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Bedrohte Wildbiene ist zuverlässiger als Honigbiene

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Erich Lehmann beteiligt sich an der Blühflächenoffensive zur Rettung der Wildbiene. Die Initiative kommt von Bienen Schweiz und will dem Aussterben von Insektenarten entgegenwirken.

Der Drechsler Erich Lehmann blickt von seiner Werkstatt weit ins Freiburgerland hinaus. Er wohnt in Albligen hoch oben auf dem Berg. Seine Liebe gilt nicht nur dem Herstellen von Kunsthandwerk aus Holz, sondern auch den Bienen. Für Letztere lässt er seit zehn Jahren ein Feld als Magerwiese wild wachsen.

Um seinen Hof herum breiten sich Weiden und grosse Felder aus. Auf diese weist der Imker hin: «Die Matten sind wunderschön und dienen nur den Bauern. Die Pflanzen auf den gedüngten Feldern wachsen schnell, enthalten aber kaum Blumen.» Das hat neben dem Anbau als Monokultur auch damit zu tun, dass schwächere Pflanzen vom schnell wachsenden Gras «einfach erdrückt werden».

Erich Lehmann im Lebensraum der Wildbiene, hinter ihm seine Honigbienenstöcke.
Laurent Crottet

Seine Magerwiese bepflanzt er selber. Er zählt auf der Wiese rund 200 verschiedene Pflanzen, Gräser und Blumen. Dazu gehören Kleesorten, verschiedene Nelkenarten, Salbei, Malven, Gräser und auch Disteln. Die Lichtnelke blüht zurzeit wunderbar. Sie macht sich aber im Gebiet rar:

Die nächste Population dieser Nelkenart befindet sich unterhalb der Kirche Wahlern in Schwarzenburg.

Erich Lehmann
Drechsler und Imker

Von einigen Gewächsen weiss der Imker nicht, wie sie in die Magerwiese geraten sind. Er bemerkt: «Blumen suchen einen geeigneten Platz, der ihnen behagt.» Das gilt auch für eine Königskerze, die irgendwie nach Albligen gefunden hat.

Eine Albliger Wildbiene kriecht in ihren Bau.
Laurent Crottet

In der bunten Wiese gefällt es den Wildbienen. Sie wohnen in Bruthöhlen in der Erde. Der Eingang ist wenige Millimeter gross. Ameisen, Wanzen und Spinnen steigen über Knollen. «Hier lebt alles kreuz und quer durcheinander.»

Bedrohte Wildbiene

Der Imker schaut genau hin und zeigt in unmittelbarer Nähe des Wildbienenbaus den Eingang zur Höhle einer Grille. «Manchmal sitzt sie beim Einstieg und singt», erklärt der Imker. Über die Biene sagt er:

Solange es Imker gibt, gibt es Honigbienen. Sie sind anpassungsfähig. Bedroht sind die Wildbienen. Sie leben zuweilen nur von einer Pflanzenart.

Erich Lehmann
Drechsler und Imker

Wenn diese Pflanze weg ist, verliert die Wildbiene ihre Lebensgrundlage. Der Aktionsraum einer Wildbiene umfasst eine Fläche mit einem Radius von 200 Metern. «Der grosse Unterschied zwischen einer Wildbiene und einer Honigbiene ist, dass die Wildbiene einzeln lebt. Es gibt Hunderte Wildbienenarten in der Schweiz, und die meisten sind vom Aussterben bedroht.» Jede einzelne Wildbiene versorgt in ihrem Bau die Larven mit Honig und Nektar. Den Winter überlebt bei der Honigbiene das ganze Bienenvolk. «Bei der Wildbiene überlebt das Mami.» Und er präzisiert: «Bei der Wildbiene reden wir nicht von einer Bienenkönigin.»

Lehmanns Honigbienen verlassen ihr Bienenhaus.
Laurent Crottet

Von der Wildbiene erntet der Imker keinen Honig. Wichtig ist hingegen ihre Bestäubungsleistung. Die Wildbiene fliegt bereits bei niedrigen Temperaturen ab 2 Grad.

Wenn wir in der Blütezeit der Obstbäume schlechtes Wetter haben, ist die Leistung der Wildbiene zuverlässiger als jene der Honigbiene.

Erich Lehmann
Drechsler und Imker

Letztere verlässt das Bienenhaus erst ab 10 Grad, und wenn es 20 Grad wird, dann wird sie auch richtig aktiv.

Näher an der Natur

Aus dem Gras heraus ragt Thymian. «Bei schönem Wetter teilen sich Wild- und Honigbienen dessen Blüten.» Ein Bienenvolk benötigt grosse Mengen an Nektar und Blütenpollen, damit es überlebt. Die Blühfläche, die Lehmann seit zehn Jahren als wild wachsende Magerwiese pflegt, genügt nicht für den Erhalt seiner 25 Bienenvölker. Das Feld liefert aber fast das ganze Jahr frischen Pollen. Für eine gute Ernte benötigen die Imker grosse Blühflächen etwa von Raps, Klee oder Sonnenblumen.

Honigbienen haben grössere Reichweite

Zurzeit blühen Weissdorn, Stechpalme und Rosskastanien, die stark beflogen werden. Die Honigbienen fliegen bis zwei Kilometer weit. Nach den grossen Blühzeiten wenden sie sich der Läppertracht zu, also Pflanzen, die später im Jahr blühen, und noch später der Waldtracht.

Der Bienenzüchter erklärt: «Für die Honigbiene sind blühende Hecken und Bäume wichtig.» Daraus gewinnen sie genug Honig. Ein Kilo davon benötigt ein Bienenvolk im Sommer pro Tag selber. «Der Rest ist für uns. Diesen Honig verkaufe ich auf dem Münster-Weihnachtsmarkt in Bern. Das Gedrechselte und der Honig ergänzen sich wunderbar als Produkte, die lange haltbar sind.»

 

Schweizweite Initiative

Die Blühflächenoffensive

Der Imkerverband Bienen Schweiz will den Lebensraum für Wildbienen schützen und die Artenvielfalt sichern. Bienen sind nicht nur wichtige Bestäuber von Bäumen und zahlreichen Wildpflanzen, sondern auch Nahrung für eine Vielzahl von Tieren, hält der Verband fest. Mit der Blühflächenoffensive vernetzt er Personen, die auf ihrem Land Blühflächen schaffen, mit jenen, die dies finanziell unterstützen möchten. ges

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