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Barbie hat Joker den Laufpass gegeben

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Die Kerzerser Joker AG hat elf Angestellten gekündigt – und sucht weiter qualifizierte Leute

Grosses Erstaunen in Kerzers, als vor zwei Wochen die Joker AG mit drei anderen Unternehmen auf einer Reihe mit «den wichtigsten Industrieprojekten» des letzten Jahres im Kanton Freiburg auftauchte (FN vom 5. Februar). Ein «joke»? Auf Ende Januar hatten nämlich elf Angestellte von Joker die Kündigung erhalten.

«Pech gehabt» habe Joker offensichtlich, meint Rudolf Zurkinden, Direktor des Freiburger kantonalen Amtes für Wirtschaftsförderung. Pech gehabt habe deshalb auch die Wirtschaftsförderung mit dieser Auflistung und die FN, die ein Foto dazu brachten. Er sei über die Information selber erstaunt gewesen, sagt Rudolf Zurkinden.

Pech gehabt

Das Dossier Joker sei schon vor einiger Zeit abgeschlossen worden, und er sei erst auf die Pressekonferenz hin über die Probleme informiert worden. Drei Elemente hätten ihn bewogen, die Kerzerser Firma auf die Liste zu setzen: Erstens sei es im Kanton «relativ rar, dass ein Unternehmen in die Produktion investiert»; der zweite Grund sei der Neubau, der im letzten Jahr in Kerzers entstanden ist; und der dritte Punkt sei, dass die Entwicklung in Kerzers, also in Deutschfreiburg stattgefunden habe.

Im Rahmen «der Wirtschaftsförderung unterstützt der Kanton Freiburg neue Projekte innovativer Unternehmen, deren Markt vor allem ausserhalb des Kantons liegt, mit direkten Beiträgen, Zinskostenbeiträgen und Bürgschaften», ist auf der Homepage der Wirtschaftsförderung zu lesen. Das Engagement des Kantons sei aber keine Garantie, dass es mit einem Unternehmen nurmehr aufwärts gehe, sagt Rudolf Zurkinden.
Dass die Unterstützung von Joker eine Fehlinvestition gewesen sei, sei überhaupt nicht gesagt, betont er.Die Umstände bei Joker kenne er nicht genau, der angesprochene Rückschlag könne aber auch nur ein kurzfristiger sein. Bei der Firma herrsche ein Wachstumstrend, der mittel- und langfristig durchaus weitergehen könne.

«Es wird viel geredet»

«Es wird zurzeit sehr viel geredet: Die Firma sei nach Deutschland verkauft worden, die Firma mache Konkurs. Das stimmt alles nicht», erklärt Manfred Zingg, Direktor Finanzen und Administratives bei der Joker. Tatsache sei, dass der US-Spielwarenkonzern Mattel – bekanntestes Produkt ist die Barbie-Puppe – auf eine weitere Zusammenarbeit mit Joker verzichte.

«Amerikanische Verträge sind halt immer kurzfristig», sagt Manfred Zingg. Es sei nicht abzusehen gewesen, dass Mattel – nach 15 Jahren – auf Ende 1999 den Vertrag kündige. Damit blieben vorerst über ein Drittel der 5500 Quadratmeter Lagerfläche im 1999 erstellten Neubau ungenutzt. Vor allem aber «mussten gezwungenermassen Kündigungen ausgesprochen werden». Vertrieb und Lagerung von Mattel-Produkten hätten 15 von gegen 40 Joker-Angestellten «belegt», elf Lagerangestellte hätten die Kündigung auf Ende Januar erhalten.

Ein Drittel eines Drittels

Für Joker sei dies natürlich ein Schlag, aber einer, der die Firma «nicht bis ins Mark erschüttere». Joker arbeite im Bereich Spielwaren und Freizeit in drei Geschäftszweigen:erstens im Warenhandel, wo man im deutschsprachigen Europa verschiedene Produkte vertreibe; zweitens stelle man in Kerzers eigene Produkte her; drittens biete man Service-Dienstleistungen (Reparaturen, Austausch usw.).

Der Ausstieg von Mattel treffe den ersten Zweig – und zwar rund einen Drittel davon. «Insgesamt ist also ein Drittel eines Drittels betroffen», rechnet Manfred Zingg vor. Mattel habe sich einfach weltweit neu organisiert und entschieden, in Europa nur noch drei Zentren für Lagerung und Warendistribution zu halten. Neu würden nun Frankreich, die Schweiz und Südeuropa von Lyon aus abgedeckt. «Wir haben gehört, dass die Lieferung von Lyon aus in die Schweiz momentan überhaupt nicht funktioniert. Das haben wir mit Genugtuung aufgenommen.»

Qualifiziertes Personal gesucht

Joker habe nicht vor, einfach nur Lagerraum zur Verfügung zu stellen, sondern biete einen umfassenden Service an. Mittlerweile habe man bereits einen weitern Partner – wenn auch einen weit kleineren als Mattel – gefunden, sagt Manfred Zingg. Von den elf Angestellten, denen gekündigt worden sei, habe man dreien wieder einen Vertrag geben können. «Andere haben so schnell eine neue Stelle gefunden und uns vorzeitig verlassen, dass wir kurzfristig Aushilfen brauchten.»

Von einer hohen Fluktuationsrate, die bei Joker herrschen soll, will er nichts wissen: «Wir haben mal einen Personalwechsel-Vergleich mit anderen Firmen gemacht und keinen Unterschied festgestellt», sagt Manfred Zingg. Allerdings sei Joker darauf angewiesen, schnell auf Aufträge zu reagieren, und brauche deshalb sehr flexibles Personal. Abgänge habe es deshalb bei Leuten gegeben, die nicht so flexibel sein konnten oder wollten.
Es sei auch sehr schwierig, in den Bereichen Produkt-Management und -Entwicklung qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Zurzeit seien etwa zehn Stellen frei, die aber mit den Entlassenen nicht besetzt werden könnten.

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