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Auffangklassen für verhaltensauffällige Schüler

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Auffangklassen für verhaltensauffällige Schüler

Der Grosse Rat befürwortet die Eröffnung von drei Tagesschulzentren

Der Grosse Rat will nicht, dass stark verhaltensauffällige Schüler den Schulbetrieb stören. Fast einstimmig hat er am Dienstag die Eröffnung von drei Tagesschulzentren befürwortet, davon eines für die deutschsprachigen Schüler.

Von ARTHUR ZURKINDEN

Die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit einem besonders problematischen Profil ist steigend. Dies stellte Erziehungsdirektorin Isabelle Chassot vor dem Grossen Rat fest: Keine Motivation, aggressives Verhalten, Fernbleiben der Schule, schlechter gesundheitlicher Zustand, oft auf Drogen- und Alkoholkonsum zurückzuführen, usw. So beschrieb sie die Schülerinnen und Schüler, welche der Lehrerschaft und den Mitschülern das Leben schwer machen.

Mit einer Reihe von internen Aktionen und andern Massnahmen soll versucht werden, die Probleme in den Primar- und Orientierungsschulen zu lösen. Fruchten sie aber nicht, so kann der verhaltensauffällige Schüler künftig vorübergehend in eine Auffangklasse geschickt werden. Dort wird der Schüler vom frühen Morgen bis zum späten Nachmittag betreut. Nicht nur das Lernen, sondern auch die Erziehung steht in diesen Klassen im Vordergrund. Nach einigen Monaten sollte der Schüler wieder in seine Schule zurückkehren können.

Lehrerschaft entlasten

Gedacht sind diese Auffangklassen vor allem für OS-Schüler. «Aber auch die Primarschule ist vom Problem der verhaltensauffälligen Schüler betroffen», ergänzte Isabelle Chassot. Wie viele Grossräte wies sie darauf hin, dass lediglich fünf Prozent der Schüler verhaltensauffällig sind.

Sie bedeuten aber für die Lehrerinnen und Lehrer eine grosse Belastung. «Die Lehrerschaft muss entlastet werden», betonte CVP-Sprecherin Christine Bulliard. Ihrer Ansicht nach wird die Platzierung der schwierigsten Schüler in Auffangklassen beitragen, dass die Lehrer ihre Erziehungsaufgaben besser erfüllen können.

Die Verantwortung der Eltern

«Wir müssen die Schlimmen herausnehmen», meinte FDP-Sprecherin Raymonde Favre. Nach ihren Worten bedauert die FDP, dass die Eltern solcher Schüler nicht in die Verpflichtung genommen werden. Deshalb wollten FDP und SVP, dass sich die Eltern an den zusätzlichen Kosten beteiligen müssen.

André Masset (CVP, Estavannens), selber Lehrer, wollte aber nicht, dass den Eltern der Prozess gemacht wird. «Hinter jeder Verhaltensauffälligkeit steckt ein grosses Leiden», gab er zu bedenken. Bruno Boschung (CVP, Wünnewil) wehrte sich ebenfalls gegen eine pauschale Schuldzuweisung. «Viele Eltern versuchen, ihre Kinder auf den richtigen Weg zu bringen, schaffen es jedoch nicht», hielt er fest. Oft sei es auch Glück, wenn Kinder reüssieren.
Marie-Thérèse Weber-Gobet (CSP, Schmitten) verurteilte ebenfalls das «Verursacherprinzip». «Es gibt verschiedene Gründe, weshalb ein Kind verhaltensauffällig wird», meinte sie. Und sie möchte nicht entscheiden, bei welchem Grund die Eltern zur Kasse gebeten werden.

Ursachen bekämpfen

«Die Jugendlichen sind heute nicht schlechter als wir», sagte Ursula Krattinger-Jutzet (SP, Düdingen). Ihrer Ansicht nach müssten mit vermehrter Prävention die Ursachen der Verhaltensauffälligkeit bekämpft werden: Ein zweites Kindergartenjahr, kleinere Klassenbestände, Ausbau der Schuldienste, Anstellung von schulischen Sozialarbeitern usw. zählte sie als Präventivmassnahmen auf. Sie bedauerte dabei, dass solche Forderungen oft den Sparmassnahmen zum Opfer fallen.

Hugo Raemy (SP, Murten) plädierte für bessere Integrationsmassnahmen. Er dachte dabei auch an die ausländischen Kinder.

Isabelle Joye
bleibt Grossrätin

Aus familiären Gründen hat die CVP-Grossrätin Isabelle Joye ihren Wohnsitz von Bussy (Broyebezirk) nach Freiburg verlagert. Weil sie so auch den Wahlkreis gewechselt hat, müsste sie laut geltendem Gesetz demissionieren. Ihr Gesuch, Grossrätin bleiben zu können, wurde gestern im Grossen Rat aber wohlwollend aufgenommen.

Das Büro des Grossen Rates sprach sich für einen Verbleib aus, weil das Kantonsparlament kürzlich eine CSP-Motion klar überwiesen hat, die eine Gesetzesrevision verlangt. Ein Wechsel des Wahlkreises soll künftig während der Legislaturperiode erlaubt werden.

Einzig die CSP-Fraktion hätte sich der Stimme enthalten, wäre es zu einer Abstimmung gekommen. CSP-Sprecher Benoît Rey rief dem Parlament die Diskussionen um den Wohnsitz von Michel Monney in Erinnerung, der schliesslich selber seine Demission einreichte. Deshalb wollte die CSP gestern nicht einfach Ja sagen, auch wenn sie im Herzen für einen Verbleib von Isabelle Joye im Rat war. az

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