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Barfuss durchs Wattenmeer

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Liebe Gäste, ab sofort bitte absitzen oder sich gut festhalten. Wir passieren eine unruhige Zone.» Dazu fordert uns der Schiffskapitän auf der Fähre vom Festland zur Nordseeinsel Amrum gleich zwei Mal auf. Tatsächlich: Es dauert nicht lange, und schon zeigt sich die Nordsee von ihrer rauen Seite. Die See tobt. Die Wellen peitschen. Das Meer ist grau. Der Himmel bedeckt. Wind und Strömung treiben ihr Spiel. Ein Mädchen schreit: «Mama, wir haben Schlagseite!» Und ich erinnere mich an die «Estonia», die 1994 in Seenot geriet. In einer Sturmnacht ging die Ostseefähre auf der Fahrt von Tallinn nach Stockholm in finnischen Gewässern unter. Rund 900 Menschen ertranken.

Halligen im Wattenmeer

Doch da bricht auf einmal ein Sonnenstrahl durch, und die Welt sieht ganz anders aus. Am Horizont tauchen kleine Inseln auf, die sich nur wenige Meter über dem Meeresspiegel erheben. Die Halligen. Es sind kleine Marschinseln vor den Küsten, die bei Sturmfluten überschwemmt werden können. Sie liegen im nordfriesischen Wattenmeer an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins sowie an der Nordseeküste Dänemarks. Auf der ganzen Seereise begleiten uns aber auch die Warften der Halligen. Das sind jene Inseln mit künstlich aufgeschütteten Hügeln, auf denen sich Häuser mit ihren Schindeldächern eng aneinanderschmiegen, aufgereiht wie Perlen auf einer Schnur. Die Hügel bewahren die Bewohner vor der Flut. Ein faszinierender Anblick. Die einsamen Inseln sind Bruchstücke von grösseren Landmassen, die im Laufe der Zeit von Sturmfluten auseinandergerissen wurden.

Barfuss über das Meer

Die deutschen Halligen, wie auch die Inseln Amrum und Sylt liegen im deutschen Wattenmeer, das 2009 zum Weltnaturerbe erklärt wurde. Ein Lebensraum für mehr als 10 000 Tier-und Pflanzenarten. Das Wattenmeer und das zugehörige Ökosystem sind einmalig auf der Welt. Kein Nordseereisender sollte sich die Wattwanderung entgehen lassen. Eigentlich war sie auch auf unserer Reise vorgesehen, doch das Frühlingswetter war noch zu kühl. In den Sommermonaten jedoch ist das Barfusslaufen auf der Nordsee der grosse Hit. Von der Nordspitze auf der Insel Amrum führt die etwa zweistündige geführte Wanderung zur Nachbarinsel Föhr. Bus und Fähre bringen den Gast wieder nach Amrum oder aufs Festland zurück.

Rund um die Insel Amrum

Unsere Gruppe hat eine Radtour rund um die Insel über die ausgefallene Wattwanderung hinweggetröstet. In Amrum mit seinen 2300 Einwohnern ist Wandern und Radfahren geradezu ein Muss. Rund um die Insel sind es gerade mal 22 Kilometer. Und an den Wegstrecken liegen die Sehenswürdigkeiten: alte Friesenhäuser, die St.-Clemenskirche aus dem 12. Jahrhundert und der historische Friedhof im Dorf Nebel, das Carl-Zeiss-Naturzentrum in Norddorf. Einmalig ist der Strand auf der nur 14 Kilometer langen und drei Kilometer breiten Insel. Er gehört zu den weitesten und schönsten Europas.

