Olten Die Atel Holding AG will neben dem AKW Gösgen eine zweite Nuklearanlage bauen. Sie reichte dazu ein Rahmenbewilligungsgesuch ein, wie sie am Dienstag bekannt gab. Gebaut werden soll ein Leichtwasserreaktor der dritten Generation. Das neue Kernkraftwerk soll im solothurnischen Niederamt auf den Gemeindegebieten von Däniken SO, Gretzenbach SO und/oder Niedergösgen SO gebaut werden, wie Atel-Chef Giovanni Leonardi am Dienstag in Olten sagte. In Däniken steht bereits das Atomkraftwerk Gösgen. Für den Atel-Chef muss das neue Atomkraftwerk von einer Bevölkerungsmehrheit am Standort akzeptiert werden. Zweiter Faktor sei eine breite Trägerschaft für das Investitionsvolumen von 6 bis 7 Mrd. Franken. Dazu sei Atel noch auf Partnersuche. Zeitdruck bestehe nicht.
2025 ans Netz
Strom ans Netz liefern soll der neue Leichtwasserreaktor frühestens ab 2025. Die Bauphase soll acht Jahre dauern. Atel geht davon aus, dass eine Referendumsabstimmung über die Rahmenbewilligung 2012 oder 2013 stattfinden könnte. Hintergrund für das Projekt ist für Atel der sich abzeichnende Versorgungsengpass. Auch die Stromkonzerne Axpo und BKW planen zwei neue Atomkraftwerke, als Ersatz für die ältesten Schweizer Werke in Beznau AG und Mühleberg BE. Noch dieses Jahr wollen sie Gesuche um Rahmenbewilligungen einreichen, wie ihre Sprecher auf Anfrage sagten. sda
Bericht und Interview Seite 15