümer Angst hätten, sobald von einem alternativen Kollektiv wie Arti-Fri-Ciel die Rede sei. Man denke dann immer gleich an eine zweite Reithalle. Und bei einem Zentrum, wie es dem Freiburger Kollektiv vorschwebe, könne man tatsächlich leicht die Kontrolle darüber verlieren.

«Wir bleiben dran»

Trotz solcher Bedenken will sich Nicolas Deiss auch künftig für die Anliegen der jungen Leute stark machen, von deren Enthusiasmus er sich «manchmal zehn Prozent wünschen würde». Konkrete Alternativen gebe es noch keine, aber man werde weiter nach Lösungen suchen.

Beim Kollektiv hat man bereits Pläne für die nächsten Schritte: Wie ein Mitglied, das anonym bleiben wollte, den FN am Telefon sagte, will man die TPF-Garage noch nicht ganz aufgeben. Man werde das Gespräch mit dem Verwaltungsrat der TPF suchen und hoffe, dass dieser mehr Einsicht zeige als die Direktion. «Unsere Interessen bleiben in jedem Fall bestehen, und wir bleiben dran.»

Als erste Reaktion auf die Räumung hat das Kollektiv noch am Freitagabend ein spontanes Protestkonzert auf dem Georges-Python-Platz organisiert. Die Bewilligung hierzu hatte die Stadt kurzfristig am gleichen Abend erteilt. Ein Zeichen, dass zwischen Arti-Fri-Ciel und den Gemeindebehörden doch noch nicht alles Geschirr zerschlagen ist?

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