«Eine Unmenge Sand spült das Meer ans Land», sagt die Biologin vom Carl-Zeiss-Zentrum. Der sogenannte Kniepsand ist eine extrem langsam wandernde Sandbank. Zurzeit bildet er auf Amrum einen rund 15 Kilometer langen und bis zu 1,5 Kilometer breiten Sandstrand. «Der Kniepsand fungiert als natürlicher Inselschutz bei Sturmfluten und liefert reichlich Sand für den Aufbau des sich anschliessenden Dünengürtels», erklärt die Biologin. Das Gehen auf diesem unendlich weiten Sandstrand, begleitet vom Wellenschlag des Meeres und vom Schreien und Kreischen einer Unmenge von Vögeln, ist unglaublich faszinierend. Wenn nur dieser bissige Nordwind nicht wäre. Auf freier Fläche bläst uns der Wind erbarmungslos ins Gesicht, geht durch Mark und Bein. Meine fünf–leider zu dünnen–Kleiderschichten reichen nicht. Nach einer Stunde bin ich durchgefroren, und es bleibt nur die Flucht in die Sanddünen.

Nicht nur für Prominente

Eine ganz andere Welt ist jene von Sylt. Eine Insel der High Society? Ja, aber nicht nur. Die Crème de la Crème hat sich vorab im Dorf Kampen niedergelassen. Villen, eine grösser als die andere, bestimmen das Dorfbild. Alle mit Schilf bedeckt, dem obligaten Reetdach. «Wegen des Feuerschutzes sind diese Schilfdächer sehr teuer, und nur eine gewisse Schicht kann sie sich leisten», sagt die Reiseführerin. Nirgendwo in Deutschland sei Wohnen teurer als hier.

Aber sonst gibt es auf Sylt durchaus Orte, wo sich der Normalsterbliche niederlassen kann, wie etwa in Westerland (Ankunft vom Festland) oder Keitum. «Dank der guten Luft erholen sich hier Asthma- und Hautkranke», sagt die Reiseleiterin. Sylt ist und bleibt jedoch die Sehnsuchtsinsel der Promis: Hermann Hesse, Thomas Mann, Marlene Dietrich und Stefan Zweig waren da. Amrum und Sylt sind übrigens das ganze Jahr gut zu bereisen und auch im Herbst und Winter attraktiv.

Heimat von Theodor Storm

Idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in die einzigartige Naturlandschaft Nordfriesland ist Husum, die kleine Hafenstadt auf dem Festland. Husum mit rund 23 000 Einwohnern liegt rund zwei Autostunden von Hamburg entfernt. Der Dichter Theodor Storm ist der berühmte Sohn der Stadt. Vor 150 Jahren hat er ihr das Gedicht «Graue Stadt am Meer» gewidmet. Doch mit den alten, farbenprächtigen Giebelhäusern und den vier Millionen Wildkrokussen, die im Frühling im Schlosspark blühen, könnte es genau so gut «Bunte Stadt am Meer» heissen.

Den vierten und letzten Tag der Reise verbrachten wir in Hamburg, der zweitgrössten Stadt Deutschlands, in der über 1,7 Millionen Menschen leben. Und wir erfuhren: Die Reise ist eine ideale Kombination von Natur- und Grossstadterlebnis.

Dieser Beitrag entstand mit Unterstützung von Deutschland Tourismus.

Kleine aufgeschüttete Inseln: die Warften. Bild ilAuf Amrum und Sylt haben die Schilfdächer Tradition. Bild ilAb ins Körbchen: Strand auf Sylt. Bild zvg

Tipps und Infos

Naturerlebnisse für jeden Geschmack

Anreise:Flug von Zürich nach Hamburg. Weiterfahrt mit Zug oder Taxi nach Husum (ca.1,5 Std.).

Husum:Das «Geniesser Hotel Altes Gymnasium» liegt in einem Park und war einst eine Schule. In Husum lassen sich Ebbe und Flut beobachten. Von Husum aus erreicht man mit Zug und Fähre die Inseln Sylt und Amrum (auch als Tagesausflug).

Insel Amrum:Carl-Zeiss-Naturzentrum; Restaurant Hotel Friedrichs in Nebel; Start zur Wattenmeerwanderung von Amrum zur Insel Föhr.

Insel Sylt:Inselrundfahrt; Dünenwanderung nach Kampen; Restaurant «La Grande Plage» in Kampen.il

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