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Asylsuchende werden in Sugiez einquartiert

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Autor: Marc Kipfer

Der Entscheid ist dem Gemeinderat von Bas-Vully bereits vor Wochenfrist mitgeteilt worden: Im Zivilschutz-Ausbildungszentrum in Sugiez werden ab Mitte der ersten Februarwoche bis zu 50 Asylsuchende untergebracht. Der Betrieb des Asylzentrums ist auf ein Jahr beschränkt.

Nach einer Informationsveranstaltung für die Bevölkerung von Sugiez, Praz und Nant, die für den Dienstag, 3. Februar, angekündigt ist, werden die ersten Asylsuchenden ins Zentrum einziehen. Zur Verfügung stehen 50 Plätze – darunter 18 Mehrbettzimmer für Familien und ein Massenlager für bis zu zwölf Einzelpersonen.

Lösung in Sugiez am schnellsten verfügbar

«Die Kapazität dürfte schon bald nach der Öffnung ausgeschöpft sein», erklärte Anne-Claude Demierre gegenüber den FN. Die Staatsrätin bezieht sich auf die steigenden Zahlen von Asylsuchenden, welche in die Schweiz und damit auch in den Kanton Freiburg einreisen (siehe Kasten) und sagt unmissverständlich: «Wir befinden uns in einer Notsituation.» Laut Demierre werden vor allem Asylsuchende aus Somalia und Eritrea nach Sugiez kommen und im Normalfall für drei bis sechs Monate bleiben.

Dass das dringend nötige zusätzliche Asylzentrum in Sugiez eingerichtet wird, liegt laut Demierre an der schnellen Verfügbarkeit der dortigen Infrastruktur, die dem Kanton gehört. «Die Räumlichkeiten entsprechen ausserdem unseren Vorstellungen, da sie im Erdgeschoss und nicht unter dem Boden liegen», begründet Demierre den Entscheid.

Kaum Alternativen

Diese Einschätzung teilt Daniel Lehmann, Oberamtmann des Seebezirks. Als der Kanton nach geeigneten Standorten suchte, brachte Lehmann das Ausbildungszentrum ins Spiel. «Auch für Asylbewerber ist es angenehmer, über dem Boden zu wohnen», so Lehmann. Zudem gebe es im ganzen Kanton nicht viele geeignete und kurzfristig nutzbare Gebäude – auch im Seebezirk nicht. Als Alternative in Frage gekommen wären laut Lehmann nur die unterirdischen Zivilschutzanlagen in Murten oder … Sugiez.

Gemeinde nicht glücklich

Gar nicht geeignet findet Jean-François Chenaux, Syndic von Bas-Vully, den gewählten Standort. «Die Asylanten werden 150 Meter neben dem Bahnhof Sugiez untergebracht, wo täglich viele Kinder vorbeigehen und den Bus nehmen», ist Chenaux besorgt. Die Bevölkerung von Sugiez wehre sich gegen das Asylzentrum. «Es wurde bereits eine Petition lanciert», weiss der Syndic. Was ihn persönlich am meisten störe, sei die Art und Weise, wie der Entscheid kommuniziert worden sei. «Von Gemeindeseite hatten wir überhaupt nichts zu sagen, sondern wurden vor vollendete Tatsachen gestellt», regt sich Chenaux auf.

Der Gemeinderat von Bas-Vully akzeptiert den Entscheid zwar, hat den Kanton aber gebeten, im Asylzentrum Sugiez soweit möglich Familien oder alleinstehende Frauen aufzunehmen. Ausserdem hat der Kanton den lokalen Behörden eine höhere Frequenz von Polizeipatrouillen zugesichert. Der Syndic will das Thema am Info-Abend vom 3. Februar im Beisein von Anne-Claude Demierre und Staatsratspräsident Claude Lässer möglichst umfassend besprechen und einige Wochen später eine Zwischenbilanz über die ersten Erfahrungen mit dem Asylzentrum ziehen. Er sei auch skeptisch, was den weiteren Betrieb des Ausbildungszentrums angehe, so Chenaux.

Ausbildung läuft weiter

Diese Skepsis teilen die Verantwortlichen des Zivilschutz-Ausbildungszentrums gemäss Staatsrätin Demierre nicht. «Die Verantwortlichen haben sich mit unserer Lösung einverstanden erklärt», versichert die Staatsrätin. Der Ausbildungsbetrieb werde durch die Einquartierung der Asylsuchenden nicht beeinträchtigt, da das Asylzentrum lediglich zwei Pavillons in Anspruch nehme. «Die Kurse laufen weiter wie bisher», versichert Demierre. «Ändern wird sich einzig, dass die Kursteilnehmer nicht mehr im Zentrum übernachten können.»

Staatliche Finanzierung

Die vom Bund ausgerichteten Beiträge sollen zur Deckung der Mehrkosten durch das zusätzliche Asylzentrum ausreichen. Damit rechnet die kantonale Direktion für Gesundheit und Soziales laut einer Medienmitteilung vom Montag. «Das Jahresbudget für die Aufnahme und Betreuung dieser Asylsuchenden beträgt ungefähr eine Million Franken», präzisiert Demierre. Dazu kommen die beim Kanton angefallenen Kosten für die Suche eines geeigneten Standorts. Ärgerlich an der Geschichte: Erst vor drei Jahren hat der Kanton Freiburg im Zuge der verschärften Asylpolitik unter dem damaligen Bundesrat Christoph Blocher bestehende Zentren in Pensier (Gemeinde Bärfischen) und La Verrerie geschlossen. «Wir bauen jetzt eine Infrastruktur wieder auf, über die wir vor einigen Jahren bereits verfügt haben», bestätigt Demierre.

Eine rasche Anpassung an die Gegebenheiten sei im Asylwesen allerdings immer gefragt. «Wie viele Zentren es im Kanton braucht, hängt stets von der Anzahl Asylbewerber ab», so Demierre.

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