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Auch Altbau muss saniert werden

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Kein leichter Einstand für den neuen Präsidenten des Gemeindeverbandes Pflegeheim Bachmatte: Wenige Minuten, nachdem Andreas Stalder an der Delegiertenversammlung vom Montag gewählt worden war, musste er den Gemeindevertretern von Brünisried, Oberschrot, Plaffeien, Plasselb und Zumholz gewichtige Geschäfte vortragen. Der Plaffeier Gemeinderat ist zudem erst vor wenigen Monaten in den Vorstand nachgerückt, als Ersatz für die zurückgetretene Präsidentin Anita Remund.

Der Vorstand des Pflegeheimverbandes will die Verschuldungsgrenze von heute sechs auf acht Millionen anheben. Hauptgrund ist der Sanierungsbedarf im Altbau des 25-jährigen Heims. Die Erweiterung ist voll im Gang (siehe Kasten unten), und erst während der Bauphase hat sich gezeigt, dass gewisse mit dem Ausbau verbundene Zusatzkosten nicht über das normale Betriebsbudget abgerechnet werden können.

Investitionen im Altbau

Investitionsbedarf besteht gemäss Andreas Stalder unter anderem in der Küche, die laut allerneuster Forderung des Lebensmittelinspektorats nach dem Umbau vergrössert werden und die Ansprüche einer Spitalküche erfüllen muss. Dort und in der Wäscherei sollen alte Geräte ersetzt werden. In den Zimmern der Bewohner sollen die hohen Absätze zu den Duschen sowie die Böden ersetzt werden. «Sie sind eigentlich noch nicht am Ende ihrer Lebensdauer», so der Präsident. Doch seien die Nasszellen einst für ein Alters-, nicht für ein Pflegeheim eingerichtet worden. Zudem muss das Heim für 2015 eine neue Betriebsbewilligung einholen, was an Anpassungen im Bereich Qualitätssicherung und Hygiene geknüpft ist.

Das alles kostet Geld, nach einer ersten groben Schätzung des Vorstandes wohl über eine Million Franken. «Wir möchten die Sanierung des Altbaus jetzt genau planen, um an der nächsten Delegiertenversammlung ein Projekt vorlegen zu können», sagte Andreas Stalder. Mit dem Erweiterungsbau, für den ein Kredit von 5,46 Millionen Franken vorgesehen ist, kommt der Verband aber an die heutige Verschuldungsgrenze von sechs Millionen Franken und könnte deshalb die Renovierung nicht finanzieren. «Mit einer Verschuldungsgrenze von acht Millionen bleibt uns eine Reserve. Genaues wissen wir aber erst bei der Budgetberatung 2015», sagte Andreas Stalder. «Im Baukredit für die Erweiterung des Heims war kein Geld für die Sanierung des Altbaus vorgesehen», sagte Armin Jungo, Syndic von Oberschrot und Präsident der Baukommission für den Erweiterungsbau. Seit den ersten Ausbau-Ideen im Jahr 2003 seien die Anforderungen höher, die Vorschriften strenger und das Heim zehn Jahre älter geworden, erklärte er.

Bürger müssen zustimmen

Die Delegierten sahen die Notwendigkeit der Vorlage ein. Sie haben die Statutenänderung diskussionslos und einstimmig angenommen. Sie muss nun noch von den Gemeindeversammlungen aller fünf Gemeinden genehmigt werden. Die Delegierten haben am Montag darüber diskutiert, ob es zeitlich reicht, die Statutenänderung noch in diesem Herbst zu traktandieren. Die meisten Gemeindevertreter sprachen sich dafür aus, um keine Zeit zu verlieren und weiterplanen zu können. «Nur so können wir an unserer Frühlings-Delegiertenversammlung über einen Kredit für die Altbausanierung befinden», sagte zum Beispiel Irene Herzog, Gemeindepräsidentin von Zumholz. Die Vertreter von Plasselb machten geltend, dass Budget und Traktandenliste bereits abgeschlossen seien. «Wir versuchen es, versprechen können wir es aber nicht», sagte der Plasselber Ammann Hervé Brügger.

Budget mit drei Anträgen

Die Delegierten haben auch den Voranschlag 2015 genehmigt – dies allerdings mit drei Änderungsanträgen, welche die Gemeinde Plaffeien gestellt hatte. Das Budget sieht ein Betriebsdefizit von 280 000 Franken vor. Dies unter anderem wegen Überzeit und Zusatzaufwänden während der Bauphase. Ausserdem ist das Heim für wenige Monate überdotiert mit Personal. Der Vorstand will den Angestellten nicht jetzt kündigen, um sie dann wenige Monate später bei Vollbetrieb wieder anzustellen. Für den Betrieb mit 47 Betten braucht es zehn Pflegepersonen mehr als heute.

Die beantragten Anpassungen haben die Delegierten alle genehmigt. So wurde der Budgetbetrag für Hypothekarzinsen von 60 000 auf 37 000 Franken herabgesetzt. Zum Zweiten sollen die Planungskosten für die Altbausanierung ins Investitionsbudget und nicht in das Betriebsbudget aufgenommen werden. Zum Dritten soll auch der Verwaltungs- und Betriebsaufwand, der klar der Planung und Sanierung des Altbaus zugeschrieben werden kann, über die Investitionsrechnung finanziert werden. Somit wurde das Betriebsbudget um 153 000 Franken entlastet.

