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Barriere macht laute Hupe überflüssig

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Autor: Helene Soltermann

Die neuen Züge der Marke «Flirt» müssen hupen, wenn sie einen unbewachten Bahnübergang passieren, und zwar mit einer Lautstärke von 120 Dezibel. An dieser Regelung könne er nichts ändern, sagte Vincent Ducrot, Direktor der Freiburgischen Verkehrsbetriebe TPF, am Mittwochabend an einer Informationsveranstaltung in Murten. Für neue Züge definiert eine EU-Norm die Stärke des Signalhorns. «Die Schweiz hat diese Norm anerkannt und muss sich daran halten», erklärte er. Laut Ducrot haben sich die TPF zudem an die Fahrdienstverordnung zu halten, wonach die Hupe bei jedem unbewachten Bahnübergang erklingen muss.

Auch die Länge des Hupens ist geregelt: Eine Sekunde lang muss der Ton zu hören sein – nur so kann das Signal laut Ducrot von einem Rekorder aufgenommen werden. Auf die Aufnahmen stützen sich die Richter bei Unfällen. Damit überprüfen sie, ob der Zugführer genügend lang gehupt hat oder ob er allenfalls am Unfall mitschuldig ist.

Aufgebrachte Anwohner

Von EU-Normen und anderen Regelungen für Bahnbetriebe wollten die meisten der anwesenden Anwohner nichts wissen. Sie wollen, dass die Zugführer vor den beiden unbewachten Murtner Bahnübergängen Zigerli und Irisweg/Long Vernez so schnell wie möglich nicht mehr auf die Hupe drücken. Das Hupen sei kein Zustand, sagte ein Anwohner. «Vom plötzlichen lauten Ton erschrickt jeder Mensch», sagte ein anderer. «Viele Leute gehen wegen der Hupe fast kaputt», ergänzte ein Dritter.

Erst einmal ruhige Nächte

Weil die TPF laut Ducrot nichts an den lauten Hupen ändern können, setzen sie bei der Sicherung der unbewachten Bahnübergänge an. Ab diesem September ist es für die Anwohner der Geleise zumindest in der Nacht ruhiger. Ab dann nämlich sperren die TPF zwischen 22 Uhr abends und sechs Uhr morgens die beiden Bahnübergänge. «Diese Massnahme wird Ende September eingeführt, wenn niemand Rekurs einlegt», sagte Ducrot.

In einem zweiten Schritt wollen die TPF bei den beiden unbewachten Bahnübergängen Schranken einführen. Ducrot rechnet damit, dass die Baubewilligung spätestens im September 2013 erteilt wird. Er würde morgen etwas ändern, wenn er könnte, versicherte er. Es sei aber nicht nur eine Rechtsfrage, sondern auch eine Sicherheitsfrage. «Wenn ein Unfall passiert, bin ich Schuld.» Diese Verantwortung wolle er nicht tragen.

Unten durch geht nicht

Ein Votant wollte wissen, ob die TPF die unbewachten Bahnübergänge bis 2013 übergangsmässig nicht schliessen könnten. «Wenn wir die Übergänge provisorisch schliessen, ist es für das Bundesamt für Verkehr definitiv», sagte Ducrot. Der Bund sei froh um jeden Übergang, dessen Sanierung er nicht subventionieren müsse. Die Übergänge schliessen will auch die Gemeinde Murten nicht. «Beide Bahnübergänge werden relativ gut genutzt», sagte Gemeinderätin Ursula Schneider Schüttel.

Auch eine Unterführung, wie Anwohner sie beim Irisweg vorschlugen, ist laut Schneider Schüttel nicht realisierbar. Der Irisweg sei zu nahe an den Bahngeleisen. Mehrere Bürger regten an, die Unterführung weiter nach hinten zu verschieben, wo das Bahntrassee höher sei als die Strasse. Auch dort aber ist laut Schneider Schüttel die Distanz zwischen den Geleisen und der Strasse zu klein und eine Unterführung wäre zu unübersichtlich. «Das Unterführungsprojekt wird deshalb nicht weiterverfolgt.»

Hier wird gehupt: Unbewachter Bahnübergang zwischen Irisweg und Long Venez.Bild Charles Ellena/a

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