Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Aus den Augen, aus dem Sinn

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Oftmals werden politische Entscheide auf dem Hintergrund von Ereignissen wie Pandemien (Corona), Katastrophen (Fukushima) und Attentaten (9/11) gefällt. Die eingeleiteten spezifischen Massnahmen scheinen kurzfristig plausibel, aber sie sind substanziell selten weitsichtig beziehungsweise nachhaltig. Verbote können etwa das Gegenteil des gewollten Effekts bewirken. In der Schweiz werden zum Beispiel jährlich circa 250’000 Fahrzeuge ausser Betrieb gesetzt. Davon werden rund 140’000 exportiert; in Europa ist diese Anzahl zweifelsfrei um ein Vielfaches grösser. Die ausrangierten Fahrzeuge, die weder europäischen noch helvetischen aktuellen Normen entsprechen, werden in den Süden und Osten verschoben – getreu dem Sprichwort aus den Augen, aus dem Sinn. Damit belasten diese selbstredend weiterhin die Umwelt.

Entscheiden sich die Schweiz oder die Europäische Union, gewisse Produkte oder Energiegewinnungstechniken zu verbieten, mag der Effekt für ihre geografischen Grenzen unter Umständen positiv und den Applaus einer Wählermehrheit erhalten. Just bei uns wurden jedoch Entscheidungen gefällt und sind Vorlagen vors Volk gekommen, ohne dass mögliche Konsequenzen bedacht worden wären: Folgekosten (siehe Energiekostensteigerung), unsinnige Transporte, wirtschaftliche und soziale Herausforderungen etc. Exemplarisch ist die Neuorientierung der Energieversorgung. Ausländische Stromproduzenten werden zentral, obwohl sie Elektrizität allzu häufig mit veralteten Kernkraft- oder Kohlekraftwerken produzieren. In der Europäischen Union hat die Energiegewinnung 2019 gemäss einer im März 2023 aktualisierten Veröffentlichung des EU-Parlaments [1] circa 77 Prozent der Treibhausgas-Emissionen verursacht. Es erstaunt nicht eben, dass 2018 neun der zehn grössten CO2-Emittenten, wie in Welt.de (2019) zu lesen war, Europas Kraftwerke waren, die zur Energiegewinnung fossile Brennstoffe verwenden. [2]

Eingedenk des grossen Ganzen wird sich das trotz Bemühungen der Weltgemeinschaft (Rio, Paris und Glasgow) weder kurz- noch mittelfristig ändern. In den bevölkerungsreichen Regionen wie China und Indien (rund 2,8 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohner) wird sich die Mittelklasse nach und nach vergrössern, das heisst, die Masse der Personen, die sich in Zukunft ein Auto leisten können, wird entsprechend zunehmen. Wächst die Mittelklasse im Vergleich zur Gesamtheit pro Jahr um ein Prozent, vermögen theoretisch neu 28 Millionen Menschen ein Auto. Gemäss dem Verband der Automobilindustrie (VDA) existieren weltweit rund 1,27 Milliarden Autos, laut Statista.de werden pro Jahr weltweit über 80 Millionen neue Automobile verkauft. Davon sind nach wie vor rund 75 Prozent mit Verbrennungsmotoren ausgestattet. Folglich muss Erdöl in den gleichen Mengen wie bis anhin gefördert werden.

In Konsequenz müssen sich die Schweiz und Europa anstelle des Verbietens von Technologien neben der Erforschung neuer Energiequellen schnellstmöglich der Weiterentwicklung existierender und innovativer Technologien widmen, um den Energieverbrauch generell zu senken. Da der Einfluss auf die Reduktion der Treibhausgase bei der Verbrennung fossiler Energieträger, sei es zur Energiegewinnung oder sei es für die Mobilität, am grössten wäre, müssten hier aus Nachhaltigkeitsüberlegungen Prioritäten gesetzt werden.

Werden die bisherigen Technologien effizienter, werden sie sich rasant durchsetzen. Daher ist zu fragen, ob es bei bereits etablierten Technologien nicht sinnvoll ist, sie weiter zu optimieren, statt sie zu verbieten. Oder wie Hans-Werner Sinn, Wirtschaftsprofessor und früherer Präsident des Ifo-Instituts, kürzlich meinte, der CO2-Ausstoss bei Öl, Kohle und Co. könne nur reduziert werden, wenn «alle oder fast alle mitmachen, denn was wir nicht verbrauchen, verbrauchen sonst andere.» [3]


[1] https://www.europarl.europa.eu/news/de/headlines/society/20180301STO98928/treibhausgasemissionen-nach-landern-und-sektoren-infografik [2] Quelle: https://www.welt.de/wirtschaft/article191245037/Treibhausgase-Das-sind-die-groessten-CO2-Emittenten-in-Europa.html#cs-lazy-picture-placeholder-01c4eedaca.png abgerufen am 19.04.2020 [3] https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/hans-werner-sinn-das-verbrenner-verbot-beschleunigt-den-klimawandel-19072450.html

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema