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Aus den Bananenkisten-Sarkophagen

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Aus den Bananenkisten-Sarkophagen

Im kantonalen Amt für Archäologie wird zum ersten Mal eine Ausstellung durchgeführt

Anstatt des lange ersehnten Archäologiemuseums hat der Kanton Freiburg jetzt wenigstens einen Ausstellungsraum für archäologische Themen: das Treppenhaus des Amtes für Archäologie. Die erste Ausstellung wird heute eröffnet.

Von CAROLE SCHNEUWLY

Schon vor rund 20 Jahren wollte der Kanton Freiburg in dem historischen Gebäude auf der Oberen Matte, in dem sich heute das kantonale Amt für Archäologie befindet, ein Archäologiemuseum einrichten. Das damals in der Planung bereits weit fortgeschrittene Vorhaben scheiterte jedoch aus finanziellen Gründen und ist seither mehr Traum als konkretes Projekt. Ein Traum allerdings, den die archäologieinteressierten Kreise des Kantons nie ganz aufgegeben haben, allen voran der Verein Freunde der Archäologie. Dessen aktuelle Präsidentin Roselyne Crausaz machte die Anregung, den Platz im Treppenhaus des 1708 als Getreidespeicher erbauten und 1821 in eine Kaserne umgewandelten Gebäudes für archäologische Ausstellungen zu nutzen.

«Seit vielen Jahren beunruhigt es mich, zu sehen, dass Fundstücke, die grossen archäologischen Museen zur Ehre gereichen würden, in ihren Bananenkisten-Sarkophagen schlummern», so die alt Staatsrätin. Das Problem sei umso drängender geworden, nachdem vor zwei Jahren die archäologische Dauerausstellung im Museum für Kunst und Geschichte aufgelöst worden sei.

Für die ganze Freiburger Bevölkerung

Die erste Ausstellung auf den fünf Stockwerken des Amtes für Archäologie ist schliesslich in enger Zusammenarbeit zwischen dem Amt und den Freunden der Archäologie entstanden. Letztere übernahmen die Aufgabe, die Finanzierung sicherzustellen. Gut 300 000 Franken hat das Projekt gekostet, inklusive der Anschaffung der Vitrinen. 50 000 Franken hat der Verein selbst über-
nommen, für den Rest kamen Stadt und Kanton Freiburg sowie die
Loterie Romande auf. Die Vitrinen werden im Gebäude bleiben und
sollen künftig alle zwei Jahre für
eine thematische Ausstellung genutzt werden. Parallel dazu soll eine klei-ne permanente Ausstellung eingerichtet werden, in der wichtige
Fundstücke ständig zugänglich sein sollen.

«A bis Z: Archäologischer Streifzug durch das Freiburgerland», heisst die erste Sonderausstellung, die am Freitagabend eröffnet wird. Es solle eine Ausstellung für die ganze Freiburger Bevölkerung sein, betonte Kantonsarchäologe Claus Wolf am Donnerstag vor den Medien. Deshalb habe man sich auch für das aussergewöhnliche Konzept entschieden: weder thematisch noch chronologisch, sondern punktuell nach ausgewählten Gemeinden (siehe Kasten). Den Besuchern solle nicht nur ein Einblick in die archäologischen Schätze des Kantons ermöglicht werden, sondern auch in die Arbeit des Amtes für Archäologie.
Für Roselyne Crausaz ist die Ausstellung zugleich Hommage an die 2004 verstorbene frühere Kantonsarchäologin Hanni Schwab, die vor 20 Jahren auch den Verein Freunde der Archäologie gegründet hatte. «Ohne sie wäre die Freiburger Archäologie nicht dort, wo sie heute ist», so Crausaz.

Und wie steht es heute um die Idee eines Archäologiemuseums? Die ist weder für Roselyne Crausaz noch für Claus Wolf endgültig vom Tisch, auch wenn sich beide bewusst sind, dass sie vorerst kaum umgesetzt werden dürfte. Umso wichtiger sei die Ausstellung im Amt für Archäologie, die dazu beitragen solle, dass das Thema präsent bleibe.

Von Arconciel bis Zumholz

Das Konzept der ersten Ausstellung im Amt für Archäologie ist ungewohnt, aber bestechend: 18 Gemeinden von A wie Arconciel bis Z wie Zumholz wurden ausgewählt und werden mit jeweils einem
bestimmten archäologischen Thema präsentiert. So geht es bei Bösingen um das Thema Wandmalereien: Vorgestellt werden die um 200 n. Chr. entstandenen Malereien im Kryptoportikus, dem gedeck-
ten Säulengang, der gallorömischen Villa bei der Kirche. Die Gemein-de Düdingen wurde mit dem Thema frühkeltischer Grabhügel verbunden, wie es sie im Gebiet Birch gab.

Zeitlich reicht das Spektrum der Ausstellung von 15 000 v. Chr. bis ins ausgehende 17. Jahrhundert. Alle sieben Bezirke sind mit mindestens einer Gemeinde vertreten; die Verteilung hat laut Claus Wolf vor allem mit der Tätigkeit des Amtes für Archäologie in den verschiedenen Regionen zu tun. Deutschfreiburg ist präsent mit den Gemeinden Bösingen, Düdingen, Gurmels, Jaun, Kerzers, Muntelier und Zumholz.

Der durchgehend zweisprachige Rundgang ist angereichert mit verschiedenen didaktischen Mitteln wie Maquetten oder Computerstationen. An den Computern findet sich für jede Ortschaft des Kantons wenigstens ein kleiner archäologischer Eintrag. Zudem ist ein reich bebilderter Begleitband erschienen, und es finden regelmässig Vorträge statt. cs

Vernissage: Fr., 4. November, 19 Uhr. Ausstellungsdauer: bis zum 23. April 2006. Öffnungszeiten: Di. bis So. 11 bis 17 Uhr, Do. 11 bis 21 Uhr. Eintritt: frei. Vorträge: ab dem 24. November jeden dritten Donnerstag um 19 Uhr. Internet: www.fr.ch/sac.

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