Der Gemeinderat soll einen Weg aufzeigen, um «schnellstmöglich und ausserterminlich» aus der Agglomeration Freiburg auszutreten. Dies beantragte die SVP-Ortssektion Düdingen an der Gemeindeversammlung.
Als Hauptargument nannte SVP-Präsident Stefan Siegenthaler an der Versammlung vom Montag die rund 600 000 Franken, die Düdingen an die Agglo bezahle. «In der heutigen finanziellen Situation der Gemeinde ist es ihr schlicht nicht möglich, die Kosten der welschen Agglo-Gemeinden mitzutragen», sagte er. Geplante Agglo-Projekte in der Höhe von rund 50 Millionen Franken würden die Gemeindefinanzen noch weiter belasten. Deshalb sei ein schnellstmöglicher Austritt wünschenswert, am besten, bevor die Aggloprojekte der zweiten Generation starten.
Doppelspurigkeit beenden
Ähnliche Argumente kamen von Werner Wyss, der als ehemaliges Mitglied des Agglorates auch einen Austritts-Antrag stellte. «Düdingen passt nicht zur Agglo. Aufwand und Ertrag stimmen nicht überein», sagte er. Ausserdem gehe die doppelspurige Mitgliedschaft der Gemeinde–bei der Region Sense und bei der Agglomeration–auf Dauer nicht auf. Die Gemeinde müsse Prioritäten setzen. Ein vorzeitiger Austritt sei möglich, zeigte sich das ehemalige SVP-Mitglied Werner Wyss überzeugt. Der Gemeinderat müsse einfach geschickt verhandeln.
Der Gemeinderat hat am Montagabend die beiden Anträge entgegengenommen. Ammann Kuno Philipona konnte aber nicht versprechen, dass bereits an der Dezember-Gemeindeversammlung eine Antwort erfolgen kann, da die Zeit zu knapp bemessen sei.
Neuer Agglorat
Die Versammlung wählte Josef Stadler mit 263 Stimmen zum neuen Mitglied des Agglorates, als Nachfolger von Werner Wyss. Die SVP hatte aus Protest keinen Vertreter mehr gestellt. «Düdingen hat keine Chance im Agglorat und wird konsequent überstimmt», erklärte SVP-Präsident Stefan Siegenthaler. «Noch mehr Zeit in ein solches Amt zu investieren, lohnt sich nicht.» Josef Stadler hatte für sein Votum gegen die Steuererhöhung Applaus geerntet und war an der Versammlung spontan als Kandidat genannt worden.
