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Barockmusik aus Frauenhand

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Ensemble Musicalina und Divertimento vocale

So jedenfalls luden die Musiker mit ausgewählten Kompositionen, vor über 300 Jahren in Italien geschrieben, zum «Abendlobe» in die Kirche Sankt Michael ein.

«Sei gegrüsst, du Himmelskönigin, du Herrin der Engel», brachte wohl den Inhalt der aufgeführten Marien-Vesper am besten zum Ausdruck. Ein Gefüge von gleich bleibenden und wechselnden kirchenbezogenen Texten, eröffnet mit einem Versiculus und einem Responsorium; es folgen Psalmen zu Ehren der heiligen Jungfrau, unterbrochen von gesungenen Antiphonae. Der Chor lieferte sich ein Wechselspiel von Klangfarben und Rhythmen und schaffte trotz der Schwierigkeit einer

Unglaubliche Homogenität

Vielzahl von überlagernden Stimmen eine unglaubliche Homogenität. Das Publikum erkannte, wie frühe Barockmusik, zu deren Zeit die uns heute bekannten Verzierungsmittel weitgehend unbekannt waren, doch so reich sein kann. Den einzelnen Klangfarben wird ein grösseres Gewicht gegeben, die Musik erscheint viel offener, unverhüllter und direkter als das, was wir aus späteren Epochen kennen. Begleitet wurden die Sänger neben einem Basso continuo von zwei Barockviolinen und einer Theorbe. Der Dirigent, Patrick Ryf, führte die Musiker mit der nötigen Schlichtheit und setzte Akzente, wo es verlangt wurde.

Die vier Solisten Eva Herzig (Sopran), Anne Schmid (Alt), Hubert Saladin (Tenor) und Patrick Ötterli (Bariton) überzeugten mit lebendigen, kräftigen, aber doch wieder sanften Stimmen und brachten die Freude der Lobgesänge geschickt zum Ausdruck. Der Fluss dieser Musik zeugt von bewegtem Gleichgewicht, was vor allem in den Quartetten und Trios des Ensemble Musicalina zum Vorschein kam.

Gesang verselbstständigte sich

Der Gesang schien sich zeitweilig von den Interpreten zu lösen und zu verselbstständigen und durchdrang die Reihen der Zuhörer. Man schien sich ins 17. Jahrhundert nach Novara, in die Klosterkirche des Ursulinen-Ordens, zurückversetzt, den vertonten Gebeten der Abendmesse lauschend. Dort hat die Komponistin die ideale Umgebung gefunden, künstlerisch tätig zu sein. Denn wenn es Frauen zu jener Zeit kaum möglich gewesen ist, musikalische Sammlungen zu veröffentlichen, so hatte Isabella Leonarda genügend Freiraum und Mittel zur Verfügung, um zu komponieren und ihr Schaffen durch den Chor der Klosterschule aufführen zu lassen.

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