Der Ständerat hat der Einführung einer Corona-Warn-App bei nur einer Gegenstimme zugestimmt. Werden Sie die App auch bei sich installieren?
Sicher. Und ich ermutige auch alle anderen Leute, es zu tun. Man kann zwar keine Wunder davon erwarten, aber es ist eine Ergänzung zum Tracing auf kantonaler Ebene.
Waren Sie vorbehaltlos dafür?
Der ganze Entwurf der dafür notwendigen Gesetzesänderung wurde durch den Bundesrat laufend verbessert. Dabei wurde insbesondere die Freiwilligkeit unterstrichen. Einerseits die Freiwilligkeit gegenüber dem Arbeitgeber, der die App nicht verlangen kann. Aber auch die Freiwilligkeit ganz allgemein, die App zu installieren.
Auch die freiwillige Quarantäne war ein Thema in der Debatte.
Ja, aber dieser Punkt wurde geklärt. Wer durch die App ein positives Ergebnis erhält, soll einen Arzt anrufen, der dann die Quarantäne anordnet. So ist es nicht mehr eine Selbstquarantäne, und auch die Frage der Lohnfortzahlung ist so gelöst. Es ist das Ergebnis eines dreiwöchigen Prozesses. Am Anfang tönte es in der Verwaltung noch ganz anders.
Der Ständerat hat einen Antrag gutgeheissen, dass wer über die App benachrichtigt wird, den Test kostenlos machen kann. Sie haben dies unterstützt.
Ja. Das geht zwar über die eigentliche Frage der App hinaus, aber durch die Deckung der Kosten haben wir ein unmissverständliches Zeichen gegeben, dieses Hilfsmittel auch zu nutzen. Wer zahlt, ob der Bund oder die Kantone, ist noch offen. Aber die Kostenfreiheit ist sehr relevant für das Testen, wenn im Herbst die Fallzahlen wieder ansteigen.
Eine App sorgt immer auch für Ängste bezüglich Datenschutz. Nicht bei ihnen?
Nein. Ich hatte sehr früh Kontakt mit dem App-Entwickler, Professor Salathé. Er stand stets auf der richtigen Seite, indem alles auf dem Handy und nichts zentral gespeichert wird. So ist keine Rückverfolgbarkeit möglich.
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