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Die erste Hilfe auf dem Äther

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Mit einem Aktionstag testeten Schweizer Funkamateure, wie schnell sie sendebereit sein und wie viele Testverbindungen sie herstellen können. Unter ihnen waren auch Mitglieder der Sektion Freiburg. 

Punkt sieben Uhr hat Dominique Ruggli, Funkzeichen HB9CYY, sein Auto fertig gepackt und fährt los. Er nimmt mit anderen Mitgliedern der Freiburger Sektion der Funkamateure an einem Aktionstag teil, dem Swiss Emergency Contest. Das Ziel ist, innert möglichst kurzer Zeit einen Standort zu beziehen, die Antenne aufzustellen, den kleinen mobilen Benzingenerator anzuhängen und das Funkgerät sendebereit zu machen. Denn um Punkt 9 Uhr geht es dann los. Im Akkord senden Ruggli und seine Freunde Sprache, Morsesignale und Daten.

«Nun, wir waren etwas langsam mit dem Aufstellen», erinnert sich Ruggli einige Tage später. Es habe zwar knapp gereicht auf den Starttermin. «Aber ich habe festgestellt, dass ich die ganze Ausrüstung griffbereit im Auto deponieren muss», nur so könnten sie die selbst gesteckten Zeitvorgaben einhalten.

Für den Notfall gewappnet

Eine Situation, die heute wieder realistischer ist als vor einigen wenigen Jahren: Ein längerer Stromausfall, egal, ob wegen einer Naturkatastrophe oder wegen eines Blackouts, und das ganze Kommunikationsnetz fällt zusammen. Kein Handy, kein Festnetztelefon, kein WLAN und schon gar kein Internet mehr. Plötzlich sitzen die Bevölkerung wie auch der Staat kommunikativ sozusagen auf dem Trockenen. In solchen Fällen kommen die Funkamateure mit ihren stromnetzunabhängigen Systemen zum Zug. Ihre Anlagen werden mittels mobilen Generatoren und Batterien mit Solar- oder Windstrom betrieben. Sie würden durch die Führungsstäbe der Gemeinden aufgeboten. Entsprechende Kontakte bestehen bereits – und einzelne Kantone, wie auch Freiburg, haben Vereinbarungen mit den Vereinen.

Zeit spielt dann eine entscheidende Rolle. Denn was Ruggli und seine Kollegen machen, ist keineswegs nur Spiel und Spass. Die Funkamateure halten sich fit für den Notfall, dann nämlich, wenn aus irgendeinem Grund das Strom- und Telefonnetz ausfällt und selbst der Polycom-Funk der Blaulichtorganisationen ausfallen sollte. «Dann stellen wir unsere Kenntnisse und unsere Technik in den Dienst der Allgemeinheit», so Ruggli. Mit ihrer mobilen Ausrüstung können sie bei Bedarf ein Ersatzkommunikationsnetz für verschiedenste Zwecke auf die Beine stellen – zum Beispiel mit einer Sendezentrale auf dem Dorfplatz. Davon können dann alle, die darauf angewiesen sind, profitieren. «Wir überbrücken die Zeit zwischen dem Ausfall und der Bereitschaft der staatlichen Organe», also Zivilschutz und Armee, welche beide einen Moment brauchen, um ihre Kräfte zu mobilisieren.

Effektiv, trainiert und unabhängig

Und eben einen solchen Einsatz üben die Funkamateure. Ihre Stärke sind ihre Effektivität, ihr Training und ihre Netzunabhängigkeit. Effektiv sind sie, weil sie innert weniger Minuten über grössere Entfernungen mit vielen anderen Funkamateuren einen Funkkontakt aufbauen können. Dabei können sie mit ihren mobilen Geräten mehrere Stunden ohne Stromversorgung auskommen und senden. 

In der Regel arbeiten die Funkamateure von zu Hause aus, an diesem speziellen Aktionstag gingen sie aber aufs Feld. Die Freiburger bezogen zum Beispiel drei Sendepositionen: in Sugiez, auf dem Mont Vully und in Granges-Paccots. Sie testeten mehrere Frequenzen und Varianten, Sprechfunk zum Beispiel. «Wir können auch Daten übertragen», sagt Ruggli und grinst. Sie hätten ein Foto von ihrem Standort gemacht und über Funk übertragen, also nicht über das normale Telefon- oder Handynetz. «Stellen Sie sich das vor, wie früher mit Internet über das Modem.» Nur, dass hier der Computer das Modem simulierte, die Daten in Töne umwandelte, die dann per Funk übertragen und auf der Empfangsstation dann wieder in Daten umgerechnet wurden. «Grosse Mengen können sie so nicht übermitteln, aber für ein 100-Kilobyte-Dokument oder für ein E-Mail reicht es bei weitem», so Ruggli, oder eben für ein kleines Bild.

Frontanriss: Damit all das dann auch wirklich funktioniert, wenn es funktionieren muss, organisiert der Dachverband der Schweizer Amateurfunker regelmässig Aktionstage. Das Ziel ist, innert möglichst kurzer Zeit an verschiedenen Orten eine starke Sendeanlage mitsamt Antenne aufzubauen und eine standardisierte Botschaft abzugeben. Am Ende des Tages zeigt sich, wie dicht das Funknetz gewesen wäre, wäre es ein Ernstfall gewesen.

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