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Auf der Suche nach Harry Potter

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Autor: karin aebischer

Am 8. August 2007, dem Abend der verheerenden Überschwemmungen in Flamatt, musste Doris Bucheli-Betschart um 20.45 Uhr das Gemeindeführungsorgan GFO einberufen. Zusammen mit Oberamtmann Nicolas Bürgisser wurde um 22.30 Uhr Kata- strophenalarm ausgelöst. «Bis gegen 23 Uhr befürchteten wir, dass wir Evakuierungen vornehmen müssen», erklärte die Chefin GFO damals gegenüber den FN.

Dank des GFO konnte die Gemeinde Wünnewil-Flamatt den Einsatz aller Kräfte optimal koordinieren. Mit dem neuen Gesetz über den Bevölkerungsschutz sind nun alle Freiburger Gemeinden verpflichtet, die Struktur des GFO selbstständig oder in Kooperation mit Nachbargemeinden einzurichten.

Bis zum 31. Dezember 2009 müssen die Namen der Personen vorliegen, welche diese Aufgabe übernehmen werden. Mehrere Sensler Gemeinden haben die Stelle ausgeschrieben. Gesucht werden vordergründig Personen, die nicht bereits im Gemeinderat Einsitz nehmen. So wollen es die kantonalen Stellen.

Alles schriftlich festhalten

Der für die GFO-Ausbildung auf kantonaler Ebene zuständige Instruktor Gérard Menoud hat die Sensler Gemeinderätinnen und Gemeinderäte in der vergangenen Woche über die Einführung des GFO und die damit anfallende Arbeit informiert. Einige der Gemeinden verfügen bereits über ein GFO. «Diese haben auch ohne die neu erforderlichen Dokumente gut funktioniert», betonte Nicolas Bürgisser an der Infoveranstaltung.

Trotzdem müssen sich die Gemeinden an das Ausarbeiten der Dossiers machen. Dazu ist gemäss Gérard Menoud zuerst eine Risikoanalyse nötig. Was kann in einer Gemeinde wo, wann, wie und wieso passieren? Für jede mögliche Gefahr – seien es Hochwasser, Lawinen, Epidemien, Erdrutsche, KKW-Störfälle, Flugzeugabstürze, Erdrutsche, Hitzewellen oder Grossbrände – muss ein Konzept ausgearbeitet werden. Dazu gehören auch verschiedene Listen, die zum Beispiel aufführen, welche Personen in der Gemeinde einen Bagger besitzen oder wo Ärzte oder Veterinäre zu finden wären.

Nicht einfach zu finden

«Und was machen wir, falls wir keinen Chef GFO finden?», brachte Monika Zahno-Mathys, Gemeinderätin von St. Antoni, das Problem der Gemeinden auf den Punkt. «Ich würde Harry Potter anrufen», witzelte Menoud und gab den Gemeinderäten dann denn Tipp, in der Gemeinde zum Beispiel nach ehemaligen Offizieren Ausschau zu halten.

Er plädiert dafür, dass die GFO-Mitglieder nicht zugleich der Gemeindebehörde angehören. «Eine Katastrophe dauert mehrere Tage bis Wochen. In dieser Zeitspanne wird es schwierig, dass der Gemeinderat parallel auch politische Entscheide fällen kann.» Dies hat Doris Bucheli anders erlebt: «In unserer Gemeinde haben wir sehr gute Erfahrungen damit gemacht, dass der Gemeinderat zugleich GFO war», erklärte die Gemeindepräsidentin. «Ich möchte den anderen Gemeinderäten die Angst davor nehmen. Es ist durchaus machbar und entwickelt sich mit «Learning by Doing».

Philippe Knechtle, Chef Bevölkerungsschutz, schlägt den Gemeinden vor, unter Berücksichtigung gewisser Kriterien wie Nachbarschaft oder gleichen Risiken eine gemeinsame Struktur zu erarbeiten. Im Sensebezirk wird dies angestrebt (z. B. Tafers-Alterswil- St. Ursen, Schmitten-Heitenried-St. Antoni, Feuerwehr Sense-Süd-Gemeinden).

Im Ernstfall alleine

Auch Nicolas Bürgisser ist sich bewusst, dass Chef GFO nicht wie Sand am Meer vorhanden sind. «Falls man diese «Perle» nicht findet, fällt die Verantwortung auf den Gemeinderat zurück, der dafür sicher gut geeignet ist», ist er der Überzeugung. Es sei sicher wichtig, dass gewisse Prozesse auf Papier gebracht werden, meinte er zur Arbeit, die auf die Gemeinden wartet. «Meine Erfahrung zeigt jedoch, dass man im Katastrophenfall alleine dasteht und pragmatisch entscheiden muss.»

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