Nach weiteren Korrekturen ergab sich ein neuer Kostenverteiler für die fünf Gemeinden. Diesen haben die Delegierten genehmigt. «Mir fällt ein Stein vom Herzen. Ich bin froh, dass die Abstimmung einstimmig ausgefallen ist», sagte Andreas Stalder. «Wir sind uns bewusst, dass 2015 ein Übergangsjahr sein wird.»

Bezirkskommission: Bösingen will Betten «ausleihen»

Der Gemeindeverband Bachmatte will von September bis November 2015 nach und nach die 17 zusätzlichen Pflegebetten besetzen. Das Heim soll dann auf den 1. Dezember 2015 voll belegt sein. Von der kantonalen Gesundheitsdirektion hat der Verband die Zusicherung für die Pflegebetten aber bereits ab Januar 2015.

Deshalb hat die Stiftung St. Wolfgang der Bezirkskommission für Pflegeheime beantragt, fünf Kurzzeitbetten vom Januar bis August 2015 dem Pflegeheim Bösingen zuzuteilen. Die Bezirkskommission hat dies bewilligt. Die Delegierten des Bachmatte-Verbandes waren überrascht und verärgert über den für sie schwer nachvollziehbaren Entscheid. «Es ist unbegreiflich: Wie will Bösingen die fünf Betten wieder leeren, wenn die acht Monate vorbei sind?», sagte Vorstandsmitglied Barbara Boschung. Entschieden ist noch nichts, der Ball liegt bei Staatsrätin Anne-Claude Demierre. Die Syndics forderten den Vorstand auf, in einem Schreiben an die Gesundheitsdirektorin nochmals die Garantie einzuholen, dass das Heim Bachmatte alle Betten auf den 1. September 2015 zugesprochen erhält. im

Erweiterung: Leichte Kostenüberschreitung

D ie Arbeiten für die Erweiterung des Pflegeheims Bachmatte in Oberschrot sind voll im Gange. Seit Mitte August befindet sich der Aufenthaltsraum für die Betagten in einem Zelt, damit der Mittelbau aufgestockt werden kann. Dieses Provisorium dauert bis Ende Oktober.

Wie Armin Jungo, Präsident der Baukommission, ausführt, sind 88 Prozent oder 4,8 Millionen Franken der Arbeiten für den Erweiterungsbau (total 5,46 Millionen) übergeben, bezahlt sind 1,75 Millionen.

Der Kostenvoranschlag sei derzeit um 123 000 Franken überschritten, sagt er. Grund sind unter anderem unvorhergesehene Kosten für die Unterlagsböden im Esssaal, die neu gemacht werden müssen, sowie die Bodenheizung, die ersetzt werden muss. Auch die Sanierung der Heizung verursacht Zusatzkosten von 120 000 Franken. In den nächsten Tagen wird die Aussenisolation angebracht, dann folgt der Innenausbau.

Im Mai oder Juni 2015 soll der Anbau so weit fertig sein, dass mit der Einrichtung begonnen werden kann. Ab 1. September 2015 soll das Heim mit 17 zusätzlichen Betten (heute 31) in Betrieb genommen werden. im

Chronologie

Ausbaupläne und personelle Wechsel

Im Juli 2013 hatte der Heimverband Bachmatte dem Leiter André Schwartz nach zwei Jahren im Amt gekündigt (die FN berichteten). Am 1. Dezember 2013 trat Urs Stoll seine Nachfolge an. Nach acht Monaten hat er auf Ende November 2014 gekündigt, weil er sich den bevorstehenden Herausforderungen nicht gewachsen sah. Seit 2003 läuft zudem die Planung für den Um- und Ausbau um 17 Plätze. Es dauerte fünf Jahre, bis der Kanton dem Heim die Pflegeheimbetten zusprach. Um das 5,5-Millionen-Franken-Projekt zu realisieren, hat der Verband 2011 die Verschuldungsgrenze von einer auf sechs Millionen erhöht. Im Juni 2013 haben die Bürger der fünf Trägergemeinden den Kredit an der Urne genehmigt.im

Bachmatte: Neuer Heimleiter ist bestimmt

D as Pflegeheim Bachmatte hat einen neuen Heimleiter. Er heisst Ernst Gerber, kommt aus Weggis und fängt am 1. Januar 2015 an. Bis dahin wird er in die Region gezogen sein. Derzeit arbeitet der 55-Jährige als Zentrumsleiter bei Caritas. Er war vorher im Pflegebereich tätig und hat eine kaufmännische und die Heimleiterausbildung. Guido Hagen, Geschäftsführer des Pflegeheims Maggenberg in Tafers, wird das Oberschroter Heim zwischen dem Weggang des heutigen Heimleiters (20. November) und dem Start des Nachfolgers unterstützen und auch im Januar präsent sein. im

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