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Asiatischer Laubholzbockkäfer ist im Kanton ausgerottet

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Er ist 2 bis 3,5 Zentimeter lang, hat einen schwarzen, mit gelblichen Flecken versetzten Körper und zwei lange Fühler, die ihm wohl den Namen gaben: der Asiatische Laubholzbockkäfer. Besonders beliebt ist er nicht: Das aus Ostasien stammende Insekt befällt nämlich gesunde Laubbäume und kann ihnen schwere Schäden zufügen, bis hin zum Absterben der Bäume. Aus diesem Grund wird der Käfer in der Bundesverordnung über Pflanzenschutz als besonders gefährlich eingestuft. Die Kantone sind verpflichtet, dieses Insekt im Sinne der Tilgungsstrategie des Bundes zu bekämpfen.

Zusammenhang zu Brünisried

Sowohl der erste als auch der grösste Befallsherd dieser Insektenart in der Schweiz wurden im Kanton Freiburg entdeckt: 2011 in Brünisried und 2014 in Marly. Doch jetzt ist das Ganze ausgestanden: Der Käfer konnte nach mehreren Jahren der Bekämpfung erfolgreich ausgerottet werden, wie gestern an einer Medienkonferenz vor Ort in Marly bekannt gegeben wurde. «Die Kontrollen sind nun an beiden Orten abgeschlossen», sagte Alain Lambert, Sektorchef Wald beim kantonalen Amt für Wald, Wild und Fischerei. «Der Befallsherd in Marly gilt seit Ende 2018 offiziell als getilgt.» Damit ein Herd als getilgt gilt, müssen gemäss den rechtlichen Vorgaben des Bundes während vier Jahren intensive Kontrollen durchgeführt werden, ohne dass Anzeichen für eine neuerliche Präsenz des Käfers auftreten. Und in Marly gab es seit 2014 keine weiteren Anzeichen für einen Befall. Die Präventionsmassnahmen wie das Verbot von Holztransporten, das obligatorische Häckseln und die Anpflanzungseinschränkungen, die 2015 durch eine kantonale Verordnung eingeführt wurden, sind nun aufgehoben. «Im Kanton Freiburg ist derzeit kein Befallsgebiet des Asiatischen Laubholzbockkäfers bekannt», so Lambert.

Der Befallsherd in Brünisried sei bereits Ende 2017 als getilgt eingestuft worden. Wie sich 2014 herausgestellt habe, sei dieser Befallsherd in Zusammenhang mit jenem in Marly gestanden, da befallenes Holz aus Marly 2011 oder schon vorher nach Brünisried transportiert worden war, noch ehe die Befälle bekannt waren. Dies bestätigt gemäss Doris Hölling, Entomologin von Waldschutz Schweiz, auch der DNA-Befund. Man vermutet laut Dominique Schaller, Dienstchef des Amts für Wald, Wild und Fischerei, dass der Herd in Marly zum Zeitpunkt seiner Entdeckung bereits acht bis zehn Jahre existierte. Wie der Käfer in den Kanton Freiburg gelangt ist, ist hingegen nach wie vor ungeklärt. Es gilt als wahrscheinlich, dass Holzpaletten aus Ostasien der Grund waren – einen Beweis dafür gibt es allerdings nicht.

Zwei Fälle von Widerstand

Die zwei Mal pro Jahr in einem zuvor definierten Schutzperimeter durchgeführten Präventionsmassnahmen, die gestern anlässlich einer Demonstration für die Medien nochmals vorgeführt wurden, waren relativ streng. Sie umfassten das Fällen zahlreicher Bäume und intensive Kon­trollen an verbleibenden Bäumen durch Baumkletterer und speziell dafür ausgebildete Spürhunde. Dabei arbeiteten der Kanton und die Gemeinde Marly mit dem Bundesamt für Umwelt und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft zusammen.

«Obwohl wir rechtlich zu diesen Massnahmen ermächtigt waren, gab es in zwei Fällen erheblichen Widerstand der betroffenen Grundbesitzer», sagte Maurice Horner, Gemeinderat von Marly. Bei diesen Personen habe man beträchtliche Überzeugungsarbeit in wiederholten Diskussionen leisten müssen; zu einem Gerichtsfall sei es deswegen nie gekommen. «Deshalb war es uns auch so wichtig, durch stetige Kommunikation mit der Bevölkerung in Kontakt zu bleiben», so Horner.

Um den Einwohnern von Marly für die Zusammenarbeit zu danken, hat sich der Kanton laut Lambert etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Er offeriert den Eigentümern von Parzellen in der Kernzone, in der die Bäume gefällt wurden, einen Obstbaum, der kostenlos angepflanzt wird – sofern die Betroffenen dies ­wünschen.

Kostenpunkt: 2,6 Millionen

«Dass dieser Käfer im Kanton Freiburg nun ausgerottet ist, ist wirklich eine gute Neuigkeit», sagte der Direktor der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft, Didier Castella (FDP). Günstig war das Ganze allerdings nicht. Der Kampf gegen den Asiatischen Laubholzbockkäfer kostete den Staat in den letzten acht Jahren insgesamt rund 2,6 Millionen Franken, von denen rund 2,4 Millionen auf Marly und rund 234 000 Franken auf Brünisried fielen. Der Bund subventionierte die Bekämpfung des Käfers allerdings mit rund 966 000 Franken, so dass dem Kanton Nettokosten von rund 1,7 Millionen blieben.

Da ein dritter Befallsherd, der 2012 in Winterthur ausgemacht wurde, ebenfalls bereits als getilgt gilt, gibt es derzeit in der Schweiz nur noch einen Herd, im aargauischen Berikon. In Europa ist das Problem laut Doris Hölling indes immer noch weit verbreitet, und zwar in Deutschland, Frankreich, Italien, Grossbritannien, den Niederlanden und Finnland.

Biologe Yann Fragnière vom Amt für Wald, Wild und Fischerei (WALDA) im Videointerview:

Chronologie

Wie ein invasives Insekt zum Medienstar wurde

Am 8. Juli 2014 meldeten zwei Einwohner von Marly die Sichtung von Asiatischen Laubholzbockkäfern im Rittesquartier. Bereits tags darauf wurde die Präsenz der invasiven Insektenart bestätigt, mit der Entdeckung von drei stark kontaminierten Bäumen, die einen Tag später bereits gefällt wurden. Am 11. Juli 2014 wurde die Bevölkerung informiert, was ein beträchtliches Echo in den Medien auflöste. Am 17. Juli wurden zehn weitere kontaminierte Bäume entdeckt, am 28. Juli der zweite Befallsherd am Chemin du Publiet. Am 20. August 2014 nahmen über 300 Personen an einer Infoveranstaltung teil, was von Neuem erhebliches Medienecho auslöste. Bis zum Ende des Jahres wurden dann zwei Monitorings mit Baumkletterern und Spürhunden durchgeführt. Im Februar 2015 trat die kantonale Verordnung zur Bekämpfung des Käfers in Kraft. Auch wurden die Bewohner der sogenannten Pufferzone informiert, zu der auch Freiburg und Villars-sur-Glâne gehören. Bis 2018 folgten jährlich zwei mehrwöchige Monitorings, die jeweils im Frühling und Herbst durchgeführt wurden, aber allesamt keine neuen Spuren des Käfers ergaben. Ende des letzten Jahres wurde der Befallsherd in Marly als getilgt erklärt.

jcg

 

 

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