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Auf möglichst vielen Kanälen lernen

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Auf möglichst vielen Kanälen lernen

Isabelle Fleischmann bietet in Deutschfreiburg Gehirntraining für Senioren an

Ob Namen oder Telefonnummern, Geburtstage oder Prüfungsstoff, persönliche Erlebnisse oder erlernte Fertigkeiten: An unendlich vieles müssen wir uns Tag für Tag erinnern. Gezieltes Training kann helfen, Gehirn und Gedächtnis fit zu halten.

Von CAROLE SCHNEUWLY

Schon wieder die halben Einkäufe vergessen, den Hausschlüssel liegen lassen, den Vornamen des neuen Geschäftspartners nicht behalten: Wer sich über solche Situationen ärgert, kann etwas dagegen tun. «Ein gutes Gedächtnis ist ein trainiertes Gedächtnis», heisst es beim Schweizerischen Verband der Gedächtnistrainerinnen und -trainer SVGT.

Das weiss auch Erwachsenenbildnerin und Gedächtnistrainerin Isabelle Fleischmann. «Ums Üben kommt man nicht herum», sagt sie, denn Lernen funktioniere nur über ständiges Wiederholen. Von Gedächtnis fördernden Psychopharmaka oder Crashkursen in Gehirnakrobatik hält sie nicht viel. Sie setze auf ganzheitliches und alltagsnahes Gehirntraining, das auf die Bedürfnisse des jeweiligen Zielpublikums zugeschnitten sei.

Es gibt Dinge, die vergessen wir nie

Ganzheitlichkeit sei wichtig, weil das menschliche Gedächtnis ein dynamisches Netzwerk aus unterschiedlichen Systemen sei, so die ehemalige Primarlehrerin. Wer sich etwas Bestimmtes merken wolle, tue gut daran, möglichst viele Kanäle anzusprechen.

Die Zahlen jedenfalls sprechen für sich: Von ausschliesslich akustisch wahrgenommenen Informationen bleiben gerade mal zehn Prozent im Gedächtnis hängen. Hat man etwas zusätzlich gesehen, steigt der Anteil bereits auf 30 Prozent. Ganze 70 Prozent lassen sich behalten, wenn man die Information selber ausspricht und gar 90 Prozent, wenn man eine Tätigkeit eigenhändig ausführt.

«Im Idealfall kommt sogar noch eine emotionale Seite dazu», erklärt Isabelle Fleischmann. «Wenn unsere Gefühle involviert sind, erinnern wir uns an fast alles. Wer würde zum Beispiel seinen ersten Kuss vergessen?»

Fantasievolle Bilder

Zu einem ganzheitlichen Gehirntraining gehört laut Fleischmann auch eine Vielfalt der methodischen Ansätze. Dazu zählen Übungen für Wahrnehmungs- und Merkfähigkeit ebenso wie solche für Wortfindung und sprachlichen Ausdruck, für Konzentration und Logik. Sie arbeite gerne mit Bewegungselementen, thematisch oder visuell, so die 41-Jährige. «Das Gehirn denkt in Bildern, und je fantasievoller diese Bilder sind, desto besser.» Mindmaps seien wertvolle Lern- und Erinnerungshilfen, ebenso die so genannte Loci-Methode, bei der man zu Behaltendes mit bestimmten imaginären Ort verknüpft, um es später wieder abrufen zu können.

Durch Demenzkrankheiten im Familienkreis ist Isabelle Fleischmann auf das Gedächtnistraining aufmerksam geworden. Im vergangenen Sommer absolvierte sie beim SVGT einen sechstägigen Grundkurs für Kursleiter. Zurzeit steht sie in der Endphase eines Praktikums in der Memoryklinik des Inselspitals Bern.

Fleischmanns Spezialgebiet ist die Arbeit mit Seniorinnen und Senioren. Dabei geht es nicht nur um Erinnerungsfähigkeit, sondern auch um Selbständigkeit und Unabhängigkeit, um Lebensqualität und Alltagsbewältigung. «Nicht zu unterschätzen ist die Möglichkeit des geselligen Austauschs mit anderen. Dabei merken die Kursteilnehmer, dass sie mit ihren Problemen nicht allein sind.»

Das menschliche Gehirn bleibe bis ins hohe Alter lernfähig, sofern man etwas dafür tue. «Ich gehe dabei nicht von Defiziten aus, sondern möchte das fördern, was vorhanden ist», betont
Isabelle Fleischmann.
Zu diesem Zweck hatte sie für diesen Herbst einen Gedächtnistrainings-Kurs bei der Pro Senectute ausgeschrieben, der allerdings mangels Teilnehmender nicht zustande kam. Deshalb will sie jetzt das Gedächtnistraining einem breiteren Publikum bekannt machen. Im kommenden März soll im Begegnungszentrum Düdingen ein weiterer Kurs anfangen; andere Kursdaten und -orte sind je nach Interesse ebenfalls möglich.

Wer sich für die Teilnahme an einem Gedächtniskurs in Deutschfreiburg interessiert, kann sich melden bei: Isabelle Fleischmann, Postfach 524, 1701 Freiburg, Tel. 026 466 59 05 (abends). Ein Kurs besteht aus sechs Doppellektionen zu je zwei Stunden und kostet 220 Franken.
Ein Gehirn – 100 Milliarden Neuronen

Das menschliche Gehirn macht nur etwa zwei Prozent des Körpergewichts aus, braucht aber 20 Prozent der gesamten Körperenergie. Es besteht aus 100 Milliarden Neuronen (Zellen). Diese Anzahl bleibt sich auch im Alter in etwa gleich.

Geistige Leistung entsteht nicht aus der Anzahl Neuronen, sondern aus den Verbindungen zwischen ihnen, den so genannten Synapsen. Jedes Neuron kann 10 000 bis 20 000 Verbindungen zu anderen Neuronen herstellen. Wollte man die Synapsen in einem einzigen Gehirn zählen und zählte pro Sekunde eine Synapse, so bräuchte man dazu 32 Millionen Jahre!
Geistiges Training lässt die Verbindungen zwischen den Gehirnzellen sich vermehren und verstärken. Auf diese Weise kann die Gehirnleistung bis ins hohe Alter erhalten werden. Die Kapazität des Gedächtnisses ist unerschöpflich. Es kann unbegrenzt Informationen speichern. Das gespeicherte Wissen ist aber nicht immer abrufbar. cs

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