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Bahn frei für neue Plastikfolientunnel

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In Kerzers wächst auf drei Hektaren Land schon bald das ganze Jahr hindurch Nüsslisalat. Vis-à-vis des Reitsportzentrums Richtung Gurbrü wollen die beiden Gemüsebauern Adrian Tschachtli und Thomas Hurni auf einer Fläche von 28 000 Quadratmetern Plastikfolientunnel aufstellen. Die Anwohnerin Christine Balmer hatte im letzten März gegen das Bauvorhaben Einsprache erhoben (die FN berichteten). Nun können die beiden Gemüsebauern mit dem Bau der Folientunnel loslegen: Das Oberamt des Seebezirks hat die Einsprache abgelehnt, und Christine Balmer will sie nicht weiterziehen.

Keine Alternativstandorte

Gewehrt gegen die Folientunnels neben ihrem Wohnort hat sich Balmer mit dem Argument, dass solche Plastikfolientunnel nicht da und dort in der Gemeinde, sondern an einem zentralen Standort gebaut werden sollen. Auch befürchtet Balmer Mehrverkehr und mehr Lärm durch Belüftungen und Pumpen. Die Einsprache sei unbegründet, schreibt das Oberamt in seinem Entscheid. Zwar hat auch das Büro für Natur- und Landschaftsschutz dem Bauvorhaben ein negatives Gutachten ausgestellt: Der geplante Bau verändere die Landschaft stark, lautete die Begründung. Weil die beiden Bauherren und Bauern dem kantonalenRaumplanungsamt jedoch darlegen konnten, dass andere Standorte in der Gemeinde nicht infrage kämen, hat das Raumplanungsamt die erforderliche Sonderbewilligung fürBauten in der Landwirtschaftszone ausgestellt.

«Chancen sind gering»

Anwohnerin Balmer zieht die Einsprache nicht weiter. «Es bringt nichts», begründet sie ihren Entscheid, «meine Chancen sind gering.» Balmer müsste beweisen, dass nach dem Bau der Folientunnel der Lärmpegel ansteigen und das Verkehrsaufkommen grösser würde. «Weil die Tunnel noch gar nicht stehen, kann ich dies aber gar nicht beweisen.»

Bauherr Adrian Tschachtli ist froh, dass er sein Bauvorhaben nun realisieren kann. Er will in den Folientunneln das ganze Jahr hindurch Nüsslisalat anpflanzen. Die Abnehmer hätten Interesse an Salat, begründet er sein Vorhaben. Und auch die Konsumenten wollten das ganze Jahr hindurch Nüsslisalat kaufen können. Im Sommer sei es «extrem schwierig», Nüssler im Freiland anzubauen. «Wenn nicht wir den Salat produzieren, wird er an einem anderen Ort produziert.» Für Tschachtli ist es logischer, den Salat hier anzubauen, statt ihn von weit her zu importieren.

Das Gesetz erlaubt den Bau

Bauer Adrian Tschachtli, der auch im Kerzerser Gemeinderat sitzt, versteht die Bedenken von Einsprecherin Christine Balmer. «Diese Tunnel sehen nicht schön aus», sagte er bereits bei der Eingabe des Bauvorhabens. Ein zentraler Standort für Plastikfolientunnel, wie es Balmer gefordert hatte, ist vom Gesetz her aber nicht vorgeschrieben: Plastikfolientunnel dürfen auf Landwirtschaftsland gebaut werden, denn die Tunnel stehen nicht auf einem festen Fundament, sondern sind verstellbar. Anders ist die gesetzliche Ausgangslage bei der bodenunabhängigen Produktion: DieGewächshäuser, die es für diese Produktionsart braucht, müssen in einer sogenannten «Zone für diversifizierte Landwirtschaft» erstellt werden (siehe Kasten).

«Wenn nicht wir den Salat produzieren, wird er an einem anderen Ort produziert.»

Adrian Tschachtli

Gemüsebauer aus Kerzers

Gewächshäuser: Bauprojekte sind nicht in Sicht

I m Gegensatz zu Folientunneln dürfen Gewächshäuser mit bodenunabhängiger Produktion nicht in der Landwirtschaftszone, sondern nur in der «Zone für diversifizierte Landwirtschaft» gebaut werden, erklärt der Kerzerser Gemeinderat Martin Maeder. In Gewächshäusern wachsen die landwirtschaftlichen Kulturen – allen voran Gurken und Tomaten – nicht im Boden, sondern ohne Erde in einem Substrat.

Weitere Zone war geplant

Eine solche Zone für Gewächshäuser wollte die Gemeinde Kerzers für ihre Gemüsebauern schaffen, nämlich im Grossen Moos. Gegen den Richtplan, in dem unter anderem die Zone für diversifizierte Landwirtschaft geplant gewesen war, sind im Rahmen der Ortsplanungsrevision laut Maeder jedoch diverse Bemerkungen eingegangen.

Kein konkretes Projekt

Der Gemeinderat hat die Zone schliesslich in die Richtplanung zurückgestuft. «Wir hatten kein konkretes Projekt für den Ausbau dieser diversifizierten Zone auf dem Tisch», sagt Maeder. Wenn ein Landwirt ein Bauprojekt eingeben würde, müsste die Gemeinde das Grundstück nachträglich in den Zonennutzungsplan aufnehmen.

In der Gemeinde Kerzers besteht derzeit laut Maeder nur eine Zone für diversifizierte Landwirtschaft, nämlich im «Moosacher». Dort stehen Gewächshäuser, in denen Kulturen bodenunabhängig heranwachsen. hs